Fans stecken 2,5 Mio. US-Dollar in heiß ersehntes Cozy-Spiel, doch der Traum endet im Desaster, Firma macht dicht und wird gleich mehrfach verklagt

Wer ein Crowdfunding-Projekt unterstützt, hofft auf ein positives Ergebnis. Im Fall von PuffPals: Island Skies war leider das Gegenteil der Fall und die Geschichte klingt wirklich haarsträubend.

PuffPals: Island Skies wirkte durchaus vielversprechend, aus dem Traum wurde aber nichts. PuffPals: Island Skies wirkte durchaus vielversprechend, aus dem Traum wurde aber nichts.

Es hätte alles so schön sein können und klang auch gut: Der Plushie-Hersteller Fluffnest wollte mit PuffPals: Island Skies ein eigenes Cozy-Game im Animal Crossing-Stil auf den Markt bringen. Die Crowdfunding-Kampagne war dann auch ein voller Erfolg und es kam eine Alpha, aber danach ging es steil bergab.

Nachdem über 2,5 Mio. US-Dollar per Kickstarter gesammelt wurden, sieht es für PuffPals: Island Skies finster aus

Fluffnest war eine Firma und Erfolgsgeschichte, die ihren Anfang ebenfalls auf Kickstarter genommen hat. Die Plüschtiere waren beliebt und offenbar von hoher Qualität, außerdem zogen sie Sammler*innen an, weil sie teils streng limitiert veröffentlicht wurden. Da wirkte die Idee, einige Jahre später ein Cozy Game zu veröffentlichen, das in demselben Plushie-Universum spielt, geradezu bestechend.

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Der Anfang des Ganzen war dann auch wirklich vorbildlich, und die Crowdfunding-Kampagne lief wie am Schnürchen. Statt der anvisierten 75.000 US-Dollar wurden über 2,5 Millionen US-Dollar gesammelt. Die Sache hatte aber schon hier einen Haken.

Die Kickstarter-Kampagne wurde maßgeblich dadurch angetrieben, dass einige Fluffnest-Plüschtiere nur gekauft werden konnten, wenn man das Crowdfunding unterstützt. Das Geld, das für die Plushies bezahlt wurde, rechneten die Fluffnest-Menschen aber dem Crowdfunding hinzu.

So erklärt sich die hohe Summe und direkt auch schon ein Problem: Nicht alles Geld, was hier scheinbar für das Spiel gesammelt wurde, konnte auch wirklich dem Spiel und seiner Entwicklung zugutekommen. Theoretisch hätten davon auch Plushies produziert werden müssen.

Nach einer ersten, recht erfolgreichen Alpha des Spiels wurde es dann plötzlich recht still um PuffPals: Island Skies. Die Updates kamen in immer längeren Abständen und enthielten immer mehr Entschuldigungen, fadenscheinige Erklärungen und leere Versprechen. Aktuell heißt es, das Spiel solle zwar immer noch irgendwann erscheinen, so richtig glauben mag das aber niemand mehr.

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Was auch daran liegt, dass es Fluffnest mittlerweile überhaupt nicht mehr gibt. Die Plushie-Hersteller haben ihren guten Ruf mit ausbleibenden Lieferungen, schlechter Kommunikation und plötzlichen Preissteigerungen sowie dergleichen komplett zugrunde gerichtet, bevor sie ganz ihre Pforten geschlossen haben.

Wie sich später herausgestellt hat, wurde wohl die gesamte Alpha von PuffPals zu einem Entwicklerstudio outgesourced, bei Fluffnest selbst ist offenbar gar nichts entwickelt worden. Genau dieses Studio verklagt die Auftraggeber jetzt aber und dazu gesellen sich noch ein paar andere Klagen, denen sich die Verantwortlichen gegenübersehen.

Kurioserweise ist die Kickstarter-Seite zu PuffPals: Island Skies aber immer noch online und zuletzt wurde im Mai behauptet, die Entwicklung schreite weiter voran. Währenddessen führt ein Klick auf den "Spiel vorbestellen"-Button auf eine Domain, die zum Verkauf steht.

Die Backer versuchen jetzt, ihr Geld wieder zurückzubekommen. Dafür stehen die Chancen aber denkbar schlecht. Zum einen wirkt es so, als wäre das Geld einfach schon längst komplett weg. Zum anderen gibt es bei Crowdfunding-Projekten in der Regel keinerlei Garantien, irgendwann auch wirklich ein fertiges Produkt oder das Geld zurückzuerhalten.

Habt ihr auch schon einmal etwas über Crowdfunding unterstützt, was dann katastrophal in die Hose gegangen ist?

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