Ärger für die GTA 6-Macher: Britischer Premierminister lässt wegen Entlassungen bei Rockstar ermitteln

Nach mutmaßlichem “Union Busting” rückt Rockstar Games in den Fokus der britischen Politik.

Wenn Rockstar Gewerkschaften zerschlägt, dann schlägt die britische Regierung zurück. Wenn Rockstar Gewerkschaften zerschlägt, dann schlägt die britische Regierung zurück.

Rockstar Games steht derzeit nicht nur wegen GTA 6 unter Beobachtung. Nach umstrittenen Entlassungen in Großbritannien und Kanada hat sich nun sogar die britische Regierung eingeschaltet. Premierminister Keir Starmer kündigte an, den Fall prüfen zu lassen.

Entlassungen werfen Fragen auf

Anfang November wurde bekannt, dass Rockstar insgesamt 34 Mitarbeiter*innen entlassen hat. Laut dem Unternehmen geschah dies wegen angeblicher Verstöße gegen vertragliche Geheimhaltungspflichten. Rockstar gilt seit jeher als extrem verschwiegen und versucht, Leaks – insbesondere rund um GTA 6 – konsequent zu verhindern.

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Die Betroffenen und die britische Gewerkschaft IWGB (Independent Workers’ Union of Great Britain) zeichnen jedoch ein anderes Bild. Demnach sollen die Kündigungen im Zusammenhang mit dem Versuch gestanden haben, innerhalb der britischen Rockstar-Studios eine Gewerkschaftssektion zu gründen.

Nur wenige Wochen vor den Entlassungen soll der Organisationsgrad die Marke von zehn Prozent überschritten haben – ein Schwellenwert, ab dem Gewerkschaften in Großbritannien offiziell Tarifverhandlungen anstreben können. Laut IWGB wollte Rockstar genau das verhindern.

Der Vorwurf lautet deshalb “Union Busting”, also das gezielte Unterbinden gewerkschaftlicher Organisation durch Arbeitgeber.

Die Politik schaltet sich ein

Der Fall hat mittlerweile das britische Parlament erreicht. Während einer Sitzung kündigte Premierminister Keir Starmer an, seine Regierung werde die Vorgänge bei Rockstar untersuchen. Der Sachverhalt sei “zutiefst besorgniserregend”.

Er betonte, dass Arbeitnehmer*innen das Recht hätten, Gewerkschaften beizutreten, ohne Repressalien befürchten zu müssen. Die zuständigen Ministerien sollen den Fall prüfen und das Parlament informieren.

Auch mehrere Abgeordnete meldeten sich zu Wort. Chris Murray von der Labour Party erklärte, ein Treffen mit Rockstar habe seine Bedenken eher verstärkt. Ihm sei nicht überzeugend dargelegt worden, warum die fristlosen Kündigungen notwendig gewesen seien oder welche konkreten Verstöße vorgelegen hätten.

Brisant: Laut Murray wollte Rockstar ihm zunächst nur unter der Voraussetzung einer Geheimhaltungsvereinbarung Einblick gewähren – davon sei das Studio später jedoch abgerückt.

Rockstar schweigt – Druck wächst

Rockstar Games selbst sowie der Mutterkonzern Take-Two Interactive haben sich bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. Durch die Einmischung der Regierung steigt der politische und öffentliche Druck jedoch deutlich.

Sollten Gerichte die Entlassungen als unrechtmäßig einstufen, könnte das für Rockstar kurz vor dem Release von GTA 6 zu einem erheblichen Imageproblem werden. Gleichzeitig gilt: Auch in Großbritannien ziehen sich arbeitsrechtliche Verfahren oft über Monate hin.

Wie sich der Fall entwickelt, dürfte Rockstar also noch eine ganze Weile begleiten – unabhängig davon, wie nah GTA 6 tatsächlich schon ist.


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