Seite 3: Apple-Historie - In 35 Jahren zur teuersten Marke der Welt

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Die i-Geräte als Erfolgsgarant

Den größten Anteil am Wiedererstarken von Apple haben zwei Geräte: Der iMac und das iBook. Bunt und knuffig sorgen die Rechner für Aufsehen bei den Kunden, die normalerweise den mausgrauen Einheitslook der Konkurrenz gewöhnt sind. Der erste iMac erscheint 1998 und ist Apple-typisch ein All-in-one-Rechner. Er wird mit Mac OS 9 ausgeliefert. Das neue Apple-Betriebsystem, das auf NeXTStep von Jobs‘ Ex-Firma basiert, gilt erstmals wieder als ernsthafte Konkurrenz für Windows von Microsoft. Prompt führt der erste iMac Apple wieder in die Gewinnzone und ist heute ein Kult-Rechner.

Der »Knubbel-Mac« wird zum ersten Erfolg nach Jobs' Rückkehr. Der »Knubbel-Mac« wird zum ersten Erfolg nach Jobs' Rückkehr.

Von diesem Erfolg bestärkt, setzten die Apple-Designer bei Notebooks auf eine ähnliche Philosophie: Das erste iBook wird geboren und bekommt durch seine runde Form schnell den Spitznamen »Clamshell«, Muschelschale, als es ab 1999 für 1.599 Dollar verkauft wird. Publikum und Fachpresse sind begeistert: Das iBook ist das leistungsstärkste Notebook in seiner Preisklasse. Besonders das 12,1-Zoll- TFT-Display mit einer Auflösung von 800x600 Pixeln ist seinerzeit einzigartig, denn es ist ein Aktivmatrixbildschirm. Konkurrenten wie IBM und Compaq verbauen in ihren deutlich teuereren Einsteigergeräten Passivmatrixbildschirme. Hierbei liegen die Bildpunkte an den Leiterbahn-Schnittstellen der Spalten und Zeilen. Legt man am Rand Spannung an, leuchtet der Schnittpunkt der beiden Leitstreifen. Bei einer Aktivmatrix hingegen hat jeder Pixel einen aktiven Verstärker und Stromversorgungsanschluss. Schnellere Reaktionszeiten, hellere Farben und ein bessere Kontrast sind das Ergebnis.

Wichtige Neuerungen stellte Jobs persönlich auf Presseveranstaltungen, den »Keynotes«, vor. Wichtige Neuerungen stellte Jobs persönlich auf Presseveranstaltungen, den »Keynotes«, vor.

Es sind das iBook und der iMac, die maßgeblich das neue Apple-Image prägen. Geräte mit dem Apfel werden zu Lifestyle-Produkten. Trotzdem droht die Firma mit Mac OS 9 wieder in die gleiche Falle zu tappen, die ein veraltetes und wenig zukunftsträchtiges Betriebsystem hat. Doch dieses Mal ziehen die Apple-Programmierer rechtzeitig die Reißleine und schneiden alte Zöpfe ab. Ab 2001 setzen sie auf Mac OS X (X =das römische Zeichen für 10), das zwar einige optische Anleihen an OS 9 nimmt, aber durch seine UNIX-Basis einen gänzlichen anderen und stabileren Kern hat. Mac OS X wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und erschein zuletzt in der 10.7-Version mit dem Namen »Lion«.

Seit Anfang des Jahrtausends hat es den Anschein, dass jedes Apple-Produkt ein Erfolg wird: Der MP3-Player iPod, den Apple ab 2001 verkauft, wird zum Bestseller und Synonym für eine ganze Geräteklasse. Im damit verbunden Musikprogramm iTunes beginnt Apple ab 2004, noch vor der gegen Raubkopierer wetternden Musikindustrie, Lieder über das Internet zu verkaufen. Nach eigenen Angaben wurden mittlerweile schon weiter über 10 Milliarden Musikstücke heruntergeladen.

