Dark Pictures Anthology - The Man of Medan: Mehr als nur Until Dawn auf hoher See

Mit ihrem neuen Spiel stellen die Until Dawn-Macher Supermassive erneut unter Beweis, wie gut sie Horror inszenieren können. Wir haben uns getraut und konnten die 1. Episode von Dark Pictures exklusiv vorab anspielen.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Man of Medan gehört zum neuen Projekt der Macher von Until Dawn. Man of Medan gehört zum neuen Projekt der Macher von Until Dawn.

The Dark Pictures Anthology ist das neue Projekt der Horrorexperten von Supermassive Games.

Im Unterschied zu ihrem Teenie-Slasher Until Dawn erwartet uns diesmal kein in sich geschlossener Blockbuster, sondern eine Sammlung aus mehreren eigenständigen episodischen Horror-Adventures für PS4, Xbox One und PC.

Was ist Project Mephisto?
Im Vorfeld der Gamescom 2018 wurde auf der Liste der Nominierungen für den Gamescom Award auch das Spiel "Project Mephisto" genannt, von dem bisher noch niemand gehört hatte. Manche Pressevertreter vermuteten hinter Project Mephisto einen Hinweis auf den nächsten Diablo-Teil, da Blizzard kurz zuvor neue Pläne für die Marke angedeutet hatte.

Tatsächlich war Project Mephisto aber der Arbeitstitel von The Dark Pictures Anthology: Man of Medan. Um das Spiel nicht schon vor dem geplanten Reveal enthüllen zu müssen, aber eben dennoch an der Preisverleihung teilnehmen zu können, wurde das neue Supermassive-Spiel unter dem Arbeitstitel eingereicht.

Wir konnten die erste Episode The Man of Medan bereits anspielen und verraten, was euch mit dem neuen Spiel von Supermassive erwartet.

Denn abseits einiger erzählerischer, spielerischer und visueller Parallelen zu Until Dawn machen die Entwickler mit The Man of Medan einiges anders. Im Guten wie im Schlechten.

Setting auf hoher See

Im Gegensatz zu Until Dawn verschlägt es uns in The Man of Medan nicht etwa in ein unheilvolles Haus, sondern stattdessen auf die hohe See.

Dark Pictures Anthology: Man of Medan - Ankündigungs-Trailer zum neuen Projekt der Until Dawn-Macher Video starten 1:48 Dark Pictures Anthology: Man of Medan - Ankündigungs-Trailer zum neuen Projekt der Until Dawn-Macher

Die für uns spielbare Heldin Fliss hat sich mit vier anderen jungen Menschen auf einem Boot verabredet. Offenbar wollen sie den Alltag für eine Weile hinter sich lassen, Bier trinken und nach Schätzen tauchen, die in der Tiefe verborgen liegen.

Doch gerade noch gemütlich in den Sonnenuntergang geschippert, wird die kleine Gruppe plötzlich von unerwarteten Gästen überfallen.

Abrupter Szenenwechsel.

Gefangen im Grusel-Wrack

Im nächsten Moment findet sich Fliss mit ihrem Begleiter Brad und einem bewaffneten Unbekannten namens Danny in einem verlassenen Wrack eines Frachters aus dem Zweiten Weltkrieg wieder.

"Wo bringst du mich hin?", fragt Fliss, während Danny sie mit der Pistole im Anschlag durch einen dunklen Gang schiebt. "Warum soll ich dir das verraten?", antwortet er.

In diesem Moment sind wir so ahnungslos wie die Heldin.

Fünf junge Menschen auf einem Boot - so beginnt Man of Medan. Fünf junge Menschen auf einem Boot - so beginnt Man of Medan.

Wir wissen weder, was Danny von uns will oder woher er kam, noch was es mit dem geheimnisvollen Frachter auf sich hat. Wie es unseren restlichen Freunden geht? Ebenfalls keinen Schimmer. Das fertige Spiel wird sicherlich Unklarheiten klären, die knappe Demo spielt jedoch mit unserer Unwissenheit und sorgt so für ein noch bedrohlicheres Gefühl.

Langsam wagen sich die drei weiter vor ins Innere. Die stockfinsteren Gänge schnüren uns fast die Kehle zu. Durch seine klaustrophobische Enge wirkt das Wrack weitaus furchterregender als viele Bereiche des verhältnismäßig offenen Herrenhauses von Until Dawn.

Während Fliss vorsichtig durch die Dunkelheit geht, klammert sich Danny mit der anderen Hand an seine Taschenlampe, die zumindest ein wenig Licht spendet. Nervös schwenkt er von ihrem Rücken zu den von Rost zerfressenen Wänden des Wracks. Hier stinkt etwas ganz gewaltig. Im nächsten Raum … eine schemenhafte Figur.

"Verdammte Scheiße!". Fliss, Brad und Danny atmen auf. Die vermeintliche Bedrohung entpuppt sich als eine Matrosenmütze auf einem Müllhaufen. Noch einmal Schwein gehabt.

Auf den Gameplay-Spuren von Until Dawn

Von jetzt an übernehmen wir selbst die Kontrolle über Fliss und stellen fest, dass The Man of Medan rein spielerisch auf den Spuren seines geistigen Vorgängers wandert.

Enge Gänge, düstere Zimmer oder das Meer - Man of Medan hat eine dichte Atmosphäre. Enge Gänge, düstere Zimmer oder das Meer - Man of Medan hat eine dichte Atmosphäre.

