'60 FPS hätten uns nur geschadet': Hellblade 2-Entwickler erklären, warum sie sich für 30 FPS entschieden haben

Hellblade 2 können wir auf Konsole nur in 30 fps zocken, aber dafür soll es einen guten Grund geben.

Senua's Saga: Hellblade 2 erscheint schon in wenigen Wochen konsolenexklusiv für Xbox Series X/S – dann allerdings ohne Performance-Modus. Das heißt, das Spiel wird auf Konsole ausschließlich in 30 fps spielbar sein. Wir haben mit dem Entwicklerteam über die Gründe hinter der Entscheidung gesprochen.

Hellblade 2 soll sich dank 30 fps "filmischer" anfühlen

Während unseres Studiobesuches in Cambridge konnten wir nicht nur Hellblade 2 selbst einmal anspielen, sondern auch mit verschiedenen Entwickler*innen von Ninja Theory sprechen.

Mit Environment Art Director Dan Atwell und VFX Director Mark Slater-Tunstill sind wir dabei auch auf die Auflösung und Framerate des Spiels zu sprechen gekommen. Auf Xbox Series X und S soll das Spiel nämlich in 4K mit dynamischer Auflösung und 30 fps laufen – nur auf dem PC lässt sich die Framerate bei Bedarf hochschrauben.

Dass viele Fans davon nicht gerade begeistert sind, verwundert kaum. Zuletzt hatte schon Starfield mit seiner Beschränkung auf 30 fps noch vor Release für so einige Diskussionen gesorgt.

Dan Atwell und Mark Slater-Tunstill haben den Grund für die Framerate-Beschränkung in Hellblade 2 mit der angestrebten Optik erklärt:

"Wir wollen keinen Framerate-Modus oder ähnliches anbieten. Denn 30 [fps] zu haben, war eine bewusste Entscheidung aus ästhetischer Sicht. Auf 60 [fps] zu gehen, gibt uns nichts. Tatsächlich hätte es uns wahrscheinlich nur bei dem geschadet, was wir erreichen wollen, wie wir die Film-Ästhetik und den Film-Look behalten wollen."

Der Film-Look dürfte nicht zuletzt durch das 21:9-Bildverhältnis samt schwarzer Balken am oberen und unteren Bildschirmrand entstehen. Hier könnt ihr das im Trailer sehen:

2:34 Hellblade 2 kommt 2024: Xbox zeigt neues Gameplay auf den Game Awards

Slater-Tunstill vergleicht das mit den Hobbit-Filmen, die im Kino mit 48 Bildern pro Sekunde anstatt der bei Filmen und Serien üblichen 24 Bilder gezeigt wurden und sich dadurch sehr anders angefühlt hätten. Da wir eben an die 24 Bilder beim Fernsehen gewohnt sind, seien sie auch mit dem filmischen Gefühl verbunden:

"Wenn du also etwas mit einer höheren Framerate vorgesetzt bekommst, fühlt sich das wirklich komisch an. Und das ist unser Ziel [bei Hellblade 2]: Dass es sich filmisch anfühlt. Wir wussten, dass wir nie 60 [fps] haben wollten. Ihr könnt das am PC einstellen, wenn ihr wirklich wollt. Aber das ist eure Entscheidung."

Das Hellblade 2 auch mit 30 fps umwerfend aussieht, konnten wir in unserer Anspielsession erleben. Hier findet ihr die ausführliche Preview:

Letztlich hängt es auch an der Grafik

Allerdings sind die 30 fps wohl doch keine rein kreative Entscheidung, wie die beiden Entwickler später im Interview einräumen. Vielmehr wollte man nämlich die Grafik priorisieren und musste im Gegenzug auch Einschränkungen in Kauf nehmen:

"Es war unsere Entscheidung, die grafische Fidelität und die Charaktere und das Performance-Capturing zu pushen und das bringt natürlich auch einige Einschränkungen mit sich und das ist eine Entscheidung, die jeder Entwickler treffen muss."

Wo die Framerate bei schnellerem Gameplay einen merklichen Unterschied machen würde, würden 30 fps laut den beiden bei einem langsameren Spiel wie Hellblade 2 noch immer großartig aussehen. Ob sie damit richtig liegen, erfahren wir spätestens am 21. Mai, wenn Senua's Saga: Hellblade 2 für Xbox Series X/S und PC erscheint.

Was sagt ihr dazu, ist 30 fps für euch überhaupt noch eine Option oder vermeidet ihr Current Gen-Spiele ohne 60 fps aus Prinzip?