Taugt Armored Core 6 für komplette Mech-Neulinge? Ein Souls-Fan hat es für euch herausgefunden

Als großer Souls-Fan und absoluter Armored Core-Noob hat Dennis fünf Stunden lang "Fires of Rubicon" gezockt und ist vom Actionfest größtenteils schwer begeistert.

Dennis konnte fünf Stunden lang das neue Actionspiel von From Software ausprobieren. Dennis konnte fünf Stunden lang das neue Actionspiel von From Software ausprobieren.

Genre: Third Person-Actionspiel mit Mechs Modus: Singleplayer Entwickler: From Software (Elden Ring) Publisher: Bandai Namco Plattform: PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One, PC Release: 25. August 2023

Bereits in wenigen Wochen erscheint mit Armored Core 6: Fires of Rubicon das neue AAA-Actionspiel von From Software und ich konnte ganze fünf Stunden lang herausfinden, wie spaßig es ist, aus der Third-Person mit einem Mech alles über den Haufen zu ballern. Neben der Frage, ob AC6 Spaß macht, will ich aber auch noch eine andere beantworten:

Taugt Armored Core 6 für mich, wenn ich zuletzt sehr viel Spaß mit Elden Ring oder ganz allgemein den Souls-Ablegern hatte? Gibt es überhaupt Gemeinsamkeiten? Findet man als Armored Core-Noob überhaupt einen Zugang? Und eine überaus wichtige Frage: Ist Armored Core 6 vielleicht so bockschwer, dass das Spiel nur für Hardcore-Spieler*innen taugt? 

Das vorweg: Ich als Souls-Fan seit Demon’s Souls (PS4) und kompletter Armored Core-Noob hatte eine verdammt gute Zeit, habe aber auch ein wenig die Befürchtung, dass das Spiel in Sachen Zugang und Schwierigkeit sehr viele von euch schnell abschreckt. Was genau damit gemeint ist, dazu jetzt mehr.

Das konnte ich spielen: Auf Einladung von Publisher Bandai Namco konnte ich in Frankfurt ganze fünf Stunden lang den ersten Akt von Armored Core 6 samt zig Haupt- und Nebenmissionen auf PC mit Controller spielen und mir einen sehr gründlichen Eindruck vom Spiel verschaffen.  

Das Grundgerüst: Zwischen Missionen und Gear-Upgrades

Fires of Rubicon ist ein überaus forderndes, missionsbasiertes Mech-Actionspiel aus der Third Person, in dem ihr zwischen den Aufträgen euren Kampfroboter modifiziertund zu diesem Grundgerüst jetzt mehr im Detail.

Im Gegensatz zu den offenen Spielwelten der Souls-Spiele, könnt ihr euch den Ablauf von Armored Core 6 folgendermaßen vorstellen: 

Aus einem übersichtlichen Menü wählt ihr einzelne Aufträge aus, bekommt während eines Missions-Briefings kurz erklärt, was Sache ist und werdet anschließend mit eurem Mech im überschaubar großen Missionsgebiet abgesetzt. Zur Art der Aufträge gleich mehr, vorab die Info, dass die Missionen mit 5-15 Minuten recht kompakt sind – vorausgesetzt natürlich, ihr kommt gut durch. 

Ist der Auftrag abgeschlossen, bekommt ihr Belohnungen in Form von Mech-Parts wie neuen Waffen oder Rüstungsteilen und verdienten Credits, danach geht es zurück ins Menü.  

Essenziell wichtige Mech-Upgrades

Wer in Armored Core 6 einfach nur von Mission zu Mission hüpft, überspringt einen enorm wichtigen Part des Actionspiels und sieht auf Dauer gegen die metallischen Gegnerhorden kein Land. 

Im Ingame-Shop müssen die verdienten Credits sinnvoll und in aller Regelmäßigkeit für stärkere Waffen oder Rüstungsteile ausgegeben werden. Zudem ist es nach meiner ersten Erfahrung essenziell, sich diverse Builds zusammenzustellen, beziehungsweise für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. Einige Feinde erfordern, dass ihr wieselflink mit leichter Rüstung agiert, anderen Bossen wiederum begegnet ihr besser als träger Tank, der ordentlich Treffer einstecken kann. Auch kommt es sehr oft darauf an, dass ihr das richtige Waffenarsenal bestehend aus Raketenwerfern, leichten Maschinengewehren, Energiewaffen etc. ausgerüstet habt. 

Rüstung In Armored Core 6 ist es essenziell, dass ihr zwischen den Missionen euren Mech aufwertet und umrüstet.

Customization Euren Mech könnt ihr jederzeit aus dem Menü heraus bis ins kleinste Detail individualisieren.

Logo Auch das Logo eures Mechs könnt ihr bis ins kleinste Detail anpassen.

