Dark Souls im Test - Ist es zu hart, bist du zu schwach

Wut ist heftiger als Ärger und schwerer zu beherrschen als Zorn. Wer häufig in Wut gerät, gilt als Wüterich... oder spielt zu viel Dark Souls auf der Xbox 360 oder der PlayStation3! Lest unseren Test.

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Immer wieder bekommt ihr es mit mächtigen Zwischen- und Endbossen zu tun. Taktik ist gefragt! Immer wieder bekommt ihr es mit mächtigen Zwischen- und Endbossen zu tun. Taktik ist gefragt!

Hurra, hurra. Das kann ja heiter werden! Laut den Entwicklern des Action Rollenspiels Dark Souls, soll der Titel noch schwieriger werden als sein indirekter Vorgänger Demon’s Souls (2009), an dem sich selbst eingefleischte Rollenspieler die Zähne ausbissen. Indirekter Vorgänger? Richtig. Das Entwicklerteam blieb zwar bestehen, wechselte jedoch von Sony zu Bandai Namco. Schöner Nebeneffekt: Im Vergleich zum Vorläufer, erscheint Dark Souls auch für die Xbox 360 -- zumindest in Nordamerika und Europa. Bleiben wir aber beim Stichwort Zähne ausbeißen, denn bereits nach wenigen Stunden mit dem Rollenspiel, sind die Bisskerben in unserem PlayStation-3-Controller so tief, dass wir Erdnüsse reinfüllen können.

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Die Entwickler haben nicht zu viel versprochen (bzw. angedroht). Dark Souls ist wahrlich kein Spaziergang. Nein, Dark Souls ist ein Spießrutenlauf. Einer, bei dem ihr mit nackten Füßen über Glasscherben und Rasierklingen staksen müsst, während euch johlende Spießträger glühende Brandeisen in die Flanken rammen. Einer, an dessen Ende euch ein masochistisch veranlagter Fähnrich, mit Augen so rot wie Panik und schmalen Lippen, hinter denen sich ein wahnsinniges Grinsen versteckt hält, in Empfang nimmt. Mit der pedantischen Stimme eines jungen Predigers flüstert er euch nur einen Satz ins Ohr: »Das war erst Runde Eins von Einhundert!« Seine Worte klingen dabei so heiter, wie die eines Vaters, der mit seinem Sohn im Disneyland ist und ihm freudig verkündet, dass noch unzählige weitere lustige Fahrgeschäfte auf ihn warten. Dark Souls ist nicht nur unsagbar schwer, es ist unfair, hinterhältig und durchtrieben. Und das mit Vorsatz! Der Titel sorgte bei unserem Testdurchlauf für unzählige Wut- und Frustattacken und dezimierte unseren Controllerbestand. Ist Dark Souls nun überzogen schwer oder einfach nichts für verweichlichte Casual-Mimöschen?

Eine Klasse für mich

Im Charakter Editor erstellt ihr euch einen passenden Recken und wählt die gewünschte Klasse. Im Charakter Editor erstellt ihr euch einen passenden Recken und wählt die gewünschte Klasse.

Der virtuelle Höllentrip beginnt noch ganz entspannt. Bevor es losgeht, tobt ihr euch zunächst im Charakter Editor aus. Ihr gebt eurem Helden -- wahlweise männlichem oder weiblichem Geschlechts -- einen Namen, verpasst ihm die passende Frisur und die gewünschten Gesichtszüge. Im Gegensatz zu diesen eher nebensächlichen Auswahlmöglichkeiten (die meiste Zeit wird das Gesicht des Protagonisten ohnehin durch das Visier eines Helms verdeckt), spielt die Klasse, für die ihr euch entscheidet eine gravierende Rolle im späteren Spielverlauf. Insgesamt stehen euch zehn Klassen zur Auswahl. Alle bergen ihre eigenen, individuellen Fähigkeiten und statistischen Werte: Der »Ritter« verfügt von Anfang an über viele Trefferpunkte, während der »Vagabund« sehr geschickt agiert. Der »Bettler« hingegen ist für die ganz waaghalsigen unter euch. Er ist beinahe völlig nackt und trägt nur Holzkeule- und Schild mit sich herum. Wenn ihr nicht völlig lebensmüde seid, vergesst den Bettler! Wir entscheiden uns (zunächst) für den Ritter. Da sich der klobige Kämpfer aufgrund seiner massiven Rüstung jedoch als viel zu behäbig herausstellt, beginnen wir nach einigen Stunden von vorne und lösen unsere Eintrittskarte ins Wut- und Frustland als »Pyromane«. Der steckt zwar weniger weg, ist dafür aber flink und wirkt einen mächtigen Feuerzauber. Die Wahl der für euch geeigneten Klasse ist extrem wichtig, denn sämtliche Vor- und Nachteile begleiten euch über den kompletten Spielverlauf von Dark Souls! Zuletzt entscheidet ihr euch noch für eine der sogenannten Gaben, spezielle Gegenstände. Der Generalschlüssel öffnet beispielsweise sämtliche Standarttüren in Verliesen, mit dem Fernglas erspäht ihr Gegner aus weiter Entfernung.

Durchschnaufen!

Eure verlorenen Seelen, werden in Form einer grünen Flamme dargestellt. Aufsammeln! Eure verlorenen Seelen, werden in Form einer grünen Flamme dargestellt. Aufsammeln!

Das Spiel beginnt in den modrigen Mauern eines Kerkers. Der Protagonist vegetiert (ähnlich wie bei Demon's Souls) als Untoter dahin. Um euer jämmerliches Dasein als zerfledderter Zombie-Ritter zu beenden, müsst ihr euch auf den Weg in das Land »Lordran« machen und die ewige Flamme des Lebens finden. Das wiederum bedeutet, dass ihr erst mal aus dem Knast ausbüchsen müsst. In der Verfolgerperspektive steuert ihr eure Spielfigur durch das düstere Gemäuer. Nach nur wenigen Metern bekommt ihr es mit den ersten, noch relativ harmlosen, Gegnern zu tun und erlernt die Grundlagen des Kampfsystems drauf. Auf Knopfdruck visiert ihr einen Feind an, teilt Schwerthiebe aus, landet kritische Treffer und blockt gegnerische Attacken zunächst mit dem Schild, um den Widersacher dann mit einer getimten Konterattacke auszuschalten.

Demon's Souls-Fans fühlen sich sofort heimisch, nicht zuletzt dank der Bildschirmanzeigen, die praktisch eins zu eins aus dem PS3-exklusiven Rollenspiel übernommen wurden: Unten links weist ihr den vier Tasten des Digikreuz eure Waffen, Schilde, Zauber und Gegenstände zu. Am oberen Bildschirmrand befindet sich eure Lebens- und Ausdaueranzeige. Vorsicht: Die meisten Aktionen verbrauchen Ausdauer. Wenn der Balken leer ist, seid ihr für eine gewisse Zeit praktisch handlungsunfähig! Jeder Schwerthieb oder Zauberspruch will also gut durchdacht sein, Schläge ins Leere werden rigoros bestraft! Die Gegner dreschen jedoch nicht pausenlos auf euch ein, denn auch sie verfügen nicht über grenzenlose Ausdauer. Daher ist es oftmals ratsam den feindlichen Angriff zunächst mit dem Schild zu blocken und den jeweiligen Fiesling dann in seiner Verschnaufpause zu vernichten.

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