In unserer schnelllebigen Zeit sehnen sich viele Menschen nach Ruhe und Ausgleich. Kein Wunder also, dass Cozy-Games in den letzten Jahren boomen. Im Vergleich zum Stone Simulator sind Stardew Valley und Co. allerdings explosive Action-Feuerwerke, denn im kleinen Indie-Titel ist der Name Programm und ich hab’s mir angeschaut – denn hey, wie oft bekommt man schon die Chance ein Stein zu sein?
Das passiert alles im Stone Simulator
“Anschauen” ist auch schon das richtige Stichwort, denn viel mehr gibt’s im Early Access-Titel auf Steam nicht zu tun. Ich bin ein Stein. Das bedeutet, ich liege in der Gegend herum und beobachte die Umgebung, die sich verändert.
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Im Stone Simulator seid ihr ein Stein - nicht mehr, aber auch nicht weniger
Wie in der Realität kann ein Stein natürlich nicht springen oder sich auf andere Art und Weise fortbewegen. Die einzige Interaktionsmöglichkeit ist das Drehen und Zoomen der Kamera.
Das heißt aber nicht, dass im Stone Simulator nichts passiert. Um den Stein herum verändert sich die Umgebung, Vögel fliegen am Himmel und die Zeit schreitet voran. Neben Tag- und Nachtwechsel gibt es vier Jahreszeiten, Regen, Hitze und Schnee zu beobachten, während im Hintergrund entspannte Meditations-Musik und Naturgeräusche zu hören sind.
Wenn euch diese Features im Zen-Modus nicht reichen, lohnt sich ein Blick in den Event-Modus. Hier können seltene Ereignisse passieren. Wer die Augen offen hält, kann Geheimnisse wie UFOs oder andere übernatürliche Geschehnisse beobachten, die zufällig stattfinden.
Wie bei Early Access-Titeln üblich, gibt es hin und wieder auch Updates, die etwa neue Events wie Sternschnuppen, mysteriöse Kreaturen oder Schmetterlingsschwärme hinzufügen.
Ist das Kunst oder kann das weg?
Entwickler STFGames macht keinen Hehl aus dem Meme-Potenzial des Spiels. Natürlich ist die Idee erstmal ulkig und dieser Umstand wird auch vom Stone Simulator selbstreflektierend aufgegriffen.
Das passiert etwa, wenn der stoische Protagonist plötzlich über seine Existenz grübelt, was sich übrigens in kleinen Gedankenblasen äußert. Außerdem könnt ihr im Menü die Tastenbelegung für Sprinten und mehr anpassen, was natürlich keine Auswirkungen hat.
Das kann man witzig finden und sich über die kleinen Gags freuen, genau wie über die teils absurden Ereignisse im Event-Modus. Einmal erschien vor meinem Stein beispielsweise ein magisches Portal in eine andere Welt und mein Stein wurde traurig, weil er es nicht erreichen konnte. Armer Stein.
Durch die wirklich schicken Landschaften und Wettereffekte kann Stone Simulator auf einer gewissen Ebene aber auch als sehr ruhiges Idle-Game verstanden werden, also Titel, die mehr oder weniger von alleine ablaufen und nur minimale Interaktionen fordern.
Gar nicht so außergewöhnlich, wie es scheint
Genau genommen ist der Stein-Simulator auch nur auf den ersten Blick etwas Außergewöhnliches. Tatsächlich wimmelt es auf YouTube und Co. nur so von Inhalten, die auf das gleiche Ziel hinauslaufen.
Ich für meinen Teil nutze sehr regelmäßig Videos, die 10 Stunden lang bestimmte Kulissen zeigen, um einen Raum oder eine Situation mit einer bestimmten Atmosphäre zu füllen. Das kann eine Cyberpunk-Metropole im Regen sein oder eben ruhige, naturbelassene Orte mit Vogelgezwitscher.
Auch im Videospiel-Kontext gibt es unzählige Inhalte dieser Art, wie hier ein bisschen entspannendes Skyrim-Ambiente zum Wohlfühlen:
Link zum YouTube-Inhalt
Nicht selten erreichen diese Videos Millionen Aufrufe und haben es sogar auf Plattformen wie Netflix geschafft, wo es ebenfalls knisternde Kaminfeuer oder Aquarien zu bestaunen gibt.
In diesem Fahrwasser finde ich den Stone Simulator - so albern die Prämisse im ersten Moment auch wirken mag - tatsächlich ansprechend, denn es fügt diesem Konzept, das eigentlich eher als Video funktioniert, eben doch einen kleinen Überraschungsfaktor hinzu.
Während in den angesprochenen Videoinhalten oft nur simple Animationen abgespielt und wiederholt werden, wächst an meinem Stein mit der Zeit Moos, die Landschaft ändert sich durch einen verschneiten Winter, nach dem Regen trocknet mit der Zeit alles dynamisch und die Events sind natürlich ohnehin immer ein echter Hingucker.
Auch wenn mich im ersten Moment der Gag auf den Titel aufmerksam gemacht hat, bin ich letztlich doch für die eigentliche Erfahrung geblieben.
Im Grunde fasst es ein Satz in der Spielbeschreibung auf Steam wunderbar zusammen: “Stone Simulator ist die Zen-Meditation, von der du nichts ahntest… oder das langweiligste Spiel aller Zeiten. Du entscheidest!”
Also, wie lautet eure Entscheidung: Langweiliger Quatsch oder genau das Richtige für euch?
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