The Callisto Protocol im Test: Große Enttäuschung statt Horror-Highlight

Frischer SciFi-Horror aus der Third-Person mit einer großen Portion Gore im Stil von Dead Space, was soll da schon schiefgehen? Die Antwort wird euch nicht gefallen.

The Callisto Protocol im GamePro-Test. The Callisto Protocol im GamePro-Test.

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14 Jahre nach Dead Space zeigen uns Isaac-Mitschöpfer Glen Schofield und sein Team Striking Distance Studios, wie spratziger SciFi-Horror aus der Third-Person im Jahr 2022 aussieht. Zwar standen uns vor Release keine Versionen für die Last-Gen zur Verfügung, optisch und atmosphärisch kann The Callisto Protocol aber zumindest auf PS5 und Xbox Series X/S voll und ganz überzeugen.

In allen anderen Bereichen jedoch, allen voran beim nahkampflastigen Gameplay, kann das Horrorspiel seinem offensichtlichen Vorbild nicht ansatzweise das Wasser reichen und leistet sich darüber hinaus teils eklatante Schwächen, die den Spielspaß nicht selten ins Bodenlose stampfen. So kommen wir nicht drumherum euch zu erzählen, dass der Begriff “Grafikblender“ mehr als nur einmal durch unsere Gedanken huschte. Warum ein solcher über die Spieldauer von gut zehn bis zwölf Stunden aber dennoch in kleinen Portionen unterhalten kann, lest ihr im folgenden Test.       

Epilepsie-Warnung: An dieser Stelle möchten wir eine deutliche Warnung vor Photosensitivität aussprechen und auf die Menüeinstellung aufmerksam machen, mit der ihr blinkende Lichter abschwächen könnt. Es empfiehlt sich zudem, bei Unwohlsein das HDR-Feature zu deaktivieren. 

Begib dich direkt ins Gefängnis, gehe nicht über Los

Die Geschichte von The Callisto Protocol handelt vom mit Abstand miesesten Tag, den sich Transportpilot Jacob Lee hätte ausmalen können. Erst stürzt sein Weltraumfrachter auf dem eisigen und von dickem Schnee bedeckten Jupitermond Callisto ab, dann wird der Gute aus nicht ersichtlichen Gründen rüde ins Gefängnis geschmissen und wäre das nicht schon schlimm genug, bricht nur wenige Sekunden nach seiner Ankunft im Knast auch noch wortwörtlich die Hölle los: Der imposante Stahltrakt steht in Flammen, Wärter liegen zerstückelt in Blutlachen am Boden, Insassen laufen panisch um ihr Leben und zu allem Überfluss schlendern mutierte Ekelviecher durch die Gänge. 

Zwar ist Callisto recht linear, auf alternativen Pfaden finden wir aber beispielsweise Audio-Logs für nette Hintergrundinfos. Zwar ist Callisto recht linear, auf alternativen Pfaden finden wir aber beispielsweise Audio-Logs für nette Hintergrundinfos.

Zwei Dinge stehen daher ab sofort auf Jacobs To-Do-Liste: Unbeschadet aus dem Gefängnis fliehen und bestenfalls dabei herausfinden, was zum Teufel hier vor sich geht. Ohne mehr von der Geschichte vorwegzunehmen, können wir euch verraten, dass die Story nicht über ein nettes Grundrauschen im Stile eines B-Movies hinausgeht.

Zwar wollten wir stets wissen, was auf dem Mond vor sich geht, mehr als ein leichtes Schulterzucken konnte uns die Auflösung dann aber letzten Endes nicht entlocken. Mit sammelbaren Audio-Logs erfahren wir zwar noch ein paar Hintergrundinfos, mehr als das Prädikat “nett” können wir hier aber auch nicht verteilen.

Ihr braucht ein Testvideo zu The Callisto Protocol? Bitte sehr!

The Callisto Protocol - Testvideo zum gescheiterten Dead Space-Killer Video starten 14:17 The Callisto Protocol - Testvideo zum gescheiterten Dead Space-Killer

Horror-Atmo vom Feinsten

Alles andere als nett sind jedoch der optische Eindruck und die Atmosphäre des Horrorspiels – und das im überaus positiven Sinne. Callisto sieht mit seinen stimmigen Licht- und Schatteneffekten, lebensechten Charakteranimationen, von Nebelschwaden umhüllten, düsteren Gängen und blutigen Splatter-Effekten nämlich ganz fantastisch aus.

Wir gehen sogar so weit und sagen, dass wir 2022 kein atmosphärisch stimmigeres Spiel erlebt haben. Wir können uns gut vorstellen, dass allein aufgrund der Präsentation viele von euch ihren Spaß mit dem Horror-Abenteuer haben könnten. 