»It's true« mit eine tiefergestelltem »e« als Anspielung auf Intels Logo: Apple steigt auf Intel-Prozessoren um. »It's true« mit eine tiefergestelltem »e« als Anspielung auf Intels Logo: Apple steigt auf Intel-Prozessoren um.

2005 dann ein weiterer Meilenstein: der iMac G5 – erhältlich mit 17-oder 20-Zoll-Diagonale. Er ist der erste Desktop-Rechner mit Flachbildschirm, dessen komplette Technik im Monitor verbaut ist, während PC-Nutzer noch große Tower unter dem Schreibtisch stehen haben. Apple-Kritiker werfen der Firma vor, dass ihre Rechnerkomponenten nicht ausgetauscht oder aufgerüstet werden können. Ironischerweise erlaubt aber der erste iMac dem Nutzer, fast alle Bauteile selbst zu wechseln. Der Monitor des iMac G5 ist leicht zu öffnen, um Zugang zu den Komponenten zu erhalten. Erst bei den nachfolgenden Generationen schränken die Designer sukzessive den Basteltrieb ein. In aktuellen iMacs kann lediglich der Arbeitsspeicher leicht ausgetauscht werden. Natürlich ist es technisch weiterhin möglich, Prozessor oder Festplatte zu wechseln. Allerdings empfiehlt sich das nur für technisch versierte Nutzer, die außerdem über das nötige Spezialwerkzeug verfügen.

Der Intel-Übergang als Niederlage?

Im Sommer 2005 geht ein Beben durch die Mac-Welt. Steve Jobs kündigt an, dass Apple in Zukunft auf Prozessoren aus dem Hause Intel setzen wird. Vorher waren die von Motorola und IBM gebauten PowerPC-Chips verbaut. In der PC-Welt wird diese Nachricht mit Schadenfreude aufgenommen. Der PC habe das Wettrüsten mit Apple gewonnen und sich schließlich durchgesetzt. Viele prophezeien das Ende des Macs. Welcher Kunde sollte ihn noch kaufen, wenn er jetzt die Preise mit der PC-Hardware vergleichen könne?

Das iPhone ist zu spät, teuer und eingeschränkt - und wird trotzdem ein Bestseller. Das iPhone ist zu spät, teuer und eingeschränkt - und wird trotzdem ein Bestseller.

Das Gegenteil ist der Fall: Apple kann seit der Intel-Umstellung immer mehr Rechner verkaufen, obwohl Apple teilweise den doppelten Preis bei identischer Ausstattung verlangt. Die einheitlichere Hardware-Struktur erleichtert Programmierern aber die Umsetzung von Windows-Programmen für Mac OS X. Folglich steigt das Angebot an verfügbarer Software. Mit Boot-Camp bietet Apple alsbald sogar eine Möglichkeit an, mit der Windows parallel zu Mac OS X auf dem Mac installiert werden kann.

Im Jahr 2007 wagt sich der kalifornische Konzern mit dem iPhone auf den Markt für Mobiltelefone. Mit gigantischem Erfolg, obwohl das erste iPhone zu spät und zu teuer ist und nur in Teilen auf Augenhöhe mit der Konkurrenz liegt. Auch wegen des kapazitiven Touchscreens wird es trotzdem ein Bestseller. Bis heute wurden über 100 Millionen Geräte verkauft. Die bisher letzte Neuheit aus Cupertino ist das iPad. Ein Tablet-Rechner mit 9,7-Zoll-Display, der wie das iPhone fast ausschließlich über den berührungssensitiven Bildschirm gesteuert wird. Obwohl es schon in der Vergangenheit Tablet-Rechner gab, galten die stets als Ladenhüter. Nicht das iPad, das reißenden Absatz findet. Beim Erscheinen des iPads 2 mussten Kunden über einen Monat auf ein Gerät warten, da Apple mit der Produktion nicht hinterher kam. Bis März 2011 wurden 19,5 Millionen Stück verkauft.

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