Neben den Game Awards fand in dieser Woche auch der Wholesome Snack, ein Showcase für allerhand Indie-Cozy-Games, statt. Dort wurde unter anderem ein neuer Trailer zur Landleben-Simulation Mandrake gezeigt, ein Spiel, auf das ich mich unglaublich freue.
Das liegt in erster Linie aber gar nicht am gezeigten Gameplay, sondern vielmehr am verantwortlichen Studio, denn das hat mir in der Vergangenheit schon dutzende Stunden beste Unterhaltung in einem ganz anderen Genre beschert.
Das erwartet euch in Mandrake
Bevor ich euch genau verrate, warum ich mich so sehr auf Mandrake freue, will ich kurz erzählen, um was für eine Art von Spiel es sich da überhaupt handelt.
Als Abkömmling einer alten Zauberer-Linie von Gärtnern kehren wir in das verlassene Anwesen unserer Familie zurück. Dort wollen wir Wurzeln schlagen, das Anwesen renovieren, Freundschaften schließen und das Geheimnis unserer Familie lösen.
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In Mandrake renovieren wir unser Anwesen, bauen magisches Gemüse an und schließen Freundschaften mit Menschen sowie fantastischen Fabelwesen
In isometrischer Ansicht erkunden wir die hübsche, handgezeichnete Welt, die von britischer Folklore inspiriert ist. Außerdem bauen wir in unserem Garten gewöhnliche, aber auch magische Pflanzen an und treffen dabei auf übernatürliche Wesen und Sagengestalten. Auch die Beziehungen zu den Menschen in der Umgebung sind wichtig.
Im Grunde erwartet uns mit Mandrake also eine neue Interpretation von Spielen wie Stardew Valley oder Animal Crossing, allerdings haben mich die Devs von Failbetter Games, dem Studio hinter Mandrake, in der Vergangenheit durch einen Fokus auf exzellentes Writing und düster, bizarres Worldbuilding total begeistert – und das könnte auch frischen Wind ins "Stardew Valley"-Genre bringen.
Das könnte Mandrake richtig besonders machen
Bei Sunless Sea und dessen Nachfolger Sunless Sky – beides Titel von Failbetter – handelt es sich um Survival-Rollenspiel-Roqulikes, mit einem großen Fokus auf Erkundung und Erzählungen. Auch unangenehme Entscheidungen gehören dazu – etwa wenn ich mich dafür entscheiden muss, Teile meiner eigenen Schiffscrew zu verspeisen, um zu überleben.
Ich habe locker mehr als 200 Stunden darin verbracht. Das lag vor allem am abgefahrenen Setting, das mich in eine alternative, viktorianische Gothic-Horror-Version unserer Welt schickt und den unfassbar gut geschriebenen Geschichten, die ich dabei erlebt habe.
Das Storytelling ist so besonders, weil es selten direkt ist und uns nicht sagt „Hier ist ein Monster, hab' Angst!“. Vielmehr erzeugt es Faszination und Unbehagen durch elegante, fast poetische Beschreibungen von eigentlich harmlosen Dingen.
Auch lösen die Spiele nicht immer alles auf, überlassen einige Elemente also meiner Fantasie. Die Autorinnen und Autoren respektieren meine Intelligenz und erzeugen mit ihren Worten ein Kopfkino, wie ich es nur selten, und dann auch eher in guten Büchern erlebe.
Dazu gesellt sich ein trockener, britischer Wortwitz, der mich trotz der ganzen Melancholie immer wieder zu einem Lächeln zwingt. Als hätte H.P. Lovecraft etwas von dem Humor eines Terry Pratchetts abbekommen und ihn mit einer ordentlichen Portion Zynismus gewürzt.
Ich kann euch wirklich empfehlen, einmal in die Sunless-Spiele selbst reinzuspielen – ihr bekommt die Spiele in der Regel für ein paar wenige Kröten auf allen Plattformen, mittlerweile auch als Tablet-Versionen. Allerdings sind die Texte nur in Englisch verfügbar.
Falls es Failbetter gelingt, diese Stärken auf das neue Genre zu übertragen, könnte Mandrake eines meiner meistgespielten Spiele 2026 werden. Da ich auf der Homepage des Spiels lese, dass ich Freundschaften mit Flüssen schließe, den Toten lausche und mit dem Gott in meinem Schornstein Tee trinke, habe ich schon jetzt ein gutes Gefühl.
Habt ihr schon mal eins der Failbetter-Spiele gespielt und findet ihr Mandrake spannend? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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