The Callisto Protocol sieht nicht nur stimmig aus, auch die Horror-Atmo überzeugt. The Callisto Protocol sieht nicht nur stimmig aus, auch die Horror-Atmo überzeugt.

Ein riesen Lob heimst neben der sinnvollen Einbindung des DualSense, mit dem wir durch das haptische Feedback beispielsweise ratternde Rotorblätter spüren, auch das (3D-)Audiodesign ein, das speziell mit Kopfhörern enorm zur beklemmenden Atmosphäre beiträgt: Klackert und wuselt es unheilvoll im Schacht neben uns, während leise zischend Dampf aus Ventilen strömt, schalten die Herzen von uns Horror-Fans schnell mal einen Gang rauf.

Allerdings gibt es beim Sound auch Grund zu kritteln. Nicht nur vermischen sich immer wieder die größtenteils gute deutsche und englische Synchro, auch sind die Dialoge enorm schlecht abgemischt. Das führt dazu, dass wir NPCs ohne die Lautstärke stark aufzudrehen nur sehr schwer verstehen können. Hier muss dringend mit einem Patch nachgeholfen werden. 

So steht es um die Technik auf PS5 und Xbox Series X: 
Aus technischer Sicht haben wir auf beiden Konsolen einen durchweg guten, wenn auch nicht fehlerfreien Zustand vorgefunden. Lediglich die oben angesprochenen Audio-Bugs sind auf Dauer immens störend aufgefallen. The Callisto Protocol lässt uns dabei auf PS5 und Xbox Series X/S die Wahl zwischen einem 30- und einem 60 fps-Modus.

Wie Kollege und Tech-Experte Chris das Spiel auf der PS5 im Detail einschätzt, erfahrt ihr jetzt:

Chris Werian: Auf Sonys aktueller Konsole läuft The Callisto Protocol mit weitgehend 30 fps, in vereinzelten Situationen kommt es aber zu kleinen Rucklern. Etwa wenn im Hintergrund der nächste Levelabschnitt geladen wird oder sobald zahlreiche Partikeleffekte (wie zerspratzende Schrothülsen, zersplitterndes Glas oder Blitze) über den Bildschirm fliegen.

Dieser Trend setzt sich im Performance-Modus fort, der zwar größtenteils mit 60 fps läuft, aber an denselben Stellen Bilder auslässt. Habt ihr variable Bildfrequenzen (VRR) aktiviert, sollte das geringfügige Stottern jedoch nicht auffallen. Die Technik wird übrigens nur im Performance-Modus aktiv, da dem Titel eine Unterstützung von 120 Hz-Displays fehlt.

Grafische Unterschiede zwischen den beiden Modi: Im Performance-Modus wird die Auflösung von nativen 2160p (4K) auf immer noch hohe 1800p gedrückt. Die Bildausgabe ist also nur unwesentlich unschärfer, dafür wirken die Animationen dank der höheren Framerate viel lebendiger. 

Größere Einschnitte fanden wir allerdings in anderen Bereichen: So ist die Schattendarstellung gegenüber dem Standardmodus deutlich unpräziser und neigt zum Flimmern. Zusätzlich müssen wir auf authentische Reflexionen auf Basis von Ray-Tracing verzichten. Da die aber ohnehin nur extrem selten zu sehen sind, empfehlen wir klar den Performance-Modus. 

Überhaupt nimmt die grafische Qualität mit 60 fps kaum ab, wir bekommen weiterhin die großartigen Lichtstimmungen, detaillierten Gegnermodelle und plastischen Texturen im Verbund mit einer ordentlichen Bildschärfe zu sehen.

Transparenzhinweis: Die Messungen wurden mit Version 1.03 vorgenommen und mit Version 1.04 gegengeprüft.

Optionen für Barrierefreiheit: Vor Spielbeginn könnt ihr aus dem Hauptmenü heraus unter anderem folgende Einstellungen vornehmen: Auto-Zielen, Auto-Ausweichen, Nahkampf-Unterstützung und Quick-Time-Events anpassen. Hochkontrast-Anzeigen könnt ihr zudem beliebig farblich konfigurieren, wodurch Jacob, Gegner und Items hervorgehoben werden.

Die Kämpfe: Brachial, monoton und frustig

Bislang sieht The Callisto Protocol also mit seiner seichten, aber keinesfalls uninteressanten Geschichte und seiner größtenteils hervorragenden Präsentation ganz nach einem zumindest sehr guten Gruselhappen zur Weihnachtszeit aus. 