Wer in Armored Core 6 clever plant und sein Equipment kennt, erleichtert sich das Leben als Mech-Söldner enorm!  

Erstklassige FromSoft-Action, die Erinnerungen an Souls weckt

Jetzt kennt ihr das Grundgerüst von Armored Core 6, kommen wir zum Gameplay – das zu keiner Sekunde Zweifel aufkommen lässt, dass From Software hier erneut und wortwörtlich aus allen Rohren feuert. 

Armored Core 6 ist ein spektakuläres Action-Fest samt Bossen und Szenen, die in Erinnerung bleiben! Und keine Sorge, ich werde euch keinen der Fights oder gar epische Szenen vorwegnehmen, doch lasst mich einige grundlegende Dinge zu "wie spielt es sich" verlieren. 

Einen Mech zu steuern muss gelernt sein: Zuallererst ist es super wichtig, solltet ihr noch nie einen Armored Core-Teil gestartet haben, dass ihr euch sämtliche Tutorials sehr aufmerksam durchlest – viele werden als Mission separat aufgeführt – und so die horizontalen und vertikalen Bewegungen eures Mechs, sowie die diversen Angriffstypen von Schüssen, die Gegner auf Zeit betäuben, über aufgeladene Salven und wuchtige Nahkampfhiebe verinnerlicht.

Das HUD ist sehr schlicht und übersichtlich gehalten, dennoch musste ich mich erst an die Anzeigen gewöhnen. Das HUD ist sehr schlicht und übersichtlich gehalten, dennoch musste ich mich erst an die Anzeigen gewöhnen.

Ich weiß, ich weiß, auf Tutorials hat ja eigentlich niemand große Lust. Aber als ich mir das alles in Ruhe angeschaut hatte, brutzelte fortan ein Action-Ballett über den Bildschirm, das ich so seit Asura’s Wrath nicht mehr erlebt habe.  

Mit zwei Schulter- und zwei Handfeuerwaffen ausgerüstet, ballert ihr simultan auf anvisierte Helikopter, Flaks, flinke Drohnen oder feindliche Mechs. Die Bewegungen des Armored Cores, eures Kampfroboters, erinnern in der Third Person zwar durch Ausweichschritte, Sprints und das taktische Umkreisen von Gegnern an die Souls-Spiele, die Metallbiester sind aber deutlich agiler. Durch Schubdüsen, mit denen ihr für wenige Sekunden fliegen könnt, bekommen die Kämpfe und auch das Erkunden der Level zudem ein hohes Maß an Vertikalität. Auch das taktische Verstecken hinter Hochhäusern beziehungsweise das Suchen von Deckung solltet ihr nicht unterschätzen. 

Spektakuläre Bosskämpfe, von Beginn an  

Neben begrenzter Heilung – pro Level hatte ich in Akt 1 nur drei “Estus Flasks” – kommt das Souls-Gefühl vor allem bei den zahlreichen Bosskämpfen zum Vorschein, die euch bereits am Ende der Tutorialmission überaus fordern werden. 

Vom Soundtrack bis zur Inszenierung der stählernen Giganten, über das clevere Ausklamüsern ihrer Schwächen: Wer die Bosskämpfe aus Dark Souls, Bloodborne und Co. schätzt, kommt hier zumindest mit Blick auf Akt 1 voll auf seine Kosten. 

Story und Optik lassen zu Wünschen übrig

Während mich Gameplay-Grundgerüst voll überzeugen konnte, bin ich speziell mit der Sci-Fi-Militär-Story nicht wirklich warm geworden. Zwar wird die Geschichte für From Software-Verhältnisse strikt linear und keinesfalls kryptisch erzählt, verstanden hab ich als Armored Core-Noob aber gefühlt nur Weltraum-Bahnhof.

Ich bin irgendein Söldner namens Raven, der sich auf dem Planeten Rubicon eine extrem wertvolle Ressource unter den Nagel reißen soll, die zuvor aufgrund ihrer Macht fast das Weltall zerstört hat. Bei den ganzen Fachbegriffen und der Art, wie mich irgendwelche Befehlshaber in Briefings anbrüllen, war ich aber raus – was aber wahrlich in einem solchen Spiel zu verschmerzen ist.

Armored Core 6: Neuer Story-Trailer sagt euch, um was es im Actionspiel geht Video starten 3:32 Armored Core 6: Neuer Story-Trailer sagt euch, um was es im Actionspiel geht

Auch zu verschmerzen ist der generelle Look des Spiels – zumindest für alle jene unter euch, die kein Grafikfeuerwerk erwarten. Speziell die Level sehen schon arg generisch futuristisch aus und eine karge Hochhausschlucht reiht sich in Außenarealen an die nächste. Zu meinem großen Erstaunen hat mich auch der bei FromSoft-Spielen meist so fantastische Artstyle abseits der bereits erwähnten, grandios aussehenden und toll inszenierten Bosskämpfe nicht wirklich aus den Mech-Latschen gehauen.   

