Metal Gear Solid-Film - Regisseur glaubt zu wissen, warum Videospiel-Verfilmungen so oft scheitern

Jordan Vogt-Roberts wird bei dem kommenden Kinofilm zu Metal Gear Solid Regie führen. Er sagt, die schlechten Filme zu Videospielen sind vor allem ein Generationsproblem.

Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain war der letzte offizielle Teil der Espionage-Saga. Lange Fiilmsequenzen waren schon immer fester Bestandteil der Serie. Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain war der letzte offizielle Teil der Espionage-Saga. Lange Fiilmsequenzen waren schon immer fester Bestandteil der Serie.

Bis wir den angekündigten Film zu Metal Gear Solid im Kino begutachten können, wird es noch eine Weile dauern. Das Projekt befindet sich nach wie vor noch in der Vorproduktion und derzeit wird das Script noch einmal umgeschrieben. Einen Regisseur hat man trotzdem schon gefunden. Jordan Vogt-Roberts hat zuletzt mit seinem zweiten Kinofilm Kong: Skull Island ein Auge und Händchen für optisch opulente Actionszenen bewiesen. Mit 22 hatte er bereits seinen ersten Dokumentarfilm produziert und war die letzten 10 Jahre für Fernsehserien am Start. Ja, der Mann weiß, was er tut.

Entsprechend selbstbewusst hat er sich gegenüber unseren Kollegen von Gamespot gegeben, als er während einer Promo zu seinem Destiny 2-Live-Action-Trailer mit ihnen gesprochen hat. Er wurde gefragt, was das Problem von Videospielverfilmungen sei, und gab vorwiegend ein Generationsproblem an.

"Ich denke, dass Filmschaffende sich Videospiele angeschaut haben und sagten: 'Hey! Das ist flashy! Das ist cool!', ohne aber zu verstehen, was den Ton und die Atmosphäre eines Spiels ausgemacht hat. Sie haben sich nicht ausreichend mit den Quellmaterial auseinandergesetzt und überlegt, wie man das Großartige daran in einen Film übersetzt."

Wir erinnern uns: Bei vielen Kinofilmen stehen zwar die Spieltitel drauf und irgendwie tragen die Schauspieler ähnliche Klamotten wie ihre digitalen Ebenbilder, aber die Essenz der Spiele spürt man in der Regel nicht. Die beiden Filme zu Hitman zum Beispiel sind brachiale Actionklopper, die nichts von der Stealth-Spannung aus den Spielen zeigen.

Der berühmt berüchtigte Uwe Boll hat die Spiele, naja, sagen wir SEHR frei interpretiert. Bei Far Cry mussten ein paar Mutanten und ein Hawaiihemd reichen, um den Bezug zum Spiel herzustellen. Ausnahmen wie den ersten Film zu Silent Hill gibt es, aber auch Jordan Vogt-Roberts erkennt, dass es eher wenige sind.

"Ich denke, dass einfach noch nicht die richtigen Filmemacher mit Videospiel-Adaptionen verbunden worden sind - Leute, die Spiele tief in ihrer DNA haben und deren Windungen im Hirn durch sie neu verdrahtet wurden. Wenn du mit Spielen aufgewachsen bist, dann gibt es durch sie eine bestimmte Sprache, die schon in den jüngsten Jahren tief in dir verankert wird."

Jordan Vogt-Roberts beschreibt dies genauer:

"Für mich ist die wichtigste Frage dabei: Welches Gefühl löst ein Spiel bei dir aus? Es spielt überhaupt keine Rolle, ob man Halo, Gears of War oder Call of Duty oder Destiny oder Zelda oder Metroid spielt - alle diese Spiele lösen in dir etwas Bestimmtes aus. Jedes davon auf seine Art. (…) Mich fasziniert die Frage: Wie reproduzieren wir diese bestimmten Gefühle mit der Sprache des Films?"

Seid ihr der gleichen Meinung? Kong: Skull Island kam beim Publikum und Kritikern ganz ordentlich an. Kai fand den Film ziemlich gut. Und der Destiny 2-Trailer zeigt den Enthusiasmus von Vogt-Roberts. Könnte er womöglich derjenige sein, der eine grandiose, vielleicht sogar revolutionäre Videospielverfilmung hinbekommt?

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