Seite 3: Tomb Raider: Die Historie - Für immer jung

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Gefallener Engel

Angelina Jolie verkörpert 2001 mit Erfolg Lara Croft im Kino. Die Fortsetzung von 2003 wird von der Kritik nicht mehr ganz so zerrissen, spielt aber nur noch gut halb so viel Geld ein wie der Vorgänger ein. Angelina Jolie verkörpert 2001 mit Erfolg Lara Croft im Kino. Die Fortsetzung von 2003 wird von der Kritik nicht mehr ganz so zerrissen, spielt aber nur noch gut halb so viel Geld ein wie der Vorgänger ein.

Während Lara Croft, dargestellt von der US-Schauspielerin Angelina Jolie, 2001 die Leinwand erobert und der Tomb Raider-Film mit 275 Millionen US-Dollar Einspielergebnis zur bis dato erfolgreichsten Videospiel-Adaption wird, findet der Jahresrhythmus der Spiele ein Ende. Bereits seit Anfang 2000 arbeitet ein Team bei Core an Laras PS2-Debüt, nach Fertigstellung von Tomb Raider: Die Chronik stoßen auch dessen Entwickler zum Projekt. Doch die finden einen digitalen Scherbenhaufen vor: Die PS2-Hardware ist noch jung und schwer handzuhaben, der bislang geschriebene Code wird in die Tonne getreten, die Programmierung neu begonnen.

Da kann sich Lara noch so strecken: Ihr sechstes Abenteuer enttäuscht Spieler, Publisher und vor allem auch die Entwickler selbst. Da kann sich Lara noch so strecken: Ihr sechstes Abenteuer enttäuscht Spieler, Publisher und vor allem auch die Entwickler selbst.

Doch das Spiel, das Mitte 2003 schließlich unter dem Titel Tomb Raider: The Angel of Darkness in den Handel kommt, steht auch weiterhin unter einem schlechten Stern. Die Chefetage will eine stärkere Orientierung an hochgelobten Konkurrenzprodukten wie Metal Gear Solid 2 oder Shenmue und drängt auf die Integration zahlreicher neuer Features von Stealth-Fähigkeiten bis zu Rollenspiel-Mechaniken.

Eine Zeitlang will man ein episodisches Abenteuer entwickeln und steckt viel Mühe in einen komplexen, breit angelegten Plot. Am Ende entscheidet sich der Publisher aber gegen dieses noch ungewohnte Spieleformat und kürzt aus Zeitdruck massiv bei Story, Charakteren und Spielmechanik. Sogar zwei von vier geplanten Schauplätzen – eine deutsche Burg und das türkische Kappadokien – werden gestrichen bzw. für die Fortsetzung The Lost Dominion aufgespart. Doch die wird nie erscheinen.

Laras ambitioniertes PS2-Debüt The Angel of Darkness bietet mit Kurtis sogar einen zweiten Protagonisten. Die Zeitnot der Entwickler kostet ihn aber seine besonderen Fertigkeiten. Laras ambitioniertes PS2-Debüt The Angel of Darkness bietet mit Kurtis sogar einen zweiten Protagonisten. Die Zeitnot der Entwickler kostet ihn aber seine besonderen Fertigkeiten.

Mit Paris und Prag hat The Angel of Darkness nur wenig Tomb Raider-Flair. Das Spiel ist außerdem undurchsichtig, unausgereift und fehlergespickt, muss heftige negative Kritiken einstecken und verkauft sich nur rund 2,5 Millionen Mal. Die Marke Tomb Raider ist schwer angeschlagen, was sich nicht zuletzt in einem schwachen Ergebnis des zweiten Tomb Raider-Films, »Die Wiege des Lebens«, äußert und von Eidos mit der Höchststrafe für Core Design geahndet wird: Die Marke steht ab sofort unter der Verantwortung des kalifornischen Eidos-Studios Crystal Dynamics (Legacy of Kain, Gex).

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