Fazit: Rustler im Test - Das frotzelige Mittelalter-GTA scheitert an seinen Vorbildern

Fazit der Redaktion

Nele Wobker
@ElenRekbow

Nachdem ich den Trailer zu Rustler gesehen hatte, meldete ich mich begeistert zum Spieletest. Denn, kaum zu glauben, ich war früher ein großer Fan der ersten GTA-Spiele. Vor allem GTA 3 und GTA: Vice City mochte ich sehr, aber auch GTA 2 hat seine Daseinsberechtigung. Ich würde sogar behaupten, dass das Franchise mich mit zu der Spielerin gemacht hat, die ich heute bin. Inzwischen kann ich mit den fragwürdigen Gangster-Spielen nicht mehr viel anfangen und treibe mich lieber in Fantasy-, Abenteuer- oder SciFi-Welten herum.

Als ich mich über Rustler informierte, dachte ich aber: Das ist genau mein Ding! Die perfekte Verschmelzung aus GTA und Mittelalter und das auch noch in extrem komisch. Ich nahm an, dass Jutsu Games sich nur einzelne Gameplay-Mechaniken und Bezeichnungen aus GTA für Rustler zu eigen gemacht und in ein mittelalterliches Setting gepackt hätten. Dass aber auch 2021 noch Sexismus, Amokläufe, präpubertäres Gequatsche, unvorteilhafte Gameplay-Mechaniken und andere schlecht gealterte Aspekte anstelle von Verbesserungen und innovativen Ideen Einzug ins Spiel gefunden haben, hat mir vieles kaputt gemacht.

Mein eigener Humor ist zwar oft ebenfalls weit unter der Gürtellinie einzuordnen (ich bin z.B. ein großer South Park-Fan - peinlich, aber wahr) und sicherlich habe ich die ersten 100 - 350 Mal abfeiernd die Richtungstaste nach unten gedrückt, um Guy rülpsen oder furzen zu lassen, aber nach ca. zwei Stunden war ich der zufälligen "Ta-ta-tamm!"-Holzhammerwitze überdrüssig. Bugs, das miserable Speichersystem und die hakelige Steuerung haben mir dann den Rest gegeben.