Elden Ring: Mein Schwager wurde 30 Minuten von Malenia verdroschen und jetzt habe ich Schiss weiterzuspielen

Tobi wurde vor ein paar Tagen Zeuge, wie ein erfahrener Souls-Spieler gegen einen starken Boss keine Schnitte machte. Und macht sich jetzt so seine Gedanken.

Malenia ist eine der härtesten Nüsse in Elden Ring. Warum, das so ist, konnte ich mit eigenen Augen sehen. Malenia ist eine der härtesten Nüsse in Elden Ring. Warum, das so ist, konnte ich mit eigenen Augen sehen.

Ich gebe zu, ich bin noch nicht sehr weit in Elden Ring. Als jemand, der Souls-Spiele bislang hauptsächlich von außerhalb betrachtet hat, taste ich mich mit meinem noch sehr niedrig leveligen Samurai aktuell langsam durch Limgrave, habe den Status als Elden Ring-Noob also noch lange nicht abgelegt. Trotzdem habe ich das Gefühl, mich bislang ganz gut zu schlagen. Ich weiß aber auch, dass das später noch deutlich herausfordernder wird und das wurde mir vor ein paar Tagen schmerzhaft vor Augen geführt.

Ich war bei meinem Schwager zu Besuch und als wir ein bisschen über aktuelle Spiele quatschten, kamen wir dabei auch recht schnell auf Elden Ring. Er eröffnete mir, dass er bei aktuell 150 Spielstunden stehen und gerade ziemlich an einem Boss verzweifeln würde. Und weil er das offenbar direkt auch beweisen oder demonstrieren wollte, saßen wir wenig später vor seinem Fernseher und ich wurde Zeuge einer von mir selten erlebten Tragödie.

Malenia vs. Schwager: 27:0

Denn der Boss, von dem mein Schwager sprach, ist Malenia, die selbst für viele Elden Ring-Cracks  zu den schwersten Bossen überhaupt im Spiel zählt. Vor allem ihre schwer vorhersehbaren Wirbelangriffe und die Tatsache, dass sie bei eigenen Treffern heilt, machen sie so herausfordernd und das konnte ich dann auch mit eigenen Augen sehen. 

Kurz zur Einordnung: Mein Schwager ist riesengroßer Souls-Fan, hat sämtliche Teile rauf und runter gespielt und kennt sie teilweise auswendig, ich weiß also um seine Skills. Doch obwohl er sich durchaus geschickt anstellte und vielen Angriffen flink auswich, flimmerte bei den meisten Versuchen bereits nach kurzer Zeit das “Du bist gestorben” über den Bildschirm. Obwohl er einen Begleiter dabei hatte, behielt Malenia stets die Oberhand. Zweimal gelang es ihm, in die zweite Phase des Kampfs zu kommen, aber spätestens dort machte Malenia ernst und beendete das ungleiche Duell mit ihren mächtigen Attacken.

Tobias Veltin
Tobias Veltin

Tobi ist es eigentlich gewohnt, sich in schwere Spiele festbeißen zu können, besonders Shooter spielt er regelmäßig auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Die Souls-Spiele waren bislang für ihn ein rotes Tuch, Elden Ring ist der erste Versuch für ihn, in diesem Genre zumindest etwas Fuß zu fassen.

Etwa eine halbe Stunde ging das so, in der ich meistens schweigend zuschaute und nur vereinzelt mit gefährlichem Halbwissen versuchte, Tipps zu geben (“Ich glaube sie greift JETZT an!”). Doch es half nichts. Malenia verkloppte den Charakter meines Schwagers derart, dass er nach 30 Minuten und etlichen gescheiterten Versuchen entnervt die Konsole ausschaltete – ich hätte das vermutlich schon viel früher getan. An dieser Stelle großen Respekt für dieses enorme Durchhaltevermögen. 

Danach widmeten wir uns wieder anderen Themen, aber ich machte mir trotzdem meine Gedanken, das Gesehene nagte an mir. Denn auch wenn Malenia ein rein optionaler Boss in Elden Ring ist, war ich doch Zeuge geworden, wie ein Level 150-Charakter gegen die behelmte Aggro-Dame mit ihrem Langschwert in den meisten Versuchen absolut keine Schnitte machte. Es würde am Timing und den Reaktionen scheitern, sagte mir mein Schwager, weswegen ihm unsere Tipps für Malenia wohl auch nur bedingt helfen würden:

Hose voll nach 30 Minuten

Und das schüchterte mich ein. Denn diese halbe Stunde hatte mir gezeigt, was in Elden Ring später im Spiel auf mich warten wird. Und dass die Spielerfahrung mit diesen Spielen eben auch enormen Frust und Schmerzen beinhaltet. Das war mir zwar bewusst, es in solch einer drastischen Ausprägung noch einmal vor Augen geführt zu bekommen, hatte dennoch eine spürbare Auswirkung auf mich. 

Denn in meinen zugegebenermaßen ziemlich wenigen Stunden in Elden Ring hatte ich wie schon erwähnt bislang das Gefühl, recht gut Schritt halten zu können. Um ehrlich zu sein, habe ich jetzt schon Schiss davor, denn ich kann nicht abschätzen wie hoch meine Frustrationsgrenze sein wird. An der Stelle meines Schwagers hätte ich Malenia vermutlich erst einmal geskippt und etwas anderes gemacht. Spätestens an dem Punkt, an dem ich mich Ach und Krach in die zweite Phase gekommen wäre, nur um in der ersten Sekunde danach komplett vernichtet zu werden.

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Bei allem Schock und den Zweifeln, die in dieser bemerkenswerten halben Stunde aufkamen, steht für mich fest: Weiterspielen werde ich Elden Ring dennoch, dazu sind Elemente wie die spannende Open World viel zu verlockend und ich habe irgendwie auch Bock auf diese Herausforderung. Und wer weiß, vielleicht schaffe ich Malenia irgendwann ja auch. Dann bin ich aber vermutlich auch kein Souls-Noob mehr.

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zu den Kommentaren (43)

Kommentare(39)
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Kalypso

vom 13.05.2022, 15:47 Uhr

Bleib auf alle Fälle dran es ist so gut macht irre Spaß wenn es einem nicht gerade zur Verzweiflung treibt hab nun alles mal durch als erstes Souls Game fand ich es super. ??


TCW Sam Vimes

vom 13.05.2022, 12:38 Uhr

Mit meinem Faithbuild auch um lvl 150 rum hat die Alte im 3. Anlauf das Zeitliche gesegnet. Weiß nicht was alle da so rumheulen. Im 2. und 3. Durchlauf hab ich sie mit einem Bleedbuild gelegt. Auch kein Problem, first try. Und das ist mein erstes Soulsspiel. Fand andere Bosse viel nerviger und schwieriger. Die ganzen Reiter z.b.
Und ich bin mit meinen 40+ Jahren jetzt auch kein superreflexobergamer mehr.


Night_Owl

vom 12.05.2022, 20:36 Uhr

Malenia war für mich Radahn 2.0.
Überall gelesen wie heftig sie ist und nach 5 Versuchen hab ich es geschafft.

Tipp für jeden Stärke Build, Ruins Greatsword und Mimic Asche. 5 Minuten und sie war so fertig dass sie mir schon leid getan hat. Dadurch war es kein Kampf mehr sondern einseitiges Mobbing


DarthMario

vom 12.05.2022, 16:07 Uhr

Hi Tobias. Einfach dran bleiben :). Ich bin auch ein Souls Anfänger, und Elden Ring gefällt mir um vieles besser als ich je gedacht hätte. Mir kommt vor der Einstieg war am schwersten, die ersten Bosse, die ersten 20h dann wurde es eher einfacher. Erstmal verstehen wie die Systeme funktionieren etc. später hat man soviel mehr Möglichkeiten da findet sich immer etwas. Ich spiele grade Samurai/Zauberer mit Moonveil und hab Malenia gerade besiegt, es war Versuch Nummer 4 (diesmal ohne Zaubern). Wie schwer die Bosse sind hängt ja stark von Skillung und Items ab und die kann man ja auch ändern, zumindest ein paar Mal.

Ich hab ein Video aufgenommen von meinem Kampf, falls es dich interessiert, ich war da 158 also ca. wie dein Freund, der kill hat dann fast 3 level ups gebracht :) https://youtu.be/NO95OCaBfqM

Das soll jetzt keine Werbung sein, ich hab ja auch keinen Channel den ich betreibe es ist auch mein einziges Elden Ring Video und Zufall dass es genau Malenia ist. Ich habe es aufgenommen um es mit einem Freund zu teilen der grad auf den Weg zu ihr ist und mir dann zeigen wird wie einfach es mit Rivers of Blood ist ;)

Und falls es sich wer anders ansieht, ja, die Methode ist etwas eintönig und ich weiß dass man ein paar Dinge besser machen hätte können, aber im Stress des Kampfes und so...


0815Asator

vom 12.05.2022, 13:46 Uhr

Kann die Gefühlslage so gut nachvollziehen. In meinem ersten Run hatte das Uchigatana Max und ein paar Zauber. Hab auch alles ohne Internet oder Kriegsaschen versucht. Hab auch zugegebenermaßen ca. 4h auf die Fresse bekommen bis ich irgendwann gewonnen habe. Trotzdem war der Boss für mich nicht unfair.


-GradX-

vom 12.05.2022, 13:24 Uhr

Ich muss gestehen, dass ich mich auf Malenia freue. Bisher bin ich fast ein wenig enttäuscht, dass ich die meisten Bosse problemlos verdresche.
Zuletzt war ich bei Godfrey und dachte "Wow. Der First Elden Lord! Der wird sicher tough". Fünf oder sechs Schläge mit dem Greatsword haben ihn dann einfach niedergestreckt.

Ich bin zumindest mal gespannt. Aber für mich klingt es so als hätten die die Kurve des Schwierigkeitsgrads in ER nicht so gut hinbekommen. Wobei das bei einem Openworld Spiel aber zugegebenermaßen auch nicht so einfach ist.


Björn1893

vom 12.05.2022, 13:00 Uhr

Ihr übertreibt masslos mit dem Spiel. So schwer ist der Boss überhaupt nicht. Ich bin bei den Letzen Ende öfters gestorben wo man die Särge runterspringen muss als bei allen Bossen zusammenn Aber nur weil das so eine grottenschlecht Animation ist beim Springen.

Ich hatte insgesamt 92 Std gebraucht und war stufe 158. Am Ende der Platin. Auch wenn ich Magier gespielt habe. War mein skill auf andere Sachen ausgelegt.

Ich hatte sogar Nur stufe 7 Der Immitartor Träne. Und das nachdem sie genervt wurde. Und die Fähigkeit Carianischer gegenschlag die Fähigkeit ist so op. Das fast alle Bosse der reinste Spaziergang sind. Da waren die anderen soulsspiele schwerer. Denn habe es komplett ohne Hilfe gemacht. Aber das ist nur meine Meinung dazu. Ihr könnt ja ne andere Meinung haben.


Likewyse

vom 12.05.2022, 11:11 Uhr

Malenia war definitiv schwer, einer der wenigen Bosse die ich mit Koop-Unterstützung besiegt habe. @Tobias - Dein Schwager muss es weiter versuchen, der Sieg ist umso süßer nach etlichen Momenten des Scheiterns.

Tobias Veltin Redakteur/-in

vom 12.05.2022, 11:27 Uhr

@Likewyse
Er hat es vorgestern geschafft. Und sich danach - Zitat - "wie ein Gott gefühlt".^^

Likewyse

vom 12.05.2022, 13:13 Uhr

@Tobias Veltin So ging es mir auch, Malenia zu besiegen löst tiefste Glückseligkeit aus:-D


Boogieman191919

vom 12.05.2022, 10:59 Uhr

Ich freu mich schon ...


oh gott


sdjjds

vom 12.05.2022, 10:53 Uhr

... dann ist Sekiro nix für dich