Flopliste: Die 20 miesesten Spiele aus 20 Jahren GamePro

Von wegen immer die neuesten Hits – Redakteure testen in ihrer Karriere auch jede Menge Schrottspiele. Hier sind die 20 Lowlights der GamePro-Geschichte.

Das sind die 20 miesesten Spiele in 20 Jahren GamePro-Historie Das sind die 20 miesesten Spiele in 20 Jahren GamePro-Historie

Beim Durchblättern aller Ausgaben und der Recherche auf der Webseite hatten wir auch ein Auge auf die übelsten Titel im GamePro-Testlabor. Die zeitliche Verteilung des Softwaremülls ist aber keineswegs so konstant wie bei den 20 besten Titeln. Vor allem in den ersten Jahren von GamePro wurde alles getestet, was wir in die Finger bekamen – und da war jede Menge Schrott dabei.

Das Ganze hatte den Nebeneffekt, dass es Stoff für den Testcheck auf DVD gab, bei dem André, Henry und weitere Kollegen nach Herzenslust über die miesen Spiele herzogen. Zum Ende der 2000er-Jahre konzentrierte sich die Redaktion dann zunehmend darauf, Spiele zu testen, die den Platz im Heft wirklich wert waren. Eine legitime Entscheidung, herzhafte Verrisse wurden dadurch aber seltener – deshalb kramen wir zum Jubiläum nochmal wunderbare Totalausfälle aus der Mottenkiste.

Ihr wollt wissen, welches die besten Spiele der bisherigen GamePro-Historie waren. In unserer Topliste werdet ihr fündig:

Platz 20 - Smarties Meltdown

  • Wertung: 26
  • Getestet: Ausgabe 06/2006
  • Systeme: PS2
  • Hersteller: Koch Media
  • Entwickler: EM Studios

Erinnert sich noch jemand an Cool Spot? Das starke Jump&Run fürs SNES mit dem 7up-Maskottchen? Das hier ist das unschöne Gegenbeispiel für virtuelles Marketing: Gesichtslose Smarties stolpern durch ein grauenhaftes Hüpfspiel. Trotz Schokolinsenlizenz absolut kein Zuckerschlecken.

Platz 19 - McFarlane’s Evil Prophecy

  • Wertung: 26
  • Getestet: Ausgabe 12/2004
  • System: PS2
  • Hersteller: Konami
  • Entwickler: Konami

Einer der größeren Publisher in unserer Flopliste: Konami lässt 2004 stumpfes Pixelgekloppe mit McFarlane-Lizenz auf die Videospielgemeinde los. Obwohl es vier Spielfiguren gleichzeitig gibt, bleibt alles absolut eintönig. Selbst Sammelfigurenfreund Kai wendet sich im Test mit Grausen ab. 

Platz 18 - Butt Ugly Martians: Zoom or Doom!

  • Wertung: 25
  • Getestet: Ausgabe 03/2003
  • Systeme: PS2, GameCube
  • Hersteller: Vivendi
  • Entwickler: Runecraft

Wenigstens der Beiname "Zoom or Doom!" ist ansatzweise lustig, der Funracer hinter dem Titel ist dagegen spaßfreie Zone. Wäre wohl gerne WipeOut, das Geschwindigkeitsgefühl ist aber eher Marke Bummelbahn. Basiert auf einer kruden TV-Serie, die schon nach einer Staffel eingestellt wird. 

Platz 17 - Seek and Destroy

  • Wertung: 25
  • Getestet: Ausgabe 09/2004
  • System: PS2
  • Hersteller: Play It
  • Entwickler: Barnhouse Effect

Der Publisher Play it ist in den frühen 2000er Jahren berüchtigt für seinen Ausstoß an Softwaremüll. Diese plumpe Panzerparade klingt mit seinem Titel zwar nach Metallica, rockt aber absolut nicht. Klobige Optik, träge Steuerung, dünner Sound – da ist selbst der Budgetpreis von 20 Euro zu hoch.

Platz 16 - My Horse Club

  • Wertung: 25
  • Getestet: Ausgabe 06/2009
  • System: Wii
  • Hersteller: Atari
  • Entwickler: Mindscape

Spiele mit Pferden und Reiterhöfen gibt es zuhauf, meist sind sie Abzocke. Dieses Paradebeispiel sieht nicht nur grauenhaft aus, sondern auch das Reiten fühlt sich grauenhaft an, mehr nach störrischem Esel als nach edlem Pferd. Dafür sollte kein Kind sein Sparschwein schlachten.

Platz 15 - Extreme Sprint 3010

  • Wertung: 24
  • Getestet: Ausgabe 09/2005
  • System: PS2
  • Hersteller: Phoenix Games
  • Entwickler: Mere Mortals

Futuristischer Vollschritt mit absurder Grundidee: Man sprintet auf engen Strecken vor einer stacheligen Walze davon, läuft dabei aber auf die Kamera zu. Das Ganze ist dann ungefähr so dynamisch und spaßig wie das Entwirren von Controllerkabeln im GamePro-Hardware-Archiv.  

