Ich habe Resident Evil 9 gespielt und mich in 20 Minuten mehr gegruselt als in 10 Stunden mit Resident Evil Village

Nach der Horror-Achterbahn von Teil 8 kehrt Capcom in Resident Evil Requiem zum “richtigen” Grusel zurück - und Grace Ashcroft als neue Protagonistin trägt einen großen Teil dazu bei.

Grace hat Panik. Und die bekommen wir auch zu spüren. Grace hat Panik. Und die bekommen wir auch zu spüren.

Wer dieses Jahr auf die gamescom fährt und Lust auf eine Portion Horror hat, sollte sich die anspielbare Demo von Resident Evil Requiem nicht entgehen lassen. Ich habe mich selbst auf Zehenspitzen durch die kurze, aber sehr intensive Vorabfassung von Capcoms kommendem Grusel-Blockbuster geschlichen und gelernt, dass es atmosphärisch und vielleicht sogar spielerisch einen großen Bruch zum Vorgänger geben wird.

Resident Evil 8 war unterhaltsam, actionreich und Popcorn-Horror, der sehr viel Spaß gemacht hat. Aber wirklich gruselig war der Dorfbesuch von Ethan Winters damals nur in ganz wenigen Momenten. Im ersten Eindruck von Resident Evil Requiem merkt man ganz deutlich: Das soll dieses Mal wohl anders werden. 

Hannes Rossow
Hannes Rossow

Hannes spielt Resident Evil schon seit dem Originalableger auf der PS1 und er kann beiden Ausrichtungen der Marke etwas abgewinnen: spaßige Horror-Action und waschechter Grusel. Daher freut es ihn, dass nach dem Monster-Kabinett von Village in Resident Evil Requiem jetzt wieder die pure Gänsehaut im Fokus steht.

Waffen gab es in der Demo ebenso wenig wie die humorvollen One-Liner von Ethan – stattdessen bin ich mit der neuen Heldin und FBI-Agentin Grace Ashcroft panisch durch Gänge gerannt, habe mich ständig versteckt und bin an einem Fisch-Monster (?) vorbeigeschlichen, das mich heute Nacht sicher im Traum verfolgen wird.

Zurück zum Old-School-Grusel

Video starten 4:46 Resident Evil Requiem zeigt zum ersten Mal Szenen mit Grace und ihrer Mutter

Die Demo beginnt mit Grace (übrigens die Tochter von Alyssa Ashcroft aus Resident Evil Outbreak), die in einem Raum kopfüber auf einer Liege festgebunden ist und sich mühsam aus dieser misslichen Lage befreit. 

Sobald wir in die Ego-Perspektive wechseln, erkunden wir still und heimlich die Umgebung, nicht wissend, ob hier nicht gleich jemand nach uns schauen kommt. Wer möchte, kann übrigens jederzeit auch in die Third-Person-Perspektive wechseln, die wir aus den früheren Resi-Teilen bis Teil 6 kennen, beziehungsweise die bei Resi 8 noch später nachgereicht wurde.

Trotz der Ego-Perspektive fällt es aber leicht, sich in Grace hineinzuversetzen. Wo Ethan noch aus nicht nachvollziehbaren Gründen eher zum gesichtslosen, wortkargen Protagonisten gemacht wurde, bekommen wir von Grace viel mehr zu sehen. Wir sehen, wie verwirrt, verängstigt, schockiert und überfordert sie ist, und sie reagiert auf ihre Umgebung und die Schreckmomente. Das trägt enorm zur Atmosphäre bei und hilft, viel mehr Grusel zu transportieren als noch in Resi 8.

Third Person In der Third Person sehen wir, wie Grace zusammenzuckt.

Egoperspektive Wer noch näher am Geschehen sein will, dürfte sich über die First Person freuen.

Die Demo bestand nur aus wenigen Räumen, die mit einem langen Gang verbunden waren, trotzdem wurde es in diesem beengten Abschnitt nicht langweilig. Natürlich finden wir schnell heraus, dass Grace nicht allein ist und es wird enthüllt, dass ein 3 bis 4 Meter großes Fisch-Monster Jagd auf uns macht. 

Diese Jagd verläuft aber nicht wie ein actionreicher Hollywood-Moment, sondern wie schwerfälliger, intensiver Horror, der auf Beklemmung statt Panik abzielt.

Kleine Demo, große Wirkung

Ähnlich wie andere Resident Evil-Monster wie Mr. X sind wir hier komplett wehrlos und können nur versuchen, zu fliehen oder uns in Räume zu retten, die etwas besser beleuchtet sind. Denn mit Licht kommt unsere Verfolgerin nicht wirklich zurecht. 

Oh. Hallo! Oh. Hallo!

Gut vorstellbar, dass Licht und Schatten auch im Rest des Spiels eine größere Rolle spielen werden und immensen Einfluss auf das Level-Design haben werden

Ziel der Demo war es am Ende einfach nur, mit Grace ein verschlossenes Gatter zu öffnen, wofür wir eine Sicherung besorgen und im entsprechenden Sicherungskasten einsetzen mussten. 

Obwohl die Objectives und Rätsel hier noch sehr simpel gehalten waren, hat das der Atmosphäre keinen Abbruch getan. Die erdrückende Stimmung hat den Abschnitt komplett allein getragen und es gab gleich mehrere Schreckmoment, bei denen mir das Herz in die Hose gerutscht ist.

Die große Frage ist am Ende aber: Wie repräsentativ war dieser kurze Abschnitt nun für das fertige Spiel? Grace wird irgendwann auch eine Waffe in die Hand gedrückt bekommen und es würde mich auch nicht wundern, wenn andere Resident Evil-Stars einen spielbaren Auftritt bekommen und es dann etwas actionreicher zugeht. 

Dennoch bin ich zuversichtlich, dass der Fokus auf Grace, und ihre Charakterisierung, für deutlich mehr Grusel sorgen wird als die zwei Spiele mit Ethan Winters.

Was erhofft ihr euch von Resident Evil Requiem? Wollt ihr überhaupt intensiven Horror? Oder wart ihr mit der Horror-Kirmes von Resident Evil Village komplett glücklich und wünscht euch mehr davon?

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