Sekiro: Shadows Die Twice - Schön, blutig und schwer

Die Enthüllung von Sekiro: Shadows Die Twice hat FromSoftware-Fans aufhorchen lassen. Wir haben uns das brutale Ninja-Abenteuer einmal genauer angeschaut.

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In Sekiro: Shadows Die Twice schlüpfen wir in die Rolle eines einarmigen Ninjas. In Sekiro: Shadows Die Twice schlüpfen wir in die Rolle eines einarmigen Ninjas.

Kein Online-Modus, kein Multiplayer, keine Mikrotransaktionen und Release erfolgt 2019. Das sind die ersten Informationen, die wir während einer Behind Closed Doors-Präsentation von Sekiro: Shadows Die Twice erhalten. Das Spiel von FromSoftware wurde überraschend während der Pressekonferenz von Microsoft auf der E3 2018 angekündigt und präsentiert uns eine vollkommen neue Marke der Dark Souls- und Bloodborne-Macher.

Schönes, blutiges Japan

Sekiro: Shadows Die Twice spielt in einer fiktiven Version Japans gegen Ende des 15. Jahrhunderts, was in unserer Welt die Sengoku-Zeit gewesen wäre. Allerdings handelt es sich nicht um ein Geschichtsspiel, wie uns Yasuhiro Kitao (Communications) und Robert Conkey (Associate Producer) erklären, während uns Masaru Yamamura durch die Live Demo führt. Sekiro bezieht sich zwar auf Elemente aus unserer Welt, hat aber keinen Anspruch historisch korrekt zu sein. Das wird nicht nur bei der übergroßen Architektur klar, sondern auch bei den Feinden, denen wir begegnen. Aber dazu später mehr.

Sekiro: Shadows Die Twice - Erster Gameplay-Trailer zum neuen Spiel von From Software Video starten 2:29 Sekiro: Shadows Die Twice - Erster Gameplay-Trailer zum neuen Spiel von From Software

Ganz wie es sich für ein Spiel von FromSoftware handelt, soll auch Sekiro ein typisch düsteres Spiel des Entwicklers sein, selbst wenn Trailer und Gameplay etwas anderes implizierten. Es spielt in einer brutalen und blutigen Zeit Japans, soll gleichzeitig aber auch die natürliche, altertümliche Schönheit des Landes wiederspiegeln. Das gelingt bereits den atmosphärischen Landschaften im Gameplay und auf den Screenshots, die uns gezeigt werden.

Der etwas andere Ninja

Ein junger Lord spielt eine zentrale Rolle in Sekiro: Shadows Die Twice, denn etwas an ihm (was, wurde uns nicht verraten), ist so besonders, dass ein verfeindeter Clan ihn entführen will. Gleich zu Beginn des Spiels gelingt ihm das und unser Protagonist, ein bisher namenloser Shinobi (zu Deutsch: Ninja), verliert bei dem Angriff seinen Arm. Nun möchte er nicht nur seinen Herren zurück, sondern gleichzeitig Rache für sein verlorenes Gliedmaß üben.

Obwohl die Narrative in Sekiro ähnlich sein soll wie in Dark Souls, soll die Geschichte dieses Mal von Anfang an leichter zu verstehen sein, wie uns erklärt wird. Die wahre Geschichte sei allerdings die "Erfahrung der Spieler". Das sein die Philosophie von FromSoftware, die in Sekiro: Shadows Die Twice ermöglichen, uns unsere Erfahrung selbst zu beeinflussen, indem wir die Reihenfolge von Abläufen entscheiden. Es gibt also kleinere Spielerentscheidungen.

Sekiro: Shadows Die Twice ist brutal, so wie wir es von FromSoftware gewohnt sind. Sekiro: Shadows Die Twice ist brutal, so wie wir es von FromSoftware gewohnt sind.

Armprothese als Enterhaken

Anstatt eines linken Arms trägt der Shinobi in Sekiro eine Prothese. Natürlich keine normale Prothese, sondern einen Ersatzarm, der gleichzeitig ein Enterhaken ist und mit allerhand verschiedener Hilfsmittel daher kommt. Es gibt unter anderem Werkzeuge wie Feuerwerkskörper, die Feinde blenden und ablenken können. Mit dem Enterhaken kann sich der Shinobi an höher gelegene Orte und über seine Feinde katapultieren. Das erinnert im ersten Moment (so komisch es auch klingen mag) ein bisschen an die Art wie sich Spider-Man im neuen PS4-Spiel bewegt oder auch an Batmans Grappling Hook.