Erneut erleben wir ein Horror-Adventure, das seinen Fokus auf das szenische Erkunden der Umgebung und das Treffen von Entscheidungen legt. Und erneut müssen wir mit den entsprechenden Konsequenzen fertig werden. Wie diese aussehen und wie weit sie reichen, konnten wir in unserer kurzen Zeit mit The Man of Medan allerdings noch nicht herausfinden.

Auf Knopfdruck nehmen wir die Matrosenmütze in die Hand, drehen sie und entdecken den Schriftzug "Medan". Nicht nur Teil des Titels, sondern auch der Name des Frachters? Scheint so. Aber warum treibt überhaupt ein so altes Wrack im Meer herum, müsste es nicht schon längst jemand geborgen haben?

Das Spiel stellt uns während unserer rund zehn Minuten langen Anspiel-Session vor viele Fragen, die uns es im Moment (noch) nicht beantwortet. So legen sie den Grundstein für ein spannendes Horror-Erlebnis, das gerade erst am Anfang steht und sich mit jedem Ereignis im Frachter ein Stückchen weiter entfaltet.

In die Enge getrieben

Im nächsten Raum hätten wir uns gewünscht, wieder nur ein Kleidungsstück gefunden zu haben. Wir erblicken hingegen eine Leiche, die ganz bestimmt keines natürlichen Todes gestorben ist. Den Mund weit geöffnet lehnt der vertrocknete Körper an einem Rohr und starrt uns mit leeren Augen an.

Wir lassen ihn zurück und ziehen weiter. An einer Wand in einer Nische stoßen wir auf ein Bild, das sich als Vorahnung entpuppt.

Wie in Until Dawn geben uns diese Visionen vage Hinweise auf bevorstehende Ereignisse. Schauen wir uns das Bild an, sehen wir in einer kurzen Szene, dass Irgendjemand (oder Irgendetwas) einen unserer Begleiter von hinten packt. Na sehr schön.

Auch die Lichtstimmung des Horroradventures kann sich sehen lassen. Auch die Lichtstimmung des Horroradventures kann sich sehen lassen.

Dannys nervöses Gemurmel, dass der Geist des auf See verstorbenen Mannes ja noch irgendwo im Wrack herumspuken muss, lässt uns nur noch schreckhafter werden.

Gekonntes Horror-Handwerk

Supermassive greift bei der Inszenierung zwar auf gängige Werkzeuge des Horror-Handwerks zurück, setzt sie aber gekonnt ein, um uns Angst einzujagen. Langsame Kamerafahrten, enge Gänge, eine düstere Lichtstimmung, das Spiel mit unseren Erwartungen, das ständige Gefühl, dass hinter der nächste Ecke etwas lauert....

...eine Hand packt Fliss an der Schulter!

Entwarnung. Das war nur Brad, der die Protagonistin von hinten antippte und sich damit einen richtig blöden Scherz erlaubt hat.

Wir werden dennoch den Gedanken nicht los, dass uns im nächsten Moment etwas Mächtiges, etwas Übersinnliches an die Gurgel will. Bereits in Until Dawn bedient sich Supermassive an einem Mythos, um den vermeintlichen 08/15-Teenie-Slasher um eine weitere Facette zu bereichern.

Spuken im Frachter vielleicht wirklich die Geister der Matrosen, wie Danny vermutet hat? Oder doch etwas anderes? Killer-Meerjungfrauen? Keines von beiden.

Dark Pictures Anthology: Man of Medan - Gameplay-Preview und Ersteindruck zum Horror-Adventure Video starten 8:42 Dark Pictures Anthology: Man of Medan - Gameplay-Preview und Ersteindruck zum Horror-Adventure

Dank des cleveren Einsatzes von Kamera und Musikuntermalung erschrecken wir uns zum Ende der Demo so sehr, dass die Herzklappen beben. Plötzlich taucht eine verschrumpelte Hand aus einer Pfütze auf und greift unseren Knöchel. Ein Untoter! Panisch befreien wir uns durch Quick Time Events aus seinen Fängen.

Nachdem wir uns wieder beruhigt haben, setzt aber leichte Enttäuschung ein.

Untote. Von allen fantastischen Gruselgestalten, die durch Mythen und Legenden wandern, entscheidet sich Supermassive gerade für die in Horror-Spielen und - Filmen wahrscheinlich am häufigsten verwendete (übernatürliche) Gegnerart.

Killer-Meerjungfrauen wären da kreativer. Schließlich verleiht Supermassive Until Dawn mit der Verwendung eines recht unbekannten Mythos zusätzliche Spannung. Aber wer weiß, vielleicht überrascht uns das fertige Spiel doch noch. Wir haben ja nur zehn Minuten gesehen.

Tot oder lebendig?

Zum Schluss stellt uns die Demo vor eine auf den ersten Blick typische Leben- oder Tod-Entscheidung, die wir bereits aus Until Dawn oder anderen Genre-Vertretern kennen.

Brad wird von einer Zombie-Meute gepackt und wir stehen vor der Wahl: Ihm helfen oder lieber die eigene Haut retten und die Biege machen? Unsere Entscheidung verraten wir an dieser Stelle nicht.

The Man of Medan lässt am Ende der Demo viele Fragen offen. Und wir brennen darauf, Antworten zu finden.

The Dark Pictures Anthology: The Man of Medan erscheint 2019 für PS4, Xbox One und PC.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (14)

Kommentare(14)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.