So sehr es uns aber als Dead Space-Fans und Liebhaber von Horrorspielen in der Seele schmerzt, dieses Qualitätslevel wird aufgrund des Gameplays und haarsträubender Spieldesign-Entscheidungen in den kommenden Absätzen zerbröseln wie das Gesicht von Jacob, nachdem er ungebremst in einen Häcksler gerutscht ist.

Kommen wir zum Gameplay. Hätten wir diesen Test nach rund einer Spielstunde geschrieben, hätte unser Fazit in etwa so ausgesehen: Callisto trieft Dead Space aus allen Poren, beim Kampfsystem haben sich Schofield und Co. allerdings einen erfrischenden Spin ausgedacht. 

Gekämpft wird nämlich größtenteils im Nahkampf, indem wir Schlägen wie ein Boxer nach rechts oder links ausweichen, Angriffe mit unserem Elektroknüppel blocken und mit selbigem leichte und schwere Hiebe austeilen. Das Ganze wirkt dank abfallender Gliedmaßen und Unmengen an Blut unglaublich wuchtig. Gewöhnliche Fernkampfwaffen gibt es zwar auch, die anfängliche Pistole und spätere Waffen, wie eine Shotgun oder MP, dienen aber mehr als Support, um beispielsweise eine Nahkampfkombo zu verlängern. Eine Telekinese-Alternative hat es in Form des GRP auch ins Spiel geschafft. Mit dem Armmodul ziehen wir Gegner an uns heran und schleudern sie für befriedigenden Splatter in Stachelwände oder Ventilatoren.  

Nahkampf Mehr auf den Nahkampf zu setzen, ist keine schlechte Idee, lediglich an der Umsetzung hapert es gewaltig.

3D-Drucker An 3D-Druckern verbessern wir unseren Elektroknüppel, das GRP und unser Arsenal an Waffen.

Schön und motivierend ist, dass wir mit gesammelten Credits an 3D-Druckern unsere Nahkampfkombo erweitern, die Ladung des GRP erhöhen und Waffen-Upgrades für mehr Schaden oder Stabilität erwerben können. Munition, die wie sämtliche Ressourcen mit ein wenig Erkundung zwar nicht super knapp bemessen ist, gibt’s ebenfalls für Bares, verschwenderisch dürfen wir aber nicht sein. Echtes Survival-Feeling eben, das grundsätzlich Laune macht. 

Klingt doch eigentlich ziemlich gut …

An dieser Stelle müssen wir einen kleinen Wutanfall unterdrücken und für eine sachliche Schreibe zwei Minuten zur körperlichen und geistigen Entspannung auf die Yogamatte. 

Was sich in den ersten beiden Stunden im Vergleich zu Dead Space noch recht frisch spielt, ist spätestens ab der Mitte des Spiels an Monotonie und Einfallslosigkeit nur schwer zu überbieten. Nach wenigen Stunden hat uns das redaktionsintern liebevoll “Calippo” genannte Actionspiel mit seinen frustigen Momenten stellenweise sogar so sehr zur Weißglut getrieben, dass wir uns erst einmal mit einem entsprechenden Quetscheis abkühlen mussten.

Coole Angriffskombos gibt es nicht und neue Nahkampfwaffen haben wir ebenfalls vergeblich gesucht. Befinden wir uns im Kampf gegen mehrere Gegner, geht dank fehlender Aufschaltfunktion jegliche Übersicht verloren und das strategische Abtrennen von Gliedmaßen wurde durch eine Zufallskomponente ersetzt. Dass sich Jacob trotz leichter Häftlingskleidung wie ein Panzer auf zwei Beinen steuert und abseits der Ausweichbewegungen jegliche Agilität vermissen lässt, sodass wir aufgrund seiner Unbeweglichkeit gegen hinter uns spawnende Feinde oft machtlos sind, kommt dann noch erschwerend hinzu.

Mit dem GRP schleudern wir Gegner in Stachelwände. Wirklich rund fühlt sie die Mechanik aber nicht an. Mit dem GRP schleudern wir Gegner in Stachelwände. Wirklich rund fühlt sie die Mechanik aber nicht an.

Selbst das GRP funktioniert mit dem Controller oft mehr schlecht als recht. Halten wir beispielsweise einen Gegner vor uns in der Schwebe und wollen uns mit ihm am Haken bewegen, ruckelt sich Jacob einen zurecht und lässt sein Opfer nicht selten einfach fallen. Mit Spielspaß hat das nichts zu tun. Vielmehr bekommen wir ein leckeres Ballisto (ihr versteht?) vor die Nase gehalten, das sich beim Zubeißen als ranzige Leberwurst entpuppt. Und wir haben mit der Meckerei tatsächlich gerade erst angefangen.  

