Yooka-Laylee 2 im Test - Warum denn nicht gleich so?

Was für ein Comeback! Yooka-Laylee und das Unerreichbare Versteck erweist sich im Test als toller 2D-Hüpfer und lässt den durchwachsenen Erstling vergessen.

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Yooka-Laylee 2 im Test für PS4, Xbox One und Nintendo Switch. Yooka-Laylee 2 im Test für PS4, Xbox One und Nintendo Switch.

Mit Yooka-Laylee und das Unerreichbare Versteck hatten wir ehrlich gesagt nicht so schnell gerechnet. Warum? Nun ja, weil der Vorgänger nicht so wirklich erfolgreich war. Yooka-Laylee wollte vor knapp zweieinhalb Jahren zwar nostalgische Banjo-Kazooie-Gefühle wecken und schaffte das auch teilweise, scheiterte dafür aber an vielen anderen Stellen, wie ihr in unserem Test zu Yooka-Laylee nachlesen könnt. Teil 2 macht nun einiges anders, und wir können nach dem Test einfach nur erstaunt fragen: Warum denn nicht gleich so?

Die größte Neuerung ist mehr als offensichtlich, denn anders als der erste Teil verabschiedet sich Yooka-Laylee 2 - so werden wir es jetzt der Einfachheit halber nennen - von der 3D-Optik und kommt stattdessen als waschechter 2D-Hüpfer im Stil von New Super Mario Bros. U Deluxe und Donkey Kong Country daher, gerade von letzterem haben sich die Entwickler merkbar inspirieren lassen. Von der Story dürft ihr genretypisch nicht allzu viel erwarten: Bösewicht Capital B hat dieses Mal die Bienenwelt versklavt. Als Chamäleon Yooka und Fledermaus Laylee ist es jetzt an euch, die Bienen zu befreien und Capital B das Handwerk zu legen.

Mal wieder der Bösewicht: Capital B (Mitte). Mal wieder der Bösewicht: Capital B (Mitte).

Traut ihr euch?

Größter Clou des Spiels ist das namensgebende unerreichbare Versteck, denn theoretisch könnt ihr dieses letzte (und bockschwere) Level des Spiels jederzeit und somit auch gleich zu Beginn nach dem gelungenen Tutorial ausprobieren.

Solltet ihr aber kein absoluter Jump&Run-Ausnahmespieler sein, dürftet ihr ziemlich sicher scheitern, weswegen es sich empfiehlt, erst einmal einige Bienen in den anderen Levels zu befreien. Denn für jede dieser Bienen könnt ihr einen zusätzlichen Treffer im finalen Abschnitt einstecken.

48 der schwarz-gelben Brummer gibt es, verteilt in insgesamt 40 Spielabschnitten. Und auch wenn das Leveldesign nicht ganz so ausgefeilt und spektakulär ausfällt wie beispielsweise beim exzellenten Donkey Kong Country: Tropical Freeze, findet ihr darin von rotierenden Plattformen über fiese Stachelfallen bis hin zu Seilrutschen und Kanonen alles, was das 2D-Hüpfherz begehrt.

Eine Fluchtsequenz vor einem riesigen Stachelrad darf auch in Yooka-Laylee 2 natürlich nicht fehlen. Eine Fluchtsequenz vor einem riesigen Stachelrad darf auch in Yooka-Laylee 2 natürlich nicht fehlen.

Dazu gehören natürlich auch versteckte Bereiche, in denen ihr zum Beispiel Münzen oder goldene Federn findet. Und bevor ihr jetzt anfangt zu gähnen, sei euch gesagt: Ja, Yooka-Laylee 2 mag das Genre sicherlich nicht neu erfinden, setzt seine Elemente aber so stimmig zusammen, dass das Spielen viel Spaß macht.

Das flutscht!

Das liegt neben dem soliden Leveldesign vor allem an der guten Steuerung, mit der ein Jump&Run ja bekanntermaßen steht und fällt. Auch in kniffligen Situationen habt ihr Yooka - anders als etwa im Vorgänger - immer unter Kontrolle, das Chamäleon reagiert präzise auf eure Eingaben und erweist sich in Kombination mit Laylee als echtes Multitalent, kann zum Beispiel rollen, eine Stampfattacke ausführen oder mithilfe der Fledermaus ein Stück gleiten.

Grundsätzlich ist Yooka-Laylee 2 kein einfaches Spiel, denn viele Level erfordern gutes Timing und Geschick, um etwa knifflige Sprungpassagen zu meistern. Ähnlich wie in Donkey Kong Country könnt ihr zweimal getroffen werden: Beim ersten Mal flattert euch Laylee davon, beim zweiten Mal beißt ihr ins Gras. Das ist aber halb so wild, denn es gibt kein "Game Over" und in jedem Level mehrere fair verteilte Rücksetzpunkte.