Aber auch hier: Beides keine Punkte, die im großen Ganzen bei mir stark ins Gewicht fallen, ob ich AC 6 jetzt mag oder nicht. Ich würde einfach mal die gewagte These in den Raum stellen, dass sich die meisten von euch Spiele von From Software nicht wegen der Story oder der phänomenalen Optik holen. Gameplay first!

Die Sache mit dem Schwierigkeitsgrad

Jetzt wirds schwer, also wortwörtlich. Zunächst einmal können sich aber alle Hardcore-Souls-Menschen und langjährige Armored Core-Fans entspannt zurücklehnen. Ihr packt das schon. 

Aber was ist jetzt mit denjenigen von euch, die dank des weit zugänglicheren Elden Ring mit seinen Geisteraschen und seinen vielen Möglichkeiten zum überleveln ihre Fühler nach AC 6 ausstrecken? Für euch habe ich einige nicht ganz so dolle Neuigkeiten, allerdings auch eine, die euch mächtig Hoffnung machen könnte. 

20 Versuche für den Tutorial-Boss? Zunächst eine kleine Anekdote vom Preview-Event in Frankfurt, wo ich das Spiel mit zehn Kolleg*innen spielen durfte und wo nach Bezwingen des Endgegners im Übungsgebiet schon Jubelstürme durch den Raum hallten. Während ich den Guten nach ca. zehn Versuchen gepackt und die grundlegende Steuerung verinnerlicht hatte, taten sich andere zu Beginn deutlich schwerer. Das Ding ist nämlich für den Spielbeginn ein überaus mieser Brocken. 

Hier könnt ihr euch übrigens die Action anschauen, für dich sich viele Mühen lohnen:

Der erste spektakuläre Gameplay-Trailer zu Armored Core 6. Video starten 3:06 Der erste spektakuläre Gameplay-Trailer zu Armored Core 6.

Jeder Dritte hat den Akt 1-Endboss gepackt

Nächste Anekdote vom Event, und ihr lest es schon, spätestens beim Obermoppel aus Akt 1 trennt sich die Spreu vom Weizen – wobei hier angemerkt sein soll, dass solche Events unter Zeitdruck laufen und keine reale Situation auf dem heimischen Sofa darstellen. Aber so viel kann ich sagen, spätestens nach gut vier Stunden müsst ihr Armored Core 6 beherrschen oder ihr fallt gnadenlos mit eurem Stahlkoloss auf den blechernen Poppes. Das zur Vollständigkeit: Ich hab den Guten nicht gepackt, es aber auch gar nicht erst bis zur finalen Mission geschafft, da ich zu lange die Tutorials gespielt habe. Nun …

Aber ich hab euch ja eine große Portion Hoffnung versprochen, selbst wenn ihr nicht der größte Akrobat am Pad seid – und die Hoffnung lautet Credits. Ihr könnt nämlich Missionen so oft wie ihr wollt wiederholen und die Belohnungen einheimsen. Mit den gefarmten Credits könnt ihr euch dann das beste verfügbare Gear im Shop kaufen, mit Builds experimentieren und seid so nicht auf Teufel komm raus gezwungen, mit eurem aktuellen Angriffs- und Verteidigungswert einen Boss zu legen. Das mag nichtig klingen, ist aber ein großer Rückhalt, wenn einem partout ein Gegner oder ein ganzes Level nicht liegt. 

Fazit der Redaktion

Dennis Michel
@DemiG0rgon

Ich bin großer Souls-Fans und habe noch nie Armored Core oder gar ein Mech-Actionspiel gezockt, aber hatte über fünf Stunden hinweg verdammt viel Spaß mit Fires of Rubicon. 

Was From Software nämlich so gut macht wie bei Dark Souls, Bloodborne und Sekiro, ist das actionreiche Gameplay samt all der fantastisch inszenierten und durchchoreografierten Bosskämpfe. Habt ihr darauf Lust, kann ich euch nur raten, das Spiel zum Release am 25. August im Blick zu behalten. 

Vorausgesetzt (!), ihr wollt euch in die Steuerung und die diversen Angriffe reinfuchsen und bringt ein gewisses Maß an Frustresistenz mit. Armored Core 6 ist bei weitem kein so zugängliches Spiel wie Elden Ring und bereits das Tutorial ist die erste Hürde. Setzt ihr euch aber mit den Mechaniken auseinander, experimentiert mit Builds und versteht, was die Entwickler von euch wollen, dann bekommt ihr hier wohl eines der besten Actionspiele des Jahres. 

Zumindest das ist mein Ersteindruck und ich freue mich schon wie Bolle, im August weiter mit vier Waffen gleichzeitig in luftiger Höhe auf Kleinstadt-große Metallkolosse ballern zu dürfen. 

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