Fazit: Days Gone im Test - Der nächste PS4-Hit ist da, aber nicht ohne Macken

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Fazit der Redaktion

Linda Sprenger
@lindalomaniac

Days Gone stimmte mich für lange Zeit skeptisch. Schon wieder ein Zombie-, äh, sorry, Freaker-Spiel? Und dazu noch eines, das uns in einer offenen Spielwelt ums Überleben kämpfen lässt? Wirklich begeistern konnte mich das Konzept des Action-Adventures nicht - bis ich es selbst gespielt habe und mich vom Gegenteil überzeugen konnte. Days Gone erfindet das Konzept Open World zwar nicht neu, macht dank der grandiosen Verknüpfung aus Survival-Elementen und Third-Person-Action aber dennoch riesigen Spaß.

Auch beim viel verwendeten "Zombie"-Gegnertypen findet Bend Studios mit den Horden einen eigenen Spin: Die Kämpfe gegen die Freaker-Massen stellen für mich das absolute Highlight des Endzeit-Abenteuers dar - sowohl auf spielerischer als auch auf inszenatorischer Ebene. Die Massenkämpfe sorgen für unvergleichliche Panikmomente und spielen sich gleichzeitig angenehm fordernd und taktisch. Bei der schwachen Story kann ich da sogar ein Auge zudrücken, die großen Spannungsmomente liefert Days Gone eben auf spielerischer Ebene. Und wie.

Dennis Michel
@RecaBlog

Open World-Spiele wie The Witcher 3 oder auch Skyrim haben mich zwar immer fasziniert, doch nach wenigen Stunden wurde ich durch die Flut an Quests zur Aufgabe gezwungen. In Days Gone habe ich mich nicht erschlagen gefühlt und generell hat mich die tödliche Wildnis bereits nach wenigen Minuten voll und ganz in ihren Bann gezogen. Meine Mission, die Welt Stück für Stück sicherer zu machen, ergibt Sinn und verleiht selbst dem recht bodenständigen Missionsdesign mehr Gewicht. Auch wirkt die Spielwelt durch das Frecosystem spürbar dynamisch und "realistisch" in dem Sinne, dass nicht ständig um mich herum neue Gegner aufploppen. Meine Taten in der Welt bleiben bestehen.

Nicht wirklich warm geworden bin ich hingegen mit der Story samt ihren Charakteren. Alles wirkt ein wenig wie gewollt und nicht gekonnt und teils künstlich hinzugefügt. Von aufgesetzten Emotionen bis zu halbgaren Geschichten. Sei es die Verbindung zu Kumpel Boozer oder das Geheimnis hinter der mysteriösen Forschungseinrichtung Nero. Vom anfänglichen "Jay, das ist interessant" ging es bei mir schnell zu "Joa, was auch immer".

Technisch hatte ich auf der PS4 Pro weit weniger Probleme als Kollegin Linda, von der gewohnten Qualität eines PS4-Exclusives ist Days Gone Stand Patch 1.03 aber weit entfernt. Speziell die Soundaussetzer gehörten zur Normalität und haben mich viele Male dazu gezwungen, das Spiel neu zu starten. In puncto Gameplay hat mich das Spiel trotz relativ gewöhnlichen Mix aus Stealth und Action voll abgeholt. Die Fahrten mit dem Drifter-Bike sind spaßig und die Survival-Komponente samt Crafting wohl dosiert. Ein weiteres Highlight sind die Horden, die für mich zu den coolsten Features überhaupt zählen. Für mich ist Days Gone trotz Problemen ein Kandidat für das Spiel des Jahres.

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

Open-World-Spiele können es mir selten wirklich Recht machen: Entweder finde ich sie zu vollgestopft mit Quest- und Sammelgedöns wie in Assassin's Creed: Odyssey oder zu leer und interaktionsarm wie in Red Dead Redemption 2. Deshalb ist für mich die eigentliche Leistung von Days Gone, wie natürlich sich die Open-World-Aktivitäten ins Spiel einfügen und wie gut sie die goldene Mitte zwischen "Questmarker-Overkill" und "Gebt mir genügend Sinnvolles zu tun!" treffen.

Klar liegt das in erster Linie am diesbezüglich dankbaren "Zombie"-Apokalypse-Szenario, aber auch das muss man erstmal derart spaßig umgesetzt bekommen. Egal ob ich ein Freaker-Nest ausräucher, meiner Arbeit als Kopfgeldjäger nachgehe, panisch nach Ersatzteilen für mein verschrottetes Motorrad suche oder eine Storymission absolviere. Alles fühlt sich richtig und sinnvoll an und schöpft den prima funktionierenden Mix aus Ballern, Schleichen und Survival Light voll aus. Und damit schafft es Days Gone auf Anhieb, das doch schon recht ausgelutschte Open-World-Genre um eine ebenso frische wie spannende Facette zu bereichern.

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