Ein weiterer fetter Minuspunkt, der die Kämpfe noch repetitiver macht, ist die mangelnde Vielfalt an Gegnern. Die meist zweibeinigen Ekelviecher sehen zwar klasse aus und werden im späteren Verlauf des Spiels dank plötzlich auftretender Mutationen zu ernstzunehmenden Schrecken, sie zu bekämpfen ist auf Dauer aber viel zu eintönig. 

Das hat es mit den Mutationen auf sich: Hier sprießen Gegnern Tentakel aus den Eingeweiden. Schießen wir die nicht schnell genug ab, verwandeln sich die Viecher in stärkere Formen, die weit zäher sind und Jacob mit ein bis zwei Schlägen töten können. 

Und auch bei den Bosskämpfen können wir euch nichts Positives berichten. Im gesamten Spiel gibt es deren vier, wobei wir allerdings dreimal (!) gegen den gleichen Doppelkopf-Willie kämpfen, der lediglich durch variierende Monstermobs unterstützt wird. Dass diese vier Kämpfe, in denen wir übrigens nach nur einem Treffer sterben, zu den spielerisch schlechtesten zählen, die wir je in einem Third Person-Spiel erlebt haben, macht die Sache nicht besser.  

Es ist wirklich schade. The Callisto Protocol bietet beim Kampfsystem einen wunderbar frischen Ansatz und die optisch imposanten Scharmützel machen dank ihrer Wucht für kurze Zeit auch immer wieder Spaß. Der verfliegt allerdings recht schnell und zurück bleiben Monotonie sowie frustige und auch unfaire Momente, wenn uns beispielsweise bei niedrigem Leben ein Glibberkäfer aus einer Lootkiste anspringt, mit dem wir aber schlicht nicht rechnen konnten. Wie kommt man in einem Survival-Spiel, in dem jedes Fitzelchen Leben zählt, auf so eine Idee? In Dark Souls erkennen wir zumindest noch an der Kette der Kiste, ob sich im Innern eine tödliche Mimic versteckt. 

Design-Sünden aus der Hölle

Doch nicht nur das Kampfsystem enttäuscht. Einige weitere Punkte führen dazu, dass wir ab und an kurz davor waren, den Controller mit Überschallgeschwindigkeit in den Fernseher zu donnern. Und glaubt uns, solch einen Zorn beim Spielen kennen wir sonst nur aus FIFA, wenn in der Nachspielzeit beim Stand von 1:0 der gegnerische 30m-Schuss unter die Latte kracht. An dieser Stelle beschränken wir uns auf die größten Design-Klopper.

Vielleicht habt ihr God of War Ragnarök gespielt und euch sind die Durchquetschpassagen unschön aufgefallen. Meist werden diese Szenen seitens der Entwickler zum Kaschieren von Ladezeiten genutzt. Callisto treibt dieses Element in seiner Häufigkeit allerdings auf die Spitze, was wir uns bei einem so linearen Action-Adventure nur als Notlösung im Zuge der gleichzeitigen Veröffentlichung für die Last-Gen erklären können. 

Ladezeiten Die Anzahl an Durchquetschpassagen ist in Callisto selbst im Vergleich zu God of War absurd hoch.

Mimic Speziell im letzten Spieldrittel befindet sich in jeder zweiten Kiste ein Monster. In welcher genau, ist nicht ersichtlich.

Was uns vor Wut aber regelrecht die Tränen in die Augen getrieben hat, sind die absurd schlecht platzierten Rücksetzpunkte. In Callisto werdet ihr nämlich auch auf dem mittleren von drei Schwierigkeitsgraden häufig sterben, darauf geben wir euch Brief und Siegel.

Überaus problematisch ist, dass das Spiel einen nicht nur weit zurückwirft und wir alle Items neu einsammeln müssen. Es gibt sogar richtig knifflige Stellen, an denen wir im Fall des Scheiterns direkt wieder vor eine verdammte, zehnsekündige Durchquetschpassage gesetzt werden. Ok, sch*** auf die Yogaübungen, what the f***!?

eine zehnminütige Achtsamkeitsübung später.

Entschuldigt die verbale Entgleisung, wir geloben für die letzten Zeilen Besserung und hoffen, ihr seht es uns ein wenig nach. An dieser Stelle können wir mit der Meckerei allerdings noch immer nicht aufhören. Calippo hat unsere Nerven echt zum “Fizzeln” gebracht … Ja, schon gut. Keine weiteren Calippo- oder Ballisto-Jokes.

Die nächste Design-Sünde führt uns nämlich zu den spratzigen Todesanimationen. Die sehen an und für sich schön übertrieben und blutig aus, doch wer in den letzten Tagen aufmerksam unsere News gelesen hat, der weiß, was jetzt kommt. Es gibt insgesamt sowohl für Jacob und erst recht für seine Gegner zu wenig davon. Aber hey, die bekommen wir ja dann für einen entsprechenden Aufpreis mit dem Season Pass nachgeliefert. 

