Fazit: Steelrising im Test: Französisch, aber nicht revolutionär

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Fazit der Redaktion

Dennis Michel
@DemiG0rgon

Nach meinem Test zu Greedfall bin ich großer Fan davon, was Spiders aus einem vergleichsweise geringen Budget herausholt. Dementsprechend war meine Erwartung an Steelrising, dass wir hier ein spielerisch solides Soulslike bekommen, das jedoch durch seine Spielwelt, Charaktere und Geschichte aus der Masse hervorsticht. Was bei den Kämpfen wie erwartet und der Spielwelt zumindest in Ansätzen gelingt, können die blassen Figuren und die vor sich hin dümpelnde Story nicht halten.

Doch dadurch fehlt für Steelrising auch der Kaufgrund abseits seiner Funktion als Lückenfüller bis zum nächsten Genre-Highlight. Am ehesten kann ich euch das Spiel empfehlen, wenn ihr ohne PS5 im Haus einen einfachen und zugänglichen Einstieg in Soulslikes sucht. Mit PS5 wäre nämlich das Remake zu Demon’s Souls aus meiner Sicht eine deutlich bessere Wahl, zumal ihr via PS Plus noch vergleichsweise günstig an das Spiel kommt und keine 60 Euro zahlen müsst.    

Samara Summer
@Auch_Im_Winter

Ich bin ein großer Fan von Souls-Spielen, aber Steelrising hätte mir vielleicht besser gefallen, wenn es ein klassisches RPG mit Story-Fokus geworden wäre. In diesem Genre hat mich Entwicklerteam Spiders nämlich mit Greedfall schon mal überzeugt. Der Titel fesselte mich mit seiner mitreißenden Story samt interessanten Charakteren und dasselbe hatte ich mir auch von Steelrising erhofft; gerade, da das von Automaten überrannte Paris zu Revolutionszeiten ein so spannendes Ausgangssetting ist.

Die Story tritt in Steelrising jedoch in den Hintergrund und überlässt die Bühne über weite Strecken den Kämpfen. Diese sind stark von den FromSoftware-Spielen inspiriert, erreichen aber nicht denselben Tiefgang. Die Konfrontationen boten mir zu wenig Abwechslung und Herausforderung, da die Gegner zwar tanky sind, ihre Attackenvielfalt aber zu limitiert ist.

Versteht mich nicht falsch: Das Kampfsystem ist nicht schlecht und kann schon Spaß machen, aber gerade da es sehr im Fokus steht, fehlt mir die Finesse, die mich kürzlich bei Thymesia im Test so überzeugt hat. Dagegen hat Steelrising bei mir die Nase in Sachen Welt und Atmosphäre mit Steampunk-Elementen wie den tanzenden Trötenrobotern deutlich vorn. Darüber hinaus fehlt mir allerdings, was Action und Story angeht, ein echtes Highlight.

Chris Werian
@DrChrisRespect

Ich habe von Steelrising deutlich weniger gesehen als meine beiden Vorredner*innen und bin mir nicht sicher, ob ich das Spiel tatsächlich abschließen möchte. Mir fehlt zwar nur noch das letzte Drittel, ich habe aber große Schwierigkeiten, mich zum Weiterspielen zu motivieren. Das Action-RPG fühlt sich leider sehr gleichförmig an, weshalb es bislang weitgehend an mir vorbeiplätscherte.

Als Beispiel: Einen Tag am Wochenende musste ich mit einer ziemlich heftigen, vom Wetter bedingten Migräne verbringen. Quasi nebenher habe ich einen Großteil von Steelrising absolviert, da mir das Spiel kaum Konzentration abverlangt hat. Der Schwierigkeitsgrad ist durchweg niedrig, der Anspruch an meine Reaktionsfähigkeit kaum gegeben und die Notwendigkeit von taktischen Manövern verschwindend gering, weshalb es sich fast von selbst gespielt hat. Ist der grobe Ablauf der Kämpfe nach ein paar Stunden verinnerlicht, wird dieser auch nicht mehr großartig aufgelockert.

Für ein Migränewochenende mag das okay sein, im normalen Gaming-Alltag erwarte ich von einem Soulslike jedoch, dass es mich zumindest ein bisschen fordert. Das ist aber fast nie der Fall, weshalb mich lediglich die Erkundung des atmosphärischen, unverbrauchten Szenarios bei Laune gehalten hat. Hier hätte ich mir außerdem gewünscht, dass Aegis‘ Spezialfähigkeiten früher freigeschaltet werden, damit das Gameplay mehr Abwechslung erhält.

Vielleicht kann ich mich über den coolen Greifhaken und einige, unterhaltsam gestaltete Sprungpassagen ja doch noch dazu durchringen, weiterzuspielen. Ich befürchte jedoch, dass mich die immer gleiche Kost nicht lang genug packen wird, denn wann immer Steelrising Spielspaß aufkommen lässt, lauert ein gefühlt ewig langes Gameplay-Tief quasi schon um die Ecke. 

Oder ich warte einfach auf meinen nächsten Migräneschub, damit ich diesen interaktiv überbrücken kann!

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