Die Oberwelt motiviert zum Erkunden und enthält auch kleinere Rätsel. Die Oberwelt motiviert zum Erkunden und enthält auch kleinere Rätsel.

Bei der übergeordneten 3D-Oberwelt schafft es Yooka-Laylee 2 sogar, eigene Akzente zu setzen. Denn die "Overworld" funktioniert nicht nur als plumpe Aneinanderreihung einzelner Level, sondern beinhaltet auch kleinere Rätsel, bei denen zum Beispiel Türen geöffnet oder bestimmte Beeren eingesetzt werden müssen, um Blumen wachsen zu lassen oder Wände aufzusprengen.

Durch Abgabe der gesammelten Münzen öffnet ihr an bestimmten Stellen "Paywalls", um weitere Abschnitte und Level - die in der Welt in Form von Büchern dargestellt sind - freizuschalten. Das fühlt sich alles sehr gut verzahnt an und macht beinahe genauso viel Spaß wie die 2D-Abschnitte.

Dieselben Level nochmal anders

Nochmal zurück zu den Leveln. Wir hatten zwar geschrieben, dass es insgesamt 40 davon gibt, das ist allerdings nicht komplett richtig. Eigentlich sind es "nur" 20, von denen es aber nochmal dieselbe Anzahl in Form von Remix-Versionen gibt.

Und die aktiviert ihr in der Overworld, indem ihr über einen Schaltermechanismus beispielsweise ein Buch flutet und dann hauptsächlich unter Wasser unterwegs seid, andere Level verändern sich durch Eis oder Honig, mit dessen Hilfe ihr dann an Wänden emporklettern könnt. Und keine Sorge, die Level ähneln sich zwar thematisch, fühlen sich aber trotzdem anders an. Ein schöner Clou, der Yooka-Laylee 2 von vielen anderen Genrevertretern abhebt.

Das Vereisen des Level-Buchs hat auch Auswirkungen auf den Abschnitt selbst - zum Beispiel in Form dieser Eisblöcke. Das Vereisen des Level-Buchs hat auch Auswirkungen auf den Abschnitt selbst - zum Beispiel in Form dieser Eisblöcke.

Etwas zwiegespalten sind wir bei den Toniken. Diese Tränke findet und kauft ihr in der Oberwelt und könnt dann bis zu drei davon als Modifikatoren in den Leveln einsetzen. Beispielsweise gibt es ein Tonikum, das die Zeit erhöht, in der ihr Laylee nach einem Treffer wieder einfangen könnt, dafür wird aber die Zahl eurer gesammelten Münzen verringert.

Andere Toniken dagegen haben nur grafische Auswirkungen, legen etwa einen Game Boy- oder Schwarz-Weiß-Filter über das Bild. Ganz nett, aber auch ein bisschen überflüssig. Immerhin sorgen die Toniken und versteckten Münzen für angenehmen Wiederspielreiz. Uns fehlt trotzdem ein Koop-Modus, der dem Spiel gut zu Gesicht gestanden hätte.

Technisch präsentiert sich Yooka-Laylee 2 bis auf wenige Ausnahmen wie aus einem Guss. Die 2D-Abschnitte sind sehr liebevoll gestaltet und mit schönen Lichteffekten ausgestattet, außerdem stechen die witzigen und geschmeidigen Animationen sämtlicher Charaktere ins Auge. Wir haben uns auch öfter dabei ertappt, Musikstücke aus dem wirklich gelungenen Soundtrack mitzusummen - aber das ist auch kein Wunder, denn mit David Wise (Donkey Kong Country-Serie) und Grant Kirkhope (Banjo-Kazooie) waren hier zwei echte Könner am Werk. Das hört man sofort. Ärgerlich nur, dass der Soundtrack hier und da hakt, wenn man das Spiel pausiert und danach weiterspielt. Das trübt den ansonsten sehr guten Eindruck aber nur minimal.

Versionsunterschiede
Yooka-Laylee 2 sieht sowohl auf PS4 und Xbox One als auch auf der Nintendo Switch klasse aus und - das ist vermutlich noch wichtiger - läuft auf allen Systemen mit einer flüssigen Framerate von 60fps. Auf der Nintendo-Konsole sind zwar manche Texturen etwas schwammiger und auch die generelle Auflösung ist etwas niedriger, empfehlen können wir Yooka-Laylee 2 aber dennoch ausnahmslos für jede Konsole.

Yooka-Laylee and the Impossible Lair - Screenshots ansehen

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