Kaum Wiederspielwert: In unserer Testversion konnten wir weder einen New Game Plus-Modus (der laut Entwickler Anfang 2023 kostenlos ergänzt wird) entdecken, noch alternative Pfade gegen Ende des Spiels, die laut Striking Distance Studios vorhanden sein sollen. Wollt ihr jedoch alle Waffen-Upgrades ausprobieren, müsst ihr aufgrund des Fehlens einer Respec-Funktion einen neuen Durchgang starten. 

Bevor der Puls wieder durch die Decke schießt, kommen wir zum letzten Ärgernis, das allerdings mehr eine verpasste Chance ist. The Callisto Protocol ist ein überaus lineares Spiel, das uns aber durchaus in optionalen Gängen Raum zur Erkundung lässt und sogar ein paar Geheimräume bietet, die Hinweise zum Mysterium auf der Mondbasis liefern.

Spielerisch gibt es jedoch abseits zweierlei Ausnahmen, in denen wir beispielsweise einen Abwasserkanal herunterrutschen und tödlichen Hindernissen ausweichen müssen, keine Auflockerung. Kleine Rätsel, die wir mit dem GRP meistern müssten, gibt es nicht und auch sonst kämpfen wir uns lediglich von einem Abschnitt zum nächsten und erleben alle halbe Stunde eine Cutscene, welche die Geschichte vorantreibt. 

Wie wir weiter oben bereits geschrieben haben, wird dieser “Horror-Prison Break” von Glen Schofield (Schofield … Prison Break … na, wer hat den verstanden?) und seinem Striking Distance Studio sicher einige von euch allein durch die Optik und den Gore-Faktor bei Laune halten. Spielt ihr Callisto in kleinen Häppchen und genießt den Horror, könnt ihr eventuell auf eure Kosten kommen. Aber senkt eure Erwartungen an den Rest, der uns wie kein zweites Spiel der letzten Jahre auf die Palme gebracht hat.     

Keine Kommentare mehr? Aufgrund des erhöhten Moderationsaufwandes und um unser Community-Team zu entlasten, haben wir uns dazu entschlossen, den Kommentarbereich unter diesem Test nach einiger Zeit zu schließen. Wir bedanken uns bei allen, die bisher so zahlreich kommentiert haben.

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zu den Kommentaren (269)

Kommentare(236)
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HarryItIs

vom 02.12.2022, 10:06 Uhr

Ich habs ein wenig geahnt. Die ersten Videos von Kämpfen sahen schon extrem gleichförmig aus (man kann sehen, wie häufig man mit dem gleichen Muster im Nahkampf den Gegnern ausweicht). Dachte, das wird noch behoben. Schade :(

broesi

vom 02.12.2022, 12:24 Uhr

@HarryItIs
Auch ich hab mich bei allen Trailern gewundert, das alles so in engen Räumen stattfindet und der Nahkampf so Priorisiert wurde. Ich hab es schlichtweg geahnt das wird n Rohrkrepierer, und hab mein Spiel nicht vorweg gekauft. Schon bedenklich wie das Gros der Spiele immer mehr an Qualität (Ja!!!) verlieren und unfertig auf den Markt geschmissen werden. Ist wohl einfach ein zu grosses Business geworden. Das tut weh.

HarryItIs

vom 02.12.2022, 16:56 Uhr

@broesi Rohrkrepierer gab es ja schon immer. Ist leider manchmal so, hier hätte ich mich tatsächlich auf ein gutes Horrorspiel mit ansprechender Mechanik gefreut, so kam’s Leier nicht. Glaube aber nicht, dass das neu ist, da muss ich nur an solche Mittelmäßigkeiten wie Black & White, Mission: Impossible oder Aquanox denken.


vanjx

vom 02.12.2022, 10:01 Uhr

Krass, so schlecht, ich wollte es schon fast vorbestellen. Danke für den Test, so habe ich wieder Geld gespart und freue mich bald auf Dead Space. Eines der besten (Horror) Spiele ever. :)


metal_marv

vom 02.12.2022, 09:53 Uhr

Erinnert irgendwie an Daymare 1998. Da dachten damals auch viele, sie bekommen nen Resi 2 Killer. Hier sollte es der große Dead Space Killer werden. Naja...

