Pixels in der Filmkritik - Game Over

Pac-Man, Donkey Kong und Co. greifen die Erde an? Ein geniales Konzept für einen Film. Die Space Invaders hätten aber lieber mit Regisseur Chris Columbus und Produzent Adam Sandler kurzen Prozess machen sollen.

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Chris Columbus, (»Kevin allein zu Haus«, »Harry Potter und der Stein der Weisen«) nahm sich für »Pixels« den gleichnamigen Kurzfilm von Patrick Jean zum Vorbild; erste Trailer versprachen ganz großes Videospiel-Retro-Kino. Dann tauchten Adam Sandler und sein Buddy Kevin James auf der Leinwand auf und unsere Befürchtungen, dass »Pixels« nur zu einem weiteren durchschnittlichen Sandler-Streifen verkommen könnte, wuchsen.

Trotzdem freuten wir uns wie kleine Kinder auf den riesigen Pac-Man, der gemeinsam mit einer Horde anderer 80er-Videospielikonen die Erde angreift. Aber Adam Sandler musste ja sogar mit seiner Produktionsfirma Happy Madison mitmischen. Und so kam alles anders als erhofft.

Angriff der 80er-Ikonen

1982: Sam Brenner (Anthony Ippolito, später Adam Sandler) und Will Cooper (Jared Riley, später Kevin James) freuen sich auf die Eröffnung der ersten Arcade-Spielhalle in ihrer Nachbarschaft. Für Sam geht das Daddeln weit über eine jugendliche Leidenschaft hinaus - bis er während der Weltmeisterschaft im finalen Donkey Kong-Match gegen den großspurigen Eddie »Fireblaster« Plant (Andrew Bambridge, später Peter Dinklage) verliert.

Bis in die Gegenwart nagt die Niederlage gegen Plant und obwohl Sam als großes Talent galt, hat er es nur zum Mitarbeiter bei Nerd-Brigade geschafft, während sein Freund Will zum Präsident der USA (!) aufgestiegen ist.

Doch so ungleich sich die Freunde entwickelt haben, so sehr brauchen sie sich gegen eine anstehende Bedrohung. Im All schwirrt nämlich eine Videoübertragung des Finales der Weltmeisterschaft umher und macht intergalaktische Videospiel-Aliens mächtig sauer. Als Kriegserklärung missverstanden befördert das Video die Außerirdischen geradewegs zu uns und die pixeligen Fieslinge blasen zum Angriff.

Präsident Cooper trommelt seine alten Zockerfreunde zusammen und, gemeinsam mit Eddie Plant und der Waffenspezialistin Lieutenant-Colonel Violet Van Patten (Michelle Monaghan) treten sie als Einsatzteam »Arcaders« gegen Donkey Kong, Pac-Man und Co. an.

Das Kind im Manne

»Pixels« erzählt zunächst die Geschichte von Sam und Will, die wie viele ihre Jugend in Arcade-Spielhallen verbracht haben. Die Niederlage gegen Eddie »Fireblaster« Plant und die Großspurigkeit des Kleinwüchsigen überträgt sich ins Hier und Jetzt. Der großartige Peter Dinklage ist schauspielerisch auch die löbliche Ausnahme. Beim Rest der Besetzung ist erstaunlich, wie krass sich Regisseur Chris Columbus bei klassischen Stereotypen bedient.

Sam bleibt der trottelige Loser, während Will, trotz Legasthenie, zum Oberhaupt der USA avanciert. Da ist es ganz offensichtlich, dass der militärische Berater eine (Quoten)frau sein muss. Schließlich ergänzen noch der liebenswerte Nerd Ludlow (Josh Gad) und die vollbusige und wortkarge Lady Lisa (Ashley Benson) den Trupp der videospielbegeisterten Spezialeinheit.

Kevin James als US-Präsident. Ähnlich glaubwürdig verkörpern auch die anderen Darsteller (mit Ausnahme des tollen Peter Dinklage) ihre Rollen. Kevin James als US-Präsident. Ähnlich glaubwürdig verkörpern auch die anderen Darsteller (mit Ausnahme des tollen Peter Dinklage) ihre Rollen.

Schade dass die Handlung - trotz gewaltiger CGI-Momente - unter so viel Stereotypie leidet und auch die Retro-Spielecharaktere immer mehr in den Hintergrund geraten. Denn genau darauf haben wir uns doch insgeheim gefreut - auf ein Flashback in die gute alte Zeit der 80er-Videospiele.

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zu den Kommentaren (23)

Kommentare(22)
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neo76

vom 05.08.2015, 22:01 Uhr

Heute gesehen, kann nur sagen der Film rockt und der Soundtrack auch dazu! Bin aber vorbelastet, da ich ein Kevin James und Adam Sandler Fan bin! Ist halt eher ein Film für die Paperboy Generation! ;-)


neo76

vom 01.08.2015, 19:48 Uhr

Werde mir demnächst selbst ein Bild machen - sprich ins Kino gehen und mir den Film anschauen!


pia-28

vom 31.07.2015, 19:58 Uhr

habe ihn gestern gesehen und muss sagen, dass der film genau so war, wie ich erwartet hatte. wenige gute gags, der rest waren ein paar lacher. keine sandler überdosis, sondern james und dinklage waren oft zu sehen. dinklage als badass zocker und james als dusseliger präsident waren schon sehenswert und ein netter auftritt von sean bean als sas-offizier. sehenswert wegen den alten klassikern der 80ern allemal, aber nicht zu viel erwarten. man kann ruhig warten, bis der film im tv läuft, da der 3d effekt nicht unbedingt notwendig ist. :)


Andi_s75

vom 31.07.2015, 06:51 Uhr

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28cm

vom 29.07.2015, 21:59 Uhr

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Master Chief 1978

vom 29.07.2015, 20:56 Uhr

Zitat von Kai Schmidt:

Wenn du das "gute" streichst, kann mans zähneknirschend so stehen lassen. ;)

Natürlich ist bei solchen Wertungen auch immer der eigene Geschmack der jewiligen Person sehr wichtig, der eine mag es, der andere kann damit nix anfangen.
Ich wollte meine Meinung auch nicht als Universell für alle hinstellen.

Aber was ist denn an "Die Wutprobe" zum Beispiel so schlecht? Jack Nichelson ist wie fast immer (Bester Joker ever! :D) Großartig und das Zusammenspiel der beiden passt auch sehr gut.


Age of Ato

vom 29.07.2015, 19:09 Uhr

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DaFrOzEnFiRe

vom 29.07.2015, 18:36 Uhr

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Shaun the Sheep

vom 29.07.2015, 17:31 Uhr

In der Kritik liest es sich so als würde der Pac-Man Erfinder persönlich mitspielen. Er wird aber von einem Schauspieler verkörpert.


Rhade

vom 29.07.2015, 17:18 Uhr

naja ralph jetz reichts hatte mehr solche momente :) die man sehen wollte. obwohl es ein schlechter mario kart clone war ;) aber da waren einige sachen gut und eben auch zum lachen.