Lego Voyagers angespielt: Wenn das Spiel hält, was die erste halbe Stunde verspricht, könnt ihr euch auf 2-Spieler-Koop in Topform freuen

Mit Lego Voyagers erwartet uns ein kleines, aber feines Koop-Spiel für zwei Personen, das nach dem ersten Ausprobieren einen ziemlich guten Eindruck hinterlässt.

Wir haben die erste halbe Stunde von Lego Voyagers gespielt und hier gibts unsere Eindrücke. Wir haben die erste halbe Stunde von Lego Voyagers gespielt und hier gibt's unsere Eindrücke.

Lego Voyagers ist ein neues Koop-Adventure, das ausschließlich zu zweit gespielt werden kann. Ihr übernehmt darin die Rollen von zwei kleinen 1x1 Lego-Blöcken, die durch eine Welt hüpfen, die nahezu komplett aus Klemmbausteinen besteht. Ich konnte die PC-Demo ausprobieren und mein erster Eindruck ist richtig gut, lässt aber ein wichtiges Fragezeichen offen.

Die Fakten:

  • Release: 15. September 2025
  • Plattformen: PS4, PS5, Xbox Series X/S, Nintendo Switch, PC
  • Spielerzahl: 2-Spieler-Koop, Friendspass bestätigt
  • Koop-Modi: Online und Offline
  • Preis: noch nicht bekannt

Immer zu zweit unterwegs, egal ob Couch oder Online

Ihr erkundet lineare Level und müsst euch dabei gegenseitig unter die nicht vorhandenen Arme greifen, damit es weitergehen kann. Wie es sich für ein Lego-Setting gehört, müssen natürlich Geräte, Brücken und andere Hilfsmittel gebaut werden, auch wenn die Demo dahingehend noch sehr seicht blieb.

Video starten 0:57 Neues Koop-Spiel Lego Voyagers kündigt Releasetermin an und verrät, wann wir als zwei kleine Bauklötze zusammen die Welt erkunden können

Ähnlich wie bei den Koop-Hits It Takes Two oder Split Fiction von Hazelight müsst ihr Lego Voyagers zu zweit spielen. Die gute Nachricht ist, dass es einen Friendspass geben wird, wie Creative Director Karsten Lund beim Anspielevent bestätigte. Damit muss nur eine Person das Spiel kaufen und kann jemanden ohne zusätzliche Kosten einladen.

Ebenfalls wichtig: Neben dem Online-Modus könnt ihr Lego Voyagers zu Hause im Couch-Koop an einem Gerät spielen.

So spielt sich ein 1x1 Lego-Block

Die Steuerung ist simpel. Mit dem linken Stick rollt ihr die streng linearen Level entlang. Außerdem gibt es einen Sprung-Button und einen Knopf für die Bau-Funktion. Mit nur einem Klick könnt ihr euch nämlich auf sämtliche offene Noppen stecken, die ihr in der Spielwelt findet.

Und davon gibt es einige, denn wie schon im Vorgängerprojekt Builders Journey des dänischen Entwicklers Light Brick Studio ist fast alles aus Lego. Nur beim Wasser und fliegenden Vögeln konnte ich in der Demo Ausnahmen entdecken.

Wenn ihr euch auf eine Noppe am Boden steckt, bringt das erstmal wenig. Einige Elemente sind aber rötlich markiert. Steckt ihr euch darauf, könnt ihr das entsprechende Objekt bewegen und wiederum auf andere Steine klemmen – inklusive eurem Teammate! So baut ihr kleine Konstruktionen, wie etwa eine Treppe, um einen Hang hinaufzukommen.

Indem ihr bewegliche Teile zusammensteckt, baut ihr gemeinsam Brücken, Treppen und andere Hilfsmittel. (Bild © Light Brick) Indem ihr bewegliche Teile zusammensteckt, baut ihr gemeinsam Brücken, Treppen und andere Hilfsmittel. (Bild © Light Brick)

Es gibt auch eine Geschichte, die ist aber reduziert. Direkt zu Beginn beobachten die beiden Steinchen einen Raketenstart in der Ferne, doch etwas geht schief. Das Gefährt stürzt ab und Trümmer fallen vom Himmel. Also macht sich das Duo auf, um die Lage zu checken.

Dialoge gibt es nicht. Kommuniziert wird nur über einfache Laute und durch “singen”. Dahinter versteckt sich eine weitere Funktion, die einen eigenen Button spendiert bekommt. Auf Knopfdruck fangen die Blöcke an zu trällern, was an manchen Punkten besondere Interaktionen mit der Umgebung auslöst.

Ein Highlight, das sofort ins Auge fällt

Mein persönliches Highlight ist die Spielwelt. Der pure Baustein-Artstyle gefällt mir sehr gut und wirkt viel einladender auf mich, als etwa in Spielen wie Lego Star Wars, wo nur kleine Teile der Umgebung tatsächlich aus Bausteinen bestehen.

Der positive Eindruck kommt auch dadurch, dass Light Brick Studio viel Kreativität an den Tag gelegt hat, damit die Level von Lego Voyagers charmant aussehen. Immer wieder tummeln sich etwa kleine Tiere in der Demo, die teilweise aus nur einem bis drei kleinen Bauteilen bestehen.