Ich nehme die Bewertung zur Kenntnis, wollte es mir aber ohnehin nicht zum Release holen. Irgendwann mal im Sale, oder wenn es bei PS Plus auftaucht. ;)

Icesaac

vom 02.12.2022, 14:53 Uhr

@Flooraimer

NEEEEEEIIIIIINNNNN! UM GOTTES WILLEN! ICH LÖFFLE DIESE SUPPE NICHT! ;-)


xboxnext

vom 02.12.2022, 09:48 Uhr

Dieser Kommentar wurde ausgeblendet, da er nicht den Kommentar-Richtlinien entspricht.


PixelDad

vom 02.12.2022, 09:40 Uhr

Wieder so ein Beispiel wie weit Tests/Meinungen auseinander gehen können. Und es stellt sich weiterhin die Frage, wieviel Gewicht haben Tests überhaupt noch?
Ich werde mir das Spiel erstmal ohnehin nicht kaufen, es geht mir nicht um defense ,ich wollte es mal gesagt haben, das ist alles.

vanjx

vom 02.12.2022, 10:05 Uhr

@PixelDad Die Tests sind für mich ein Indikator um zu sehen in welche Richtig ein Spiel geht. Mann muss ja nicht immer einverstanden sein, aber bei einer Bewertung von 66 %, wird schon was dran sein. :)

PixelDad

vom 02.12.2022, 10:12 Uhr

@vanjx
Ich finde Wertungen sind kein Indikator. Nicht zuletzt weil alles viel zu subjektiv geworden ist, und weil alles was nicht der Mainstreamnorm entspricht zu unfair behandelt wird. Story und Grafik haben mittlerweile zu viel Gewicht bekommen. Wenn ich dann Grafikblender lese, muss ich schmunzeln.
Wie auch immer. Bevor ich mir ein Spiel kaufe, schau ich immer lieber Videos auf Youtube.

Starfox85 PLUS

vom 02.12.2022, 10:32 Uhr

@PixelDad
Den Widerspruch in deinem letzten Post hast du aber schon bemerkt, oder? Grafik hat dir zuviel Gewicht bekommen, dieses Spiel wird aber trotz super Grafik eher schlecht bewertet, weil es viele andere Probleme hat.

Für mich sind Tests nach wie vor sehr gute Indikatoren, vor allem wenn sie gut geschrieben sind und ihre Wertung nachvollziehbar begründen können. Das ist hier gegeben finde ich.

Und wenn ein moderner Dead-Space-Verschnitt nicht Mainstream genug ist, dann weiß ich auch nicht. Deswegen wurde es sicher nicht abgewertet.

Jabba2006

vom 02.12.2022, 10:37 Uhr

@PixelDad Es geht ja nicht nur um die 66%, hier werden aber auch negative Punkte deutlicher genannt die bei anderen hochgejubelten Test überhaupt nicht oder wenig eingegangen wird (Rücksetzpunkte vor Ladepassagen, Onehit bei Bossen, Frustfaktor etc..)
Es wird kurz erwähnt als wäre es nicht so schlimm und dann wieder die tolle Grafik und Atmosphäre erwähnt. Das reicht mir nicht.
Dinge die mich persönlich stören und deshalb keinen Vollpreis wert sind.

PixelDad

vom 02.12.2022, 10:40 Uhr

@Starfox85
Mir gings um den Wiederspruch in Tests. ;) Wenn ein Test aus der Reihe tanzt, muss ich halt schmunzeln.

PixelDad

vom 02.12.2022, 10:41 Uhr

@Jabba2006
Ich kritisiere den Test ja gar nicht. Ich frage mich bloß, warum die Tests/Wertungen so weit auseinander gehen?

-GradX-

vom 02.12.2022, 10:43 Uhr

@PixelDad
> Nicht zuletzt weil alles viel zu subjektiv geworden ist

Videospieltests waren schon immer subjektiv. Es ist unmöglich ein Videospiel objektiv zu bewerten.

PixelDad

vom 02.12.2022, 10:49 Uhr

@-GradX-
Warum ist das unmöglich? (Es wird der Fehler begangen, Spiele wie Filme und Musik zu betrachten. )
Und wenn Tests, bloß Meinungen sind, warum heißen sie dann Tests?

Jabba2006

vom 02.12.2022, 11:19 Uhr

@PixelDad Vielleicht weil andere sich zu sehr auf die Präsentation konzentrieren und deswegen die Unzulänglichkeiten im Gameplay überspielen.

-GradX-

vom 02.12.2022, 12:46 Uhr

@PixelDad
Weil Du dann alles nicht testen kannst was Geschmackssache ist und somit per defaul subjektiv:
* Musik
* Gameplay
* Grafik
* Story

Objektiv testen kannst Du - überspitzt formuliert - nur, ob das Spiel korrekt startet und sich korrekt beendet.

> (Es wird der Fehler begangen, Spiele wie Filme und Musik zu betrachten. )

Was ist denn der Unterschied? Warum kann man sie so nicht behandeln.

