Fazit: Sonic Frontiers im Test: Rasante Neuausrichtung mit lahmer Technik

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Fazit der Redaktion

Michael Cherdchupan
@the_whispering

Wie mein Verhältnis zum Sonic-Franchise ist? Eher zwiegespalten, würde ich sagen. Ich mag das schnelle Gameplay der Spiele, die geniale Musik und vor allem mit den Rennspiel-Spinoffs kann ich viel anfangen. Ansonsten zündet das kindliche Charakterdesign bei mir überhaupt nicht. Bei Sonic und seinen engsten Freunden erkenne ich zwar einen gewissen Charme, aber bei den anderen Nebenfiguren gehen mir die Zehennägel hoch. Bei der eher ernsten Geschichte von Sonic Frontiers saß ich daher oft eher schulterzuckend vor dem Bildschirm, wobei ich mir trotzdem vorstellen kann, dass Hardcore-Sonic-Fans diesen Ansatz feiern werden. Dr. Robotnik wird hier zum Beispiel zum ersten Mal als Vaterfigur dargestellt. Für mich ist das Cringe, für Fans aber sicher eine willkommene neue Facette.

Was ich aber wirklich feiere, ist das eigentliche Spiel: Diese schöne Mischung aus Jump’n Run, offenen Welten, Verkettung von Moves wie in einem Trendsport-Titel und den Speedrunning-Cyberspace-Abschnitten hat mich überzeugt. Zwar sind die Collectathon-Aspekte ziemlich konventionell, aber wie bei vielen Plattformern ist auch bei Sonic Frontiers die Fortbewegung mit dem Hauptcharakter entscheidend. Irgendwann hat die Steuerung bei mir geklickt und es hat mir viel Freude bereitet, wie der Blitz die Inseln zu erobern. Hätte Sonic Team das Pacing etwas stringenter gestaltet und ein paar visuelle Schwächen noch ausgebügelt, hätte ich das Spiel vollumfänglich empfohlen. Trotzdem könnt ihr einen Blick riskieren, wenn ihr zwischen den ganzen cinematischen Bombast-Inszenierungen in diesem Jahr lieber wieder etwas spielen wollt, wo Gameplay mit viel Freiheit und Kontrolle im Zentrum steht.

Sebastian Zeitz
@citronat

Sonic begleitet mich seit mehr als 20 Jahren und seit Generations hat mich der blaue Igel in seinen 3D-Ablegern nur noch enttäuscht. Bei Sonic Frontiers wird diese Hassliebe wieder fortgesetzt, auch wenn ich seit vielen Jahren das erste Mal wirklich wieder Spaß beim Spielen hatte. Das liegt vor allem an dem genialen Soundtrack, der eine wilde Mischung aus melancholischem Ambiente, peitschendem Elektro-Dubstep und actionreichem Metalcore ist. Irgendwie funktioniert dieser Mix aber bei mir und ich habe mich immer vor allem auf die Boss-Themes gefreut.

Dazu gesellt sich die Geschwindigkeit, mit der ich durch die Welt laufen kann. Da ich sowieso jemand bin, der gerne einfach Luftlinie zum nächsten Ziel geht, ist das genau richtig. Aber es wäre keine Hassliebe, wenn ich nicht auch was zu bemängeln hätte.

So wurde mein Spielspaß immer wieder durch die in der Voreinstellung etwas schwammige Steuerung, Bugs und Ruckler unterbrochen. Aber am schlimmsten ist das Design der Welten. Denn im späteren Verlauf ist die Navigation durch die Abschnitte so undurchschaubar, dass ich fast eine Stunde nach einem einzelnen Booster suchen musste, um weiterzukommen – und ich konnte ihn dank der Pop-Ins erst sehen, als ich kurz davor stand. Zudem spielen sich viele Levels fast automatisch, was für mich die Momente zunichte macht, in denen das Spiel gut funktioniert. Sonic Frontiers ist für mich zwar kein gutes Spiel, aber eins, mit dem ich dieses Jahr trotz allem den meisten Spaß hatte.

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