Platz 14 - Black Stone

  • Wertung: 23
  • Getestet: Ausgabe 07/2003
  • System: Xbox
  • Hersteller: THQ
  • Entwickler: Expec

Das Grundkonzept von Gauntlet mit seinen Monstergeneratoren gehört schon damals eigentlich in die Mottenkiste, trotzdem wird das Fantasy-Gekloppe immer mal wieder geklont. Black Stone ist ein besonders überflüssiger Nachahmer, der von Anfang an langweilt und aussieht wie ein PS1-Spiel.

Platz 13 - Dragon Booster

  • Wertung: 22
  • Getestet: Ausgabe 08/2006
  • System: NDS
  • Hersteller: Konami
  • Entwickler: Konami

Wieder mal ein Lizenzspiel zu einer TV-Serie, die kaum jemanden kennt. Junge Helden reiten auf Drachen um die Wette. Wäre ja nicht verkehrt, doch der grundlegende Fehler ist, dass sich das Spiel praktisch von alleine steuert, die DS-Touch-Features kaum nutzt und obendrein sehr trist aussieht.

Platz 12 - Jackie Chan Adventures

  • Wertung: 22
  • Getestet: Ausgabe 10/2004
  • System: PS2
  • Hersteller: Sony
  • Entwickler: Atomic Planet

Hätten sie es mal bei der Zeichentrickserie mit Jackie Chan in der Hauptrolle belassen – die war nämlich in Ordnung. Das Lizenzspiel zur Serie wiederum ist ein Schlag ins Gesicht. Und zwar kein schöner Jackie-Punch, sondern sinnfreies und träges Gedresche in krakeliger Cel-Shading-Optik.

Platz 11 - Eternal Quest

  • Wertung: 22
  • Getestet: Ausgabe 03/2005
  • System: PS2
  • Hersteller: Midas Interactive
  • Entwickler: Tamsoft

Das Testcheck-Video zu diesem Machwerk ist ein Stück GamePro-Geschichte. Henry schnappt sich damals eine Gitarre und schrammelt den "Soundtrack" dieses Rollenspiels nach, klagt singend sein Leid als Tester – zum Beispiel wegen Augen, die ob der krassen Farbpalette dieses Spiels bluten.

Platz 10 - Riding Spirits

  • Wertung: 21
  • Getestet: Ausgabe 11/2002
  • System: PS2
  • Hersteller: Konami
  • Entwickler: Bam Entertainment

Im internationalen Vergleich schneidet die dreiste Gran-Turismo-Kopie mit Motorrädern zwar (etwas) besser ab als bei GamePro, doch die Argumente im damaligen Kurztest sind eindeutig: Die Grafik flimmert wie verrückt, auch die Kollisionsabfrage ist ein Graus. Braucht kein Mensch.

Platz 9 - Ride to Hell: Retribution

Ride to Hell: Retribution - Test-Video: Die schlimmsten Szenen aus dem Schrott des Jahres Video starten 9:20 Ride to Hell: Retribution - Test-Video: Die schlimmsten Szenen aus dem Schrott des Jahres

  • Wertung: 20
  • Getestet: 09/2013
  • Systeme: PS3, Xbox 360, PC
  • Hersteller: Deep Silver
  • Entwickler: Eutechnyx

Der einzige Titel in unserer Liste aus den 2010er Jahren, was Tester Tobi treffend kommentiert: "So unfassbar mies, wie wir es in diesem Jahrzehnt nicht mehr für möglich gehalten haben." Die Actionsequenzen des Biker-Abenteuers sind ein Witz, die Storyfetzen stumpf und sexistisch. 

Platz 8 - Twin Caliber

  • Wertung: 19
  • Getestet: Ausgabe 01/2003
  • System: PS2
  • Hersteller: Rage Software
  • Entwickler: Rage Software

Unterhalb der 20-Punkte-Marke wird es noch schmerzhafter. Twin Caliber ist ein träger Rail-Shooter, in dem ein Knackie und ein Cop Zombiehorden wegballern. Man steuert mit je einem Analogstick einen Arm samt Waffe. Klingt nach einer Idee, macht das Elend aber nur chaotischer statt besser.

Platz 7 - Stake: Fortune Fighters

  • Wertung: 19
  • Getestet: Ausgabe 10/2003
  • System: Xbox
  • Hersteller: Bigben Interactive
  • Entwickler: Gameness

Wohl eher "Mistake" als Stake. In diesem Actionspiel stolpert man durch matschig texturierte Arenen und sucht nach Gegnern, die man mit Waffen oder magischen Spezialattacken bearbeitet. Angeblich hat der Titel einen Vier-Spieler-Modus, aber das würde wohl kaum jemand seinen Freunden antun. 

Platz 6 - Tricky Micky

  • Wertung: 19
  • Getestet: Ausgabe 04/2004
  • System: GameCube
  • Hersteller: Capcom
  • Entwickler: Capcom

Ein Schleichspiel für Kinder klingt schon mal nicht wie die ausgereifteste Idee. Wobei Tricky Micky weniger Geduld und Konzentration, sondern vor allem Frustresistenz erfordert. Das "Erkunden" der öden Levels, die minimalen Interaktionen, das Spieldesign an sich – einfach alles zum Gähnen!

Platz 5 - Underworld

  • Wertung: 16
  • Getestet: Ausgabe 10/2004
  • System: PS2
  • Hersteller: Play It
  • Entwickler: Lucky Chicken