T3quiLLa

vom 02.12.2022, 12:51 Uhr

@-GradX-
eben geschmäcke sind dafür da um unterschiedlich zu sein. die vielzahl an unterschiedlichen meinung ist eigendlich was sehr gutes für den endnutzer...sagt nur leider wenig über die qualität des produkts aus. da kann einem dann alles erwarten....
also viele tests lesen und sich ne meinung bilden...oder einfach spiel kaufen und selbst erleben.

im falle von von callisto protocol lag ich genau richtig mit meiner einschätzung.
das wirkt mir nicht rund genug...warum hängen da überall pfahlplatten rum zum aufspießen und grinder zum zermalen...ventilatoren kann ich noch verstehen aber todesfallen in einem gefängnis....sehr passend. (nicht) das sticht sehr hervor und ist einfach nur für gameplay da tut der station und ihrer atmosphäre aber weh, weil ich die ganze zeit überlege warum da schon wieder son grinder rumsteht und wofür bauen menschen sowas in einem gefängnis auf. ABER vllt hat das auch was mit der story zutun und ich mecker umsonst, weil ich es eben noch nicht gespielt hab. aber es zieht mich halt schon beim anschauen aus der emersion raus, was für ein horrorspiel der kopfschuss ist.

-GradX-

vom 02.12.2022, 12:57 Uhr

@PixelDad
> Mir gings um den Wiederspruch in Tests.

Den Punkt mit den "Tests" gebe ich Dir im übrigen. Das ist wirklich nicht gut benannt. Rezension wäre besser oder Kritik.

Allerdings wird die deutsche Sprache durch ihre Benutzung definiert. Wenn man das Wort "Test" lange genug als Synonym für "Rezension" verwendet, dann wir das Wort irgendwann zum Synonmy. :-)

PixelDad

vom 02.12.2022, 14:27 Uhr

@-GradX-
Der Unterschied ist, dass Musik und Filme passiv konsumiert werden, Spiele dagegen aktiv.
Und natürlich kann man Spiele aufgrund der Technik und ob sie fertig sind, und gut funtionieren, objektiv bewerten. Diese Punkte haben aber kaum Gewicht. Sonst würden so Aktuere wie Bethesda oder CDP , nicht dermaßen gehypt.

Ich gehöre zu der Fraktion, die seit Jahren der Meinung ist, dass Wertungen abgeschafft gehören. Außer Clickbait haben sie doch keinerlei Nutzen.
Und wenn wir stets über subjektive Spielerfahrungen reden, dann muss die Wertung erstrecht weg. Weil sinnlos.

T3quiLLa

vom 02.12.2022, 15:43 Uhr

@PixelDad daher lob ich mir die damalige berichterstattung von game one und two. das ist neutrale berichterstattung eines spiels und keine bewertung perse`.

-GradX-

vom 02.12.2022, 15:49 Uhr

@PixelDad
> Der Unterschied ist, dass Musik und Filme passiv konsumiert werden.

Das stimmt nicht. Ich tanze oder summe zur Musik. Außerdem fehlt mir hier eine schlüssige Begründung warum ein "aktives" Medium objektiv bewertet werden kann und ein "passives" nicht.

Ich würde sogar das Gegenteil behaupten. Gerade durch die Interaktivität wird es noch viel subjektiver. Schönes Beispiel sind hier Quantic Dreams Spiele. Die einen feiern sie für die Präsentation und die anderen sind von den QTEs völlig abgeturned.

> Und natürlich kann man Spiele aufgrund der Technik und ob sie fertig sind, und gut funtionieren, objektiv bewerten.

Genau das habe ich ja geschrieben. Also stimmst Du mir zu, dass Story, Gameplay, Musik und Grafik nicht objektiv bewertet werden können, oder?

Und vor allem was bedeutet es diese Faktoren objektiv anhand der Technik zu bewerten? Jedes 2D-Spiel wird schlecht bewertet, weil es nicht genügend Polygone auf den Bildschirm zaubert?

> Ich gehöre zu der Fraktion, die seit Jahren der Meinung ist, dass Wertungen abgeschafft gehören.

Das ist im zu schwarz und weiß. Kotaku und Polygon machen das schon länger. Oder man kann sich einen Quicklook auf Youtube anschauen. Es gibt hier Alternativen.
Und Du darfst nicht vergessen, dass die Konsumenten die Wertung anhand von Sternen oder Zahlen möchten. Da wären von Gamepro mal Zahlen interresant wieviel Prozent der Usersofort zur Wertung spingen ohne den Artikel zu lesen. Mein Tipp ist, dass es deutlich über 50% sind.

