Naruto to Boruto: Shinobi Striker im Test - 4 Ninjas müsst ihr sein

Multiplayer-Brawler mit Naruto-Lizenz klingt erstmal verdächtig nach dem Melken einer Cashcow. Im Test entpuppt es sich jedoch als ein überraschend unterhaltsames Geplänkel für Ninjas mit Teamgeist.

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Man kann es nicht leugnen: Die hohe Frequenz, mit der Bandai Namco Lizenztitel raushaut, lässt Zweifel aufkommen, ob denn all diese Spiele überhaupt was taugen. Jedes Jahr erscheinen gleich mehrere Spiele, die auf Manga oder Anime basieren. Vor allem aus dem Shokan Shonen Jump Verlag.

Vor diesem Hintergrund kann man nicht anders, als Naruto to Boruto: Shinobi Striker mit Skepsis gegenüberzutreten. Es ist rein auf Multiplayer ausgerichtet, weshalb Einzelspieler natürlich nicht zum Zuge kommen. Aber: Dafür ist das Spiel mit seinem Fokus auf Brawling eine Ausnahmeerscheinung, die richtig Spaß machen kann.

Lückenfüller

Mit der Einführung des Manga-Spin-offs Boruto: Naruto Next Generations befindet sich das große Universum von Naruto in einer Übergangsphase. Für das Spiel bedeutet das: Es gibt nicht viel zu Boruto zu erzählen.

Daher werden hier einfach Fan-Favoriten wiederbelebt. Mithilfe von Computersimulationen schaffen es auch verstorbene Kämpfer ins Geschehen, womit alle zu einem Generationstreffen zusammenkommen. VR-Trainer nennt sich das, und wer sich einem verschreibt, kann durch erfolgreiche Matches auf die jeweilige Figur zugeschnittene Belohnungen erhalten.

Zwischen den Trainern könnt ihr jederzeit wechseln, und eine Auflistung zeigt, was für neue Eigenschaften oder Gegenstände ihr auf höheren Stufen erlangt.

Und glaubt uns: An Belohnungen mangelt es nicht. Bei einem Sieg, bei einer Niederlage, beim Öffnen von Menüs, beim Freischalten von neuen Koop-Missionen, beim Einloggen nach langer Auszeit - bei fast allen Aktionen frohlocken nicht nur Fähigkeiten und Gegenstände, sondern es gibt auch sogenannte Schriften, die ihr taxieren könnt.

Im Gasthaus lassen sich Jutsu, Ausrüstung und Aussehen des eigenen Avatars beliebig anpassen. Im Gasthaus lassen sich Jutsu, Ausrüstung und Aussehen des eigenen Avatars beliebig anpassen.

Das ist eine schickere Formulierung für: Lootboxen! Einmal ausgepackt, werfen die noch mehr Belohnungen ab. Wenn ihr euch gerne beschenken lasst, ist das euer Spiel.

Zum aktuellen Zeitpunkt funktionieren alle Ingame-Shops nur mit Ingame-Währung. Für neue Klamotten des im Editor individuell gestaltbaren Avatars bedarf es also keines Echtgelds.

Klassische Spielmodi

Aufleveln, stärker werden, noch mehr aufleveln, noch stärker werden - ohne Handlungsrahmen ist das eigentlich die einzige Motivation. Einzelspielern stehen nur Solomissionen zur Verfügung, die ab und zu ein paar Dialogfetzen zur Einleitung bekommen, aber nicht in einem größeren Zusammenhang stehen.

Diese Missionen könnt ihr aber auch kooperativ online spielen, und ab hier wird es interessant. Zum Beispiel gibt es einen Horde-Modus, in dem ihr Stadttore vor heranstürmenden Monsterwellen schützt. Oder es geht gemeinsam in den Kampf gegen fette Bossgegner, die euch mit bildschirmfüllenden Superattacken ganz schön einheizen.

Naruto to Boruto: Shinobi Striker - Gameplay-Trailer enthüllt Charakter-Editor + Spielmodi Video starten 3:01 Naruto to Boruto: Shinobi Striker - Gameplay-Trailer enthüllt Charakter-Editor & Spielmodi

Kompetitive Spielmodi dürfen auch nicht fehlen, in denen zwei Mannschaften bestehend aus bis zu 4 Mitgliedern gegeneinander antreten. Im Team Deathmatch hauen die sich ordentlich auf's Fressbrett. Mehr Würze bekommt ihr im klassischen Modus Capture the Flag.

