Nintendo Switch 2: Handheld-Experte findet heraus, dass es "gute" und "schlechte" Displays gibt

Ein bekannter Handheld-Modder hat die Bildschirme von mehreren Switch 2-Exemplaren vermessen und dabei einige Unterschiede festgestellt.

Das Display eurer Nintendo Switch 2 unterscheidet sich höchstwahrscheinlich von dem anderer Käufer*innen. Das Display eurer Nintendo Switch 2 unterscheidet sich höchstwahrscheinlich von dem anderer Käufer*innen.

Schon gewusst? Nicht alle Konsolen sind gleich, selbst wenn sie dieselbe Modellnummer tragen. Häufig unterscheiden sich die Geräte bei den verwendeten Lüftern, manchmal aber auch beim Speicherhersteller oder (bei einem Handheld) beim Display. Der 3DS nutzte beispielsweise gänzlich unterschiedliche Bildschirmtypen, die große Vor- oder Nachteile mitbrachten.

Ganz so heftig ist es bei der Nintendo Switch 2 nicht. Dort performt der Bildschirm immer ähnlich, aber es gibt kleine Unterschiede, die das Display-Panel je nach persönlicher Vorliebe "besser" oder "schlechter" machen. Das hat jetzt ein Handheld-Experte herausgefunden.

Ein Handheld-Experte testete mehrere Switch 2-Bildschirme und findet Unterschiede

Darum geht's: Der Youtuber Taki Udon ist für seine Expertise im Handheld-Bereich bekannt, wobei ihm insbesondere ein gutes Display wichtig ist – nicht umsonst vertreibt er OLED-Mods für die ersten Switch 1-Modelle.

Zum Launch der Nintendo Switch 2 hat er es sich folglich nicht nehmen lassen, den Handheld-Bildschirm zu analysieren. In seiner Video-Review zeigte er sich davon allerdings nicht in jeder Hinsicht angetan:

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So hebt er etwa die sehr gute Blickwinkelstabilität hervor, denn es kommt kaum zu Farbverschiebungen, solltet ihr mal schräg auf den Bildschirm schauen. Und auch die Größe von 7,9 Zoll wird positiv bewertet, genau wie die umfangreiche Farbraumabdeckung.

Allerdings merkt der Experte einige Schwächen an, beispielsweise das verhältnismäßig starke Ghosting, das bei der Switch 1 nicht so stark aufgefallen ist und auch uns beim Spielen im Handheld-Modus stört:

Außerdem hat Taki Udon eine verhältnismäßig starke Farbabweichung in Richtung Blau gemessen sowie eine eher niedrige Bildschirmhelligkeit. Beide Werte können laut seinen Tests sogar von Konsole zu Konsole variieren.

Ein zweites Exemplar wies beispielsweise eine weitaus geringere Blaufärbung auf, leuchtete im Gegenzug aber minimal weniger hell.

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Seine Ergebnisse im Vergleich:

  • Nintendo Switch 2 – erste Einheit:
    • Helligkeit: 363 Nits
    • Farbabweichung: 7,8 deltaE (Tendenz zu Blau und von Rot weg)
  • Nintendo Switch 2 – zweite Einheit:
    • Helligkeit: 337 Nits
    • Farbabweichung: 4,3 deltaE (Tendenz zu Blau und von Rot weg)

Einordnung der Messwerte: "Nits" geben die Leuchtdichte des Bildschirms an, also wie hell er wird. Mit "deltaE" wird hingegen gemessen, wie genau Farben reproduziert werden. Ab einem Wert von 2 gilt ein Display als für den professionellen Einsatz geeignet, darüber kann ein Farbstich gesehen werden.

Für viele Nutzer*innen sollte eine Abweichung von fast acht DeltaE als Blaustich wahrnehmbar sein, sagt Taki Udon, aber die Färbung dürfte längst nicht allen auffallen. Dem Youtuber enttäuschen die Switch 2-Werte vor allem, da Nintendo laut ihm seit der zweiten Revision der ersten Switch regelrechte "Gott"-Level-Displays im Hinblick auf die Farbdarstellung verbaute.

Wichtig: Anhand der Modell- oder Seriennummer könnt ihr nach derzeitigem Wissensstand nicht erkennen, welches Display in der Switch 2 steckt, es entscheidet im übertragenen Sinne das "Losglück".

So kommen die Unterschiede zustande

In der Fertigung von technischen Bauteilen gibt es immer wieder kleine Abweichungen, da es unmöglich ist, sie bis aufs Atom genau zu produzieren. Daher werden Toleranzbereiche festgelegt, die bestimmen, ab wann die Komponenten verbaut werden oder nicht.

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Bei Bildschirmen kommt es aufgrund ebendieser Toleranzen zu den Farbabweichungen. Beim Display der Nintendo Switch 2 könnten die Toleranzbereiche auch ein bisschen größer ausfallen, immerhin ist es jetzt deutlich höher aufgelöst und mit Features wie VRR und 120 Hertz eine ganze Spur komplexer geraten.

Diese Komplexität und eine damit verbundene höhere Ausfallrate könnten dafür sorgen, dass Bildschirme mit größeren Farbabweichungen durchgewunken werden, solang sie abseits davon tadellos funktionieren.

Umgehen ließe sich die Farbdifferenz übrigens mithilfe einer Kalibrierung, der Prozess ist aber zeitaufwendig und kostspielig, weshalb er in der Massenproduktion nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt wird.

Das gilt übrigens für Fernseher, Smartphones, Tablets und Co., die Nintendo Switch 2 ist also nicht das einzige Gerät mit solchen Bildschirmunterschieden.

Was sagt ihr zum Switch 2-Display? Ist euch vielleicht sogar mit dem bloßen Auge der leichte Blaustich aufgefallen?

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