Battlefield 2042 braucht keine Kampagne - und verpasst trotzdem eine große Chance

Battlefield 2042 hat keinen Singleplayer-Modus. Unser Autor Erik Körner denkt: Das ist kein Verlust. Aber das üppige Preisschild und der mangelnde Battle Royale Modus sind in Zeiten von Free to Play-Shootern eine Hürde für neugierige Spieler*innen.

Battlefield 2042 verzichtet auf die Kampagne, hat keinen Battle Royale-Modus und ist trotzdem zum Vollpreis erhältlich. Gerade Neulingen wird so eine große Hürde aufgebaut, findet Erik. Battlefield 2042 verzichtet auf die Kampagne, hat keinen Battle Royale-Modus und ist trotzdem zum Vollpreis erhältlich. Gerade Neulingen wird so eine große Hürde aufgebaut, findet Erik.

Ich habe Battlefield nie als eine Reihe wahrgenommen, die einen Singleplayer-Modus benötigte. Deswegen vermisse ich ihn auch nicht im kommenden Battlefield 2042. Schon die ersten Teile verzichteten darauf und verstanden sich als reine Online-Schlachten auf gigantischen Karten, mit überdurchschnittlich vielen Teilnehmer*innen und Fahr- und Flugzeugen obendrein. Exakt dafür habe ich Battlefield lieben gelernt.

Diese Erfahrung lässt sich nicht kompromisslos in einer Solokampagne umsetzen. Für mich fühlten sich die wenigen Solokampagnen meist wie eine schlecht geschrumpfte und anschließend angetackerte Version der Battlefield-Erfahrung an, Bad Company mal ausgenommen. Dass ich mich außerdem kaum an den Inhalt der Geschichten erinnern kann, spricht Bände. Für mich ist das jedenfalls kein Verlust. Dann doch lieber Doom: Eternal - oder Titanfall 2!

Hier könnt ihr euch übrigens noch einmal den Battlefield 2042-Trailer anschauen:

Battlefield 2042: Trailer-Premiere enthüllt den neuen Multiplayer-Shooter Video starten 4:59 Battlefield 2042: Trailer-Premiere enthüllt den neuen Multiplayer-Shooter

Im Fokus auf die Multiplayer-Erfahrung sehe ich zudem einen ökonomischen Vorteil. Das gesparte Geld und die gesparte Zeit fließen so in den Ausbau und Feinschliff der Online-Schlachten. Und da sie ohnehin Battlefields Stärke sind, sollte Battlefield 2042 spielerisch von der Entscheidung profitieren.

Ein großes Problem gibt es aber: Das üppige Preisschild, das gerade Neulinge abschrecken dürfte. Und das ist eine verpasste Chance.



Über den Autor
Kein Singleplayer? Kein Thema. Möchte ich solo digitale Kugeln abfeuern, gibt es genügend Alternativen. Battlefield funktioniert ohnehin am besten in seinem natürlichen Habitat: die größtmöglichen Online-Schlachtfelder. Ich würde lügen, würde ich sagen, mir bereitet das Preisschild und der mangelnde Battle Royale Modus keine Sorgen. Schaue ich mir aber das positive Feedback an, stehe ich damit in der Minderheit.

In Zeiten von Free to Play hat Battlefield 2042 starke Konkurrenz

Dass Battlefield 2042 zum Vollpreis von knapp 60 Euro erscheint, aber nur einen Mehrspielermodus bietet, zwickt. Insbesondere für Konsolenspieler*innen mit Next-Gen-Hardware, die dafür bis zu 80 Euro hinblättern müssen.

Für denselben Preis bietet Konkurrent Call of Duty: Black Ops Cold War momentan eine Kampagne, Online-Gefechte und einen Zombiemodus.

Battlefield 2042 bietet weder Kampagne noch Battle Royale-Modus. Battlefield 2042 bietet weder Kampagne noch Battle Royale-Modus.

Natürlich, wir können nicht Call of Duty erwähnen und Warzone auslassen. Wie der Erfolg von Warzone, Fortnite oder Apex Legends zeigt, scheint Free to Play das aktuell attraktivste Modell für Shooter-Fans zu sein - besonders in Verbindung mit Battle Royale Modi. Schließlich erlaubt es einen kostenfreien und damit niedrigschwelligen Einstieg, was ein schnelles Wachstum der Spielerbasis begünstigt.

Trotzdem verzichtet Battlefield 2042 selbst darauf. Gemessen am 100-prozentigen Fokus auf die Stärken der Reihe bin ich zumindest nicht überrascht. Langjährige Fans sollte es freuen; für neugierige Spieler*innen ist die Einstiegshürde dank des Preismodells jedoch vergleichsweise hoch. Ob sie viel Geld in die Hand nehmen, nur um mal in Battlefield 2042 hineinzuschnuppern, ist fraglich.

Ich habe schon vor einige Monaten argumentiert: Der schwächelnden Battlefield-Marke würde ein kostenfreier Battle Royale Modus wahrscheinlich gut tun. Deswegen werde ich euch an dieser Stelle mit weiteren trockenen Wirtschaftsfaktoren verschonen. Meine Kolumne könnt ihr hier nachlesen:

Ab davon nehme ich an: Auch viele Battlefield-Veteran*innen werden sich vielleicht am Preisschild stören und nur zähneknirschend 60 bis 80 Euro an EA überweisen, aber sonst zufrieden sein. Das zeigt das überwältigend positive Feedback auf YouTube, Reddit und co. zur Enthüllung von Battlefield 2042.

Nach den holprigen letzten Jahren habe ich, um ehrlich zu sein, nicht nochmal damit gerechnet. Anscheinend hat nur das Versprechen der vertraut schnörkellosen Battlefield-Erfahrung gefehlt. Hoffen wir, dass Battlefield 2042 dieser Euphorie gerecht werden kann. Schade nur, dass sich der Shooter gerade vor Neulingen so sehr verschließt.

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