Switch 2 Akkulaufzeit und Stromverbrauch: Die neue Nintendo-Konsole ist ein kleines Effizienzmonster, aber trotzdem schneller leer als das Original

Die Nintendo Switch 2 hat viel mehr Power als die erste Switch, das bedeutet jedoch auch, dass sie schneller leer ist. Aber wie hungrig ist sie wirklich? Wir haben nachgemessen.

Je nach Spiel müsst ihr mit einer kurzen Akkulaufzeit rechnen. Je nach Spiel müsst ihr mit einer kurzen Akkulaufzeit rechnen.

Der Akku der Nintendo Switch 2 ist größer als der aller vorherigen Modelle. Aber reicht er auch aus, um die deutliche Mehrleistung in den Griff zu bekommen und lange damit unterwegs zu zocken? In vielen Fällen: ja! Wir würden sogar sagen, dass es sich bei der Handheld-Konsole um ein regelrechtes Effizienzwunder handelt. Dennoch müsst ihr eine kürzere Laufzeit als bei den aktuelleren Switch 1-Modell in Kauf nehmen.

Vergleichsweise lange Akkulaufzeit trotz hoher Leistung im portablen Modus

Erst einmal zu den Voraussetzungen für den Handheld-Modus: Der Akku der Switch 2 hat eine Kapazität von 5220 Milliamperestunden oder umgerechnet knapp 20 Wattstunden. Damit liegt die Switch 2 zwar bei der Kapazität höher als die originale Switch und sogar das Steam Deck, muss sich bei der abrufbaren Energiemenge jedoch geschlagen geben:

  • Switch 1/OLED: 4310 Milliamperestunden / 16 Wattstunden
  • Switch Lite: 3570 Milliamperestunden / 13,5 Wattstunden
  • Steam Deck (LCD): 5200 Milliamperestunden / 40 Wattstunden

Falls ihr euch fragt, wieso die Wattstunden beim Deck so hoch ausfallen: Es wird mit einer höheren Spannung betrieben (7,7 Volt statt 3,78 Volt bei der Switch 2), der Akku erzeugt also eine höhere Leistung.

Zudem gibt Nintendo an, dass die theoretische Akkulaufzeit gesunken ist und sie wieder nahe an der ersten Switch 1-Revision liegt:

  • Switch 1 (erste Revision): 2,5 bis 6,5 Stunden
  • Switch 1 (zweite Revision) / OLED: 4,5 bis 9 Stunden
  • Switch Lite: 3 bis 7 Stunden
  • Switch 2: 2 bis 6,5 Stunden

Und die 2 Stunden haben wir dann auch mit der Stoppuhr in einem absoluten Stresstest erhalten: Wir haben Hauptcharakter V in Cyberpunk 2077 bei einer Bildschirmhelligkeit von 85 Prozent und eingeschaltetem HDR auf einem belebten Boulevard gestellt und kontinuierlich gedreht, damit die Konsole nicht inaktiv wird.

Aufgrund der grafisch komplexen Szenerie musste sich der Chip der Nintendo Switch 2 jeden Frame mühsam erarbeiten und letztendlich gingen nach 2 Stunden und 5 Minuten die Lichter aus – der Akku wurde ein Mal von 100 zu 0 Prozent leergesaugt.

Wieso schreiben wir dann von einem Effizienzwunder? Gehen wir davon aus, dass der Akku bei knapp 20 Wattstunden nach 2 Stunden leer war, bedeutet das, dass die gesamte Nintendo Switch 2 bei um die 10 Watt ackert – inklusive Display, Lautsprecher und den angeschlossenen Joy-Con-Controllern.

Und mit den 10 Watt oder eher 8 Watt – je nachdem, wie viel dem Grafik-Chip am Ende übrig bleiben – Cyberpunk 2077 in knapp 30 bis 40 fps darzustellen ist dann doch aller Ehren wert. Wohlgemerkt bei fast 720p und mit einer Effektqualität, die in etwa der PS4 Pro-Version ähnelt.

Die Switch 2-Version macht grafisch jede Menge her und ist eine ausgezeichnete Portierung, die sich nicht vor anderen Versionen verstecken muss. Die Switch 2-Version macht grafisch jede Menge her und ist eine ausgezeichnete Portierung, die sich nicht vor anderen Versionen verstecken muss.

Zudem könnt ihr mit ein paar Minuten mehr kalkulieren: Wenn ihr selbst spielt, dann hängt ihr immerhin nicht 2 Stunden lang in einer der optisch aufwendigsten Stellen aller bisherigen Switch 2-Spiele, sondern wechselt auch mal zu einem Spiel, das genügsamer ist, etwa einen Switch 1-Titel.

Oder unterhaltet euch mit Freunden im Game Chat, durchstöbert den eShop und verwaltet eure Screenshots. All das spart massiv Akkuleistung.

Klar, die zwei Stunden wirken erstmal nach nicht viel und die schneller sinkende Batterieanzeige im Vergleich zur OLED-Switch oder dem aktuellen LCD-Modell baut ein bisschen Stress auf, aber dafür erhaltet ihr auch viel Grafikleistung.

Ein großer Nachteil ist das Aufladen:

Wie schon die Switch 1 lädt die Switch 2 trotz des in der Theorie leistungsstärkeren TV-Docks recht langsam. Ganze drei Stunden müsst ihr für eine volle Ladung einplanen. Mehr werden wohl nicht über die USB-C-Schnittstelle, die auch das Bildsignal im TV-Modus übertragt, durchgelassen.

Energieverbrauch im TV-Modus

Der positive Eindruck des Handheld-Modus bestätigte sich noch einmal im TV-Modus. Auch hier haben wir nachgemessen und konnten viel über die Nintendo Switch 2 herausfinden. So gestaltet sich der Stromverbrauch über die Docking-Station:

The Witch 3 (Abwärtskompatibilität)10,7 Watt
Cyberpunkt 2077 Performance-Mode20 Watt
Cyberpunkt 2077 Performance-Mode mit angeschlossenen Joy-Cons (zum Laden)25,4 Watt
Mario Kart World (mit Download im Hintergrund)22,4 Watt

Zum Vergleich: Die Nintendo Switch 1 haben wir in aufwendigen Spielen wie Crysis 2 Remastered im TV-Modus auf höchstens 14 Watt peitschen können. Wohlgemerkt bei niedrigeren Auflösungen, instabileren Framerates und höherem Geräuschpegel als jetzt über die Abwärtskompatibilität der Switch 2.

Was ist die Erkenntnis daraus? Switch 1-Spiele erledigt die Nintendo Switch 2 locker mit zum Teil doppelter Performance und verbraucht dabei auch noch weniger Energie als die originale Switch. Für Switch 2-Spiele steht ihr wiederum die doppelte Menge Saft zur Verfügung, um Spiele mit 1440p oder 4K-Auflösungen und hohen Framerates darzustellen.

Und das sogar noch bei einem viel niedrigeren Geräuschpegel, denn auch bei Switch 2-Spielen bleibt die neue Handheld-Konsole überraschend leise:

Und bringen wir noch die PS4 oder PS4 Pro mit ihren 100 beziehungsweise 200 Watt ins Spiel, dann wird die Effizienz der Switch 2 noch einmal deutlicher. Zwar fehlt ihr ab und an die reine Rohleistung der Pro, aber sie kommt verdammt nach dran und das bei einem Zehntel des Energieverbrauchs. Ziemlich beeindruckend also!

Oder ist euch der Akku zu schnell leer? Hättet ihr einen größeren Akku bevorzugt, auch wenn der Handheld dann ein wenig klobiger und schwerer geworden wäre?

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