Hier müsst ihr die gegnerische Flagge klauen und in die eigene Basis tragen. Um Basen geht es auch im Base Battle, in dem ihr Areale auf der Karte erobern müsst. Diese Spielvarianten kennt man schon aus etlichen anderen Online-Multiplayer-Spielen.

Eine Spur eigenständiger ist der Barrier Battle, der ein offensives und in ein defensives Team gegeneinanderhetzt. Die Angreifer müssen verschiedene Stellungen durchbrechen, die dann unter anderem auch von haushohen Monstern bewacht werden.

Im Base Battle kämpfen zwei Teams um die Herrschaft über Kartenareale, die von farblich markierten Kreisen gekennzeichnet sind. Im Base Battle kämpfen zwei Teams um die Herrschaft über Kartenareale, die von farblich markierten Kreisen gekennzeichnet sind.

Die Auswahl dieser Spielmodi wird allerdings so ähnlich wie bei Splatoon 2 vom Server festgelegt und ist tagesabhängig. Ihr könnt also nicht selbst bestimmen, welchen Modus ihr online spielen möchtet.

Auf dem Papier mag das alles ziemlich dröge klingen, aber tatsächlich machen die Gefechte Spaß. Dafür sorgt vor allem die gute Steuerung der flinken Ninjas. Sie können an Wänden entlanglaufen, große Absprünge machen oder sich mit einem Seil wie Spider-Man an ihnen entlanghangeln.

Dazu gibt es eine ganze Reihe von Abwehrmöglichkeiten, wie einen Seitenschritt, einen Schild oder sogar Teleportation. Die Areale auf den Karten sind meist sehr weitläufig, womit den Kämpfen viel Platz eingeräumt wird. Diese Weite wird in alle Himmelsrichtungen genutzt.

Die Ninjas können an der Wand entlanglaufen und umherschwingen. Die Karten sind darauf ausgelegt. Die Ninjas können an der Wand entlanglaufen und umherschwingen. Die Karten sind darauf ausgelegt.

Der Umfang der Schlagkombos ist zwar begrenzt, doch dafür wird auch in luftigen Höhen gekloppt. Darüber hinaus gibt es die serientypischen Jutsu, also besondere Techniken oder Künste, die über die Zeit freigeschaltet werden. Die sind vor allem für die Rollenverteilung im Match wichtig.

Spieler können sich vier Slots zurechtlegen und diese in Angriff, Verteidigung, Fernkämpfer oder Heiler unterteilen. Die Künste unterstützen all diese Rollen. Zum Beispiel gibt es Fähigkeiten, um Feinde kurzzeitig zu lähmen oder zur Abwehr eine große Steinmauer aus dem Boden schießen zu lassen.

Die Steuerung braucht etwas Eingewöhnungszeit, vor allem weil die Kamera bei den schnellen Gefechten immer nachjustiert werden muss. Doch irgendwann merkt ihr: Die Jutsu sind gut aufeinander abgestimmt, und es gibt für jede Aktion auch eine passende Gegenaktion.

Mit der großen Vielzahl an Waffen und Kombinationsmöglichkeiten findet jeder Spieler zudem seinen eigenen bevorzugten Stil. Auf dem Weg dorthin seht ihr allerdings immer und immer wieder die gleichen Karten. In unserem gut 20 Stunden langen Testlauf haben wir nur fünf unterschiedliche Karten gesehen.

Auf manchen Karten finden Kämpfe in schwindelerregenden Höhen statt. Dass die Kämpfe auch so sehr in die Vertikale gehen, macht den großen Reiz aus. Auf manchen Karten finden Kämpfe in schwindelerregenden Höhen statt. Dass die Kämpfe auch so sehr in die Vertikale gehen, macht den großen Reiz aus.

Zwar bringen Wetter und Tageszeit etwas Abwechslung rein, aber trotzdem sieht man sich an diesen Karten viel zu schnell satt - dafür sind sie aber gut designt. Die Maps sind gut an die Wandlauf-Navigation der Kämpfer angepasst, und es gibt verschiedene Routen.

Damit Naruto to Boruto: Shinobi Striker aber zu einer uneingeschränkten Empfehlung wird, müssen die Entwickler unbedingt noch an neuen Karten nachlegen. Davon abgesehen ist das Spiel trotz Bedenken zur Lizenzausschlachtung ein überraschend launiges Multiplayer-Geplänkel.

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