Fazit: Anthem im Test - Hassliebe im Sturzflug

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Fazit der Redaktion

Linda Sprenger
@lindalomaniac

In der ersten Spielstunde konnte ich die negativen Stimmen zu Anthem überhaupt nicht nachvollziehen. "Macht doch Spaß, was haben die alle?", dachte ich. Die Javelins spielen sich super, das Fliegen fühlt sich unvergleichbar an, die Kämpfe laufen flüssig und sehen spektakulär aus. Je weiter ich aber in der kurzen Kampagne fortschritt, desto enttäuschter, genervter, frustrierter wurde ich.

Das Missionsdesign ist öde, die Story ein schlechter Witz. Hinzu kommen ärgerliche Bugs und häufige Ladezeiten, die mich unnötig aus dem Geschehen herausreißen. Immerhin: Während einer Quest kann man stressfrei Nudeln kochen. Dank vieler Unterbrechungen, bei denen man mal fix in die Küche laufen kann, kein Problem.

Anthem ärgert mich insbesondere, weil es so viel Potenzial links liegen lässt. Der Shared World-Shooter hat mit den Javelins ein unglaublich cooles Alleinstellungsmerkmal, nur macht da BioWare viel zu wenig draus.

Ganz habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Entwickler mit zukünftigen Updates noch etwas reißen können. Abwechslungsreiche Missionen wären ein guter Anfang. Spannende Geschichten, die die eigentlich interessante Lore der Spielwelt mehr ausschöpfen als die belanglose Hauptstory, wären das Sahnehäubchen. Ich will Anthem einfach nicht aufgeben, weiterspielen werde ich es aber erst einmal nicht.

Rae Grimm
@freakingmuse

Ich hatte Hoffnungen für Anthem. Schon vor Release konnte ich BioWares Loot-Shooter mehrmals für ein paar Stunden anspielen und mochte sehr, was ich gesehen habe. Und dann kam das finale Spiel. Das große Problem im Fall von Anthem sind etwa zerstörte Erwartungen, sondern für mich vor allem, dass jegliches Potenzial unvermittelt eine Bruchlandung hinlegt wie ein überhitzter Javelin: Der unweigerliche Sturzflug nach dem Höhenflug.

Versteht mich nicht falsch: Anthem ist umwerfend schön und das Fliegen im Javelin macht unfassbar viel Spaß. Die Welt ist faszinierend und mysteriös und ich würde gern mehr über die Lore von Bastion wissen. Das Problem ist der ganze Rest. Ich glaube noch immer, dass Anthem eine solide Basis hat, auf der aufgebaut werden kann. Mit einigen durchdachten Updates könnte BioWare in ein paar Monaten das Spiel präsentieren, das Anthem hätte sein sollen.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist Anthem allerdings eine ebenso stupide wie wunderschöne Enttäuschung. Mitschuld daran haben vor allem die blassen Charaktere und die seichte Story. Die fühlt sich zusammengestückelt, halbherzig und lieblos auf eine Art an, die ich so nicht von BioWare kenne. Aktuell bietet mir Anthem weder eine Koop-Alternative zu Destiny, noch ein "echtes" BioWare-Spiel. Ich bin nicht sicher, was ich mit dem, was übrig bleibt, anfangen soll.

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