Sekiro: Shadows Die Twice möchte verschiedene Herangehensweisen ans Geschehen ermöglichen und sowohl Strategie als auch Stealth fördern, denn der direkte Angriff kann leicht tödlich sein. Das ist allerdings nicht wie etwa in Dishonored oder Deus Ex zu verstehen, denn es gibt keine "reine" Stealth-Methode. Stattdessen gibt es so etwas wie "Stealth Light", das uns lediglich einen Vorteil verschaffen kann, um dann besser anzugreifen. Wir können das Schleichen als eine Art Katz-und-Maus-Situation verstehen, gerade mit großen Feinden wie der gigantischen Schlange, die uns in der Demo begegnet.

In Sekiro: Shadows Die Twice ist Vorsicht geboten, aber Stealth ist keine Pflicht. In Sekiro: Shadows Die Twice ist Vorsicht geboten, aber Stealth ist keine Pflicht.

Auch Ninjas müssen Haltung bewahren

Natürlich dreht sich in Sekiro: Shadows Die Twice fast alles ums Kämpfen, speziell das Gefühl, das entsteht, wenn Metall auf Metall trifft. Dieses Empfinden war FromSoftware bei der Entwicklung extrem wichtig, weshalb jeder Kampf eine Art Hin- und Her aus Blocken, Ausweichen und dem Zusammentreffen von Schwertern ist, bei dem es Funken sprüht.

Haltung ist dabei ein wichtiger Aspekt, denn sowohl Feinde als auch unser Shinobi haben Haltungspunkte, die abgezogen werden, wenn wir nicht ordentlich blocken. Das macht jeden Kampf zu einem heiklen Kampf, denn wir der Titel schon impliziert, werden wir häufig das Zeitliche segnen. Eine Hilfe dabei kann übrigens das japanische Zeichen für "Gefahr" sein, das aufleuchtet kurz bevor ein schwerer Angriff kommt, den wir nicht blocken können. Hier heißt es: ausweichen oder wegspringen.

Eine Besonderheit an Sekiro: Shadows Die Twice ist es, dass wir uns im Kampf wiederbeleben können. Aber keine Sorge, das kann natürlich nicht immer gemacht werden, sondern ist eine limitierte Option, für die erst eine passende "Gelegenheit" erschaffen werden muss, wie uns die Entwickler erklären. Genaue Details wollten sie uns allerdings nicht verraten.

Die Armprothese des Shinobis ist keine Einschränkung. Ganz im Gegenteil sogar. Die Armprothese des Shinobis ist keine Einschränkung. Ganz im Gegenteil sogar.

Riesenschlangen, korrupte Mönche & Samurai

Ein paar der Feinde, denen wir in der kurzen Demo von Sekiro: Shadows Die Twice begegnet sind, waren menschlich, wieder andere sahen vielleicht auf dem ersten Blick so aus, bewiesen aber schnell das Gegenteil. Neben der bereits erwähnten Schlange begegneten wir einem Oger, einem starken Samurai-General sowie einer fiesen alten Frau, die uns leicht hätte zum Verhängnis werden können, hätte sie das ganze Schloss über unsere Anwesenheit alarmiert.

Der Oger wurde uns als Beispiel dafür gezeigt, dass jeder Feind seine eigenen Stärken und Schwächen hat, die wir gegen ihn nutzen können. Der Gigant hat beispielsweise Angst vor Feuer, was uns im Kampf hilft. Gesagt wird uns das vom Spiel allerdings nicht. Wir müssen selbst herausfinden, was uns bei den vielen Feinden und laut FromSoftware "vielen verrückten und gruseligen Bossen" helfen wird.

Die Demo wurde beendet mit einem Boss namens Corrupted Monk, die hinter einer verborgenen Tür auf uns wartete. Es sollen eine Menge dieser Portale in Sekiro zu finden sein, die uns an versteckte und unerwartete Orte bringen. Der verdorbenen Mönchin begegneten wir in einem verschneiten Tempel, umgeben von Blutpflaumen, deren rote Blätter im Wind wehten, bevor sie Teil eines Nebelsturms wurden. Die Atmosphäre wäre sicherlich wunderschön gewesen, wenn sie nicht in Shinobis Tod geendet hätte.

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