Es sieht nicht gut aus für Marathon und Bungie. Erst fielen die Reaktionen auf den neuen Multiplayer-Shooter der Destiny 2-Macher schon eher durchwachsen aus, jetzt werden das Entwicklerstudio und ihr neuestes Werk auch noch von einem handfesten Plagiats-Skandal erschüttert. Dementsprechend frostig soll die Stimmung bei den Entwickler*innen sein.
Plagiat bei Marathon: Bungie hat aus Versehen Kunst benutzt, ohne zu fragen oder dafür zu bezahlen
Darum geht's: Der Artstyle von Marathon ist sicherlich Geschmackssache, aber an Stilbewusstsein mangelt es den Verantwortlichen bei Bungie nicht. Es gibt aber natürlich auch außerhalb des Studios Menschen, die sich genau diesem Look verschrieben haben. Wie zum Beispiel die Künstlerin Antireal, die unter dem Namen N2 auch Musik macht.
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Marathon: Erster Gameplay-Trailer zu Bungies neuem Extraction-Shooter
Ihre Poster-Designs tauchen in Marathon auf: Einige Arbeiten von Antireal, die sich seit 2017 im Internet befinden, wurden für Marathon einfach übernommen. Allerdings wurde eben nie gefragt, ob das in Ordnung ist, der Künstlerin wurde auch nichts dafür bezahlt und sie wird auch nirgendwo namentlich genannt.
Das Ganze geht also weit darüber hinaus, dass sich irgendwer einfach nur etwas Inspiration geholt hat oder Ähnliches. Hier könnt ihr den Beitrag der Künstlerin selbst sehen, die wenig überraschend ziemlich angefressen wirkt:
"Ich habe in zehn Jahren nie ein konsistentes Einkommen durch diese Arbeit gehabt und ich bin es leid, dass Designer von großen Unternehmen mit ihren Moodboards meine Arbeit parasitieren, während ich darum kämpfe, meinen Lebensunterhalt zu verdienen."
Link zum Twitter-Inhalt
So reagiert Bungie auf den Plagiats-Skandal
Die Fehler wurden eingestanden: Bungie gibt zu, dass die Kunst unerlaubterweise in Marathon gelandet ist und hat eine interne Untersuchung gestartet.
Das vorläufige Ergebnis davon war die Erklärung, dass ein ehemaliger Mitarbeiter die Werke von Antireal ungekennzeichnet in einen Ordner gepackt habe und sie dann gewissermaßen aus Versehen benutzt worden seien.
Alle Bilder der Künstlerin werden entfernt: Um das Ganze wiedergutzumachen, wird die Kunst aus Marathon entfernt. Ob Antireal angeboten wurde, sie für ihre Arbeit auch angemessen zu entlohnen, ist leider nicht bekannt.
In einem Livestream zu Marathon wurde dann einfach gar kein Gameplay mehr gezeigt – weil sich Bungie offenbar nicht sicher sein konnte, rechtzeitig vorher sämtliche Antireal-Kunst daraus entfernt zu haben. Wieso der Stream nicht ganz abgesagt wurde, bleibt unklar.
Die interne Stimmung beim Marathon-Macher soll absolut am Boden sein
In einem ausführlichen Forbes-Bericht heißt es, dass sich die Moral beim Marathon-Macher Bungie aktuell "in freiem Fall" befinde. Einige anonyme Mitarbeiter*innen des Studios erklären, dass "die Vibes noch nie schlimmer gewesen" seien.
Alle sorgen sich um die Zukunft: Sollte der Plagiats-Skandal Marathon endgültig das Genick brechen, dürfte das für das ganze Entwicklerstudio bitter sein. Bungie könne sich einen Flop einfach nicht leisten.
Unklar, wie es weitergeht: Auch intern weiß offenbar niemand (außer womöglich der Chef-Etage), ob Marathon wie geplant in einigen wenigen Monaten und einer "jetzt aktiv feindseligen Umgebung" veröffentlicht werden soll.
Fest steht wohl nur, dass die Marketing-Kampagne für den Shooter erst einmal nicht wie geplant weitergehen kann. Falls ihr euch also auf die Public Beta im August freut: Ob die wirklich stattfindet, steht aktuell noch in den Sternen.
Was sagt ihr zu dem Plagiats-Skandal und Bungies Reaktion darauf?
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