Ich kenne mittlerweile die Reviewer denen ich vertraue. Da kann ich davon ausgehen, dass die Wertung in dem meisten Fällen ähnlich zu meiner ist.


Azraeth616

vom 02.12.2022, 09:36 Uhr

Alter Schwede ist das Heftig danke GamePro für den Test :)


bramos123

vom 02.12.2022, 09:30 Uhr

Hab das Spiel die letzten zwei Nächte schon ca 4 Stunden gespielt. Eure Kritikpunkte kann ich größtenteils nachvollziehen. Es macht mir aber trotzdem Laune. Aber es kommt wie ihr auch schon sagt nicht ansatzweise an Dead Space heran. Die Wertung würde ich persönlich aber etwas höher ansetzen.
Danke für euren Test ;)


T3quiLLa

vom 02.12.2022, 09:21 Uhr

danke für den test liebes gamepro team. ihr bestätigt was ich mir durch die ganzen entwicklervideos schon gedacht hab, da wird zu viel überzeugungarbeit geliefert warum das spiel gut sein soll. besonders schofields gerede über das spiel, hat mich irgendwie skeptisch gemacht. aus gutem grund wie es scheint.
schade fand setting und grafik ansprechend, vllt spiel ich es mal wenn es ins extraprogram von ps plus kommt. so wart ich auf ende januar und herrn clarks rückkehr. da hab ich irgendwie mehr hoffnung drinne.
dachte hier kommt son bissel was thing mässiges, weil die mutierten gegner so einen leichten vibe rübergebracht haben. so spar ich geld, keine schlechte sache!

allein die ladedurchquetscher haben mich schon bei ff7 remake dermaßen gestört.
bossgegner die mit instakills daherkommen... da wünsch ich mir mehr kreativität. das hat das letzte mal the evil within gemacht und das fand ich auch nur ok.

edit: wär doch super gewesen wenn lebende gefägnisinsassen rumrennen würden und man nie weiß wer von denen sich jetzt verwandelt....bzw welche dich blenden wollen. psychologischer horror eben...aber naja so ist es brutal, direkt in dein gesicht. halte ich für sehr leichte horrorkost.
horror entsteht im kopf wenn man eben nix sieht und man sich vorstellt was da passiert....


John Rambo WZ

vom 02.12.2022, 09:18 Uhr

Ka was hier erwartet wurde aber mir gefällt das Spiel nach 6 Stunden immer noch richtig gut.

Hab mich schon immer gefragt warum Dead Space eingestellt wurde den es war mit die beste, wenn nicht sogar das beste Horror Spiel.
Dann kommt das Spiel und füllt bei mir, eine seit Jahren entstande Lücke.
Klar ist es kein 100 Millionen Dollar Produktion aber für das Entwickler Studio finde ich das Ergebnis richtig gut.

Es sind halt Meinungen die man akzeptieren muss aber wenn ich hier so lese wie viele sich von einem Test beeinflussen lassen, fehlen mir die Worte.

Will man ein hoch poliertes Spiel... ja dann kauft es nicht.
Hat man Bock auf die Art von Spiel? Dann lasst euch nicht abschrecken.

Lockheart

vom 02.12.2022, 09:33 Uhr

@John Rambo WZ

Naja, Dead Space hatte sich mit dem dritten Teil doch sehr von seinen Ursprüngen entfernt und kam nicht sonderlich gut bei den Fans an, glaub die Verkäufe waren auch eher schleppend, kann jetzt hier aber keine Zahlen vorlegen

Soprano811

vom 02.12.2022, 09:44 Uhr

@John Rambo WZ naja, der Test betont schon mehrfach, dass die Atmosphäre und die Optik super sind und dass daher sicher viele auch Gefallen daran finden. Aber dass es eben gameplaymässig zu wenig aus seinen Möglichkeiten macht, garniert mit ein paar anderen Ärgernissen (Checkpoints etc.)
Die Punkte, die den Testern negativ auffallen, kann ich persönlich gut nachfühlen, weil sowas für mich aus langjähriger Zock-Erfahrung ebenfalls Spielspaß-Killer sind. Da kenne ich meinen eigenen Geschmack und weiß nun, dass ich dafür keinen Vollpreis zahlen möchte. Ob das Spiel jetzt 66 oder 72 Punkte oder whatever hat, ist mir nicht so wichtig, so wie es beschrieben wurde, kann ich mir nur vorstellen evtl mal in nem Sale zuzuschlagen.
Dir natürlich weiterhin viel Spaß mit dem Game :)


Slami175

vom 02.12.2022, 09:07 Uhr

Hab gerade gesehen das es heute ein Update mit 11gb gibt. Vielleicht sind das noch etliche Fehlerbehebungen.