Fazit: The Outer Worlds im Test - Fallout im All

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Fazit der Redaktion

Manuel Fritsch
@manuspielt

Abseits der ersten beiden 2D-Abenteuer ist Fallout New Vegas mein Lieblings-Teil der postapokalyptischen Rollenspiel-Serie. Mit The Outer Worlds setzt Obsidian Entertainment nahtlos dort an, wo sie bei Bethesda aufgehört haben - mit all den Vorteilen und Nachteilen, die diese Formel mit sich bringt. The Outer Worlds gelingt es mit Leichtigkeit, die Skurrilität und die charmant absurden Charaktere ins All zu befördern. Man merkt, wie befreit Obsidian ihrer Kreativität in einem komplett neuen und eigenen Universum freien Lauf lassen konnten. Das spürbar geringere Budget im Vergleich zu Fallout gleicht das Studio zumindest teilweise mit viel Charme und Herz aus.

Beim Questdesign und den Rollenspielmechaniken ist mir The Outer Worlds dagegen eine kleine Spur zu solide und bekannt geraten. Ja, ich hatte sehr viel Freude und habe eigentlich genau das bekommen, was ich erwartet habe - aber ein wenig mehr Mut zur Innovation hätte dem Spiel sicherlich nicht geschadet. Aber was ja nicht ist, kann ja noch kommen. Die Grundlage für viele weitere spannende Abenteuer in der Halcyon-Kolonie sind gelegt.

Markus Schwerdtel
@kargbier

Schon im Vorfeld haben die Macher immer wieder betont, wie klein das Entwicklungsbudget von The Outer Worlds im Vergleich zu den Größen des Genres ist. Und ja, diesen Geldmangel sieht man dem Spiel an allen Ecken und Enden an: Die Landschaften sind gleichförmig und nicht besonders groß, man bekämpft die immer gleichen Gegner und die Waffen- und Item-Auswahl ist wohlwollend gesagt überschaubar.

Aber (und es ist ein sehr großes "Aber") man merkt auch, wie Obsidian tapfer und clever versucht, gegen die Budgetbegrenzung anzuentwickeln und die Stärken des Studios auszuspielen. Jede Dialogzeile, ja sogar jeder Notizeintrag auf einem irgendwo versteckten Computer ist exzellent geschrieben, jedes Wort zahlt auf die beklemmend-lustige, einzigartige Atmosphäre von The Outer Worlds ein. Dafür nehme ich auch die Mängel des Spiels und die mittlerweile schon arg abgenudelte, hier 1:1 angewendete Bethesda-Formel in Kauf. Ich habe The Outer Worlds mit großer Freude durchgespielt. Jetzt hätte ich aber gern einen Nachfolger mit etwas mehr Mut.

Maximilian Franke
@mafra_tw

Fallout: New Vegas ist für mich eines der besten, wenn nicht sogar das beste Rollenspiel, das ich gespielt habe. Umso mehr hab ich mich auf The Outer Worlds gefreut. Das Ergebnis ist genau so, wie ich es mir erhofft habe. Das Setting schafft es die gleiche absurde, witzige, aber manchmal auch harte Stimmung zu erschaffen, die schon Fallout mit dem Mix aus Post-Apokalypse und kaltem Krieg erreicht hat. Die Dialoge sind hervorragend geschrieben und vertont. Viele Quests verlangen am Ende Entscheidungen, über die ich teils lange grübeln musste, denn die Charaktere und Konsequenzen wandeln oft in moralischen Grauzonen durch die Halcyon-Kolonie.

Der größte Kritikpunkt ist in der Theorie die Technik. Ich sage absichtlich "in der Theorie", weil dieser Punkt für mich persönlich nicht besonders relevant ist. Trotz eines betont geringen Budgets hat Obsidian in meinen Augen an den genau richtigen Stellen gespart, wie zum Beispiel bei der Grafik, um dafür an anderen Punkten mehr Sorgfalt zu zeigen, wie zum Beispiel bei den Dialogen. Einzig die teils leblose Spielwelt stört die Atmosphäre für mich. Wer keinen Wert auf Hochglanz-Optik legt und auf der Suche nach einem guten Singleplayer-RPG ist, der ist meiner Meinung nach bei Outer Worlds genau richtig.

Rae Grimm
@freakingmuse

Einen Schönheitspreis wird The Outer Worlds niemals gewinnen. Das ist aber auch gar nicht schlimm, denn das neue Obsidian Spiel hat dafür (fast) alles andere, was ein gutes Rollenspiel in meinen Augen braucht: interessante Charaktere, eine coole Story, eine spannende neue Welt und eine Menge Entscheidungen, die mein Spiel beeinflussen.

Der düstere, bissig ironische Corporate Ansatz des Halcycon-Universums ist erfrischend anders und das Final Frontier-Prinzip, das nicht ganz so polished ist wie in manch anderen Sci-Fi-Spielen, erinnert mich auf die beste Art an Firefly mit einer gesunden Prise an Fallout: New Vegas und Mass Effect.

The Outer Worlds lässt mein (Sci-Fi)-RPG-Fanherz auf viele Arten höher schlagen und ich bin froh, dass meine hohen Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Kritisieren kann ich eigentlich nur die steife und leblose Charakter-Grafik und die teils nicht ganz fehlerfreie Technik, die auf meiner PS4 für Texturprobleme und Ruckler gesorgt hat.

Wer wie ich gerade an Science-Fiction-Rollenspiel-Entzugserscheinungen leidet, sollte aber unbedingt einen Blick auf The Outer Worlds werfen.

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