Krebse am Strand sind beispielsweise die 1x2 Teile mit zwei Klemmen an der Seite. Das ist extrem reduziert, funktioniert aber wunderbar. Außerdem können sich die beiden Heldensteine sogar auf die besagten Schalentiere draufsetzen und ein wenig steuern. Das ist super putzig und hat direkt für gute Stimmung im Discord-Call gesorgt.

Noch mehr Sympathie-Punkte bekommt Voyagers von mir dafür, dass es nicht auf einer Lizenz basiert. Während der Lego-Konzern mit seinen Sets schon seit Jahren verstärkt auf Adaptionen aller möglichen Marken wie Animal Crossing, Super Mario oder Fortnite setzt, besinnt sich Light Brick mit ihrem Spiel auf das, was die Klemmbausteine ursprünglich einmal ausgemacht hat: Buntes Chaos und kreative Fantasie.

Dazu kommen technische Details wie sehr schöne Lichteffekte zu unterschiedlichen Tageszeiten, Reflektionen auf den Plastikoberflächen und Wolkenschatten. Man sieht sogar die Angusspunkte in der Mitte von größeren Lego-Fliesen, wie in echt! Dadurch kommt das Spiel recht nah an die Illusion heran, vor einem echten Klemmbaustein-Set zu sitzen.

Simple Rätsel ohne Kopfnüsse

Was das Gameplay betrifft, macht Voyagers in der Demo einen soliden, aber seichten Eindruck. Ich habe die erste halbe Stunde gespielt und musste dort etwa mit meinem Koop-Partner aus herumliegenden Blöcken kleine Brücken bauen, um über Abhänge zu kommen.

Außerdem gab es technische Apparaturen wie Wippen, Katapulte, Schalter oder Aufzüge zu bedienen, mit denen wir Physik-basiert und durch Teamwork auf Berge klettern oder tiefes Wasser überwunden haben.

Das hat gut funktioniert, wirklich Nachdenken oder großes Geschick war allerdings nie gefordert. Für die erste halbe Stunde ist das völlig in Ordnung, zumal sich Lego Voyagers sicher auch an ein jüngeres Publikum richtet, anders als komplexere Koop-Abenteuer wie Split Fiction.

Neben kleinen Rätseln gibt es auch Sprungpassagen, die sich präzise steuern und meist kaum Geschick verlangen. (Bild © Light Brick) Neben kleinen Rätseln gibt es auch Sprungpassagen, die sich präzise steuern und meist kaum Geschick verlangen. (Bild © Light Brick)

Allerdings stellt sich trotzdem die Frage, ob sich die einfachen Rätsel und die niedliche Optik mit der Zeit abnutzen. Am Anfang freue ich mich oft über Details wie die Krabben oder kreativ animierte Schmetterlinge, die durch rotierende Pizzastücke genial dargestellt sind. Doch das verfliegt mit der Zeit.

Wie lang das Abenteuer am Ende werden soll, ist aktuell nicht bekannt. Ich hoffe aber, dass die Komplexität der Rätsel und Kletterpassagen später im Spiel nochmal anzieht, sonst droht Lego Voyagers noch vor dem Abspann die Luft auszugehen.

Das Potenzial für mehr Abwechslung ist auf jeden Fall da, besonders wenn uns Light Brick in hinteren Leveln größere Konstruktionen aus mehr als fünf Steinen bauen lässt. Die Möglichkeiten für Knobeleien wären hier nahezu endlos.

Ob das passiert, bleibt abzuwarten, aber diese Sorge soll auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Spielbeginn sehr viel Spaß gemacht hat und ich aus dem Staunen über kleine Details in der Welt kaum herausgekommen bin.

Wenn jetzt die Lernkurve und die späteren Inhalte diesen Eindruck weiter aufrechterhalten und für Abwechslung sorgen, steht am 15. September womöglich ein buntes Highlight für Koop-Fans an.

Fazit der Redaktion

Maximilian Franke

Nach einer halben Stunde mit dem Anfang von Lego Voyagers bin ich mit einem guten Gefühl aus der Demo gegangen. Das lag vor allem an der stimmigen Lego-Welt und ihren witzigen Details. Von kleinen Tieren aus ganz wenigen Bauteilen bis hin zu schönen Insellandschaften macht das Spiel von Light Brick bei der Inszenierung einiges her.

Allerdings muss sich in der Vollversion noch zeigen, ob diese Neugierde und Faszination länger als die ersten Stunden anhält. Auf der Gameplay-Seite hat die Demo bisher noch nicht allzu viel zu bieten, alle Rätsel- und Kletterpassagen waren sehr seicht. Dafür steuert sich aber alles schon eingängig und kommt mit wenigen Tasten aus, was auch für jüngere Lego-Fans eine tolle Sache ist.

Um über eine ganze Kampagne zu motivieren, müsste Voyagers auf jeden Fall noch mit Komplexität nachlegen, bevor sich der "Wow sieht das cool aus"-Effekt abnutzt. Aber es spricht ja auch nichts dagegen, dass genau das im späteren Verlauf des Abenteuers passiert. Von daher freue ich mich sehr darauf, am 15. September wieder mit der Vollversion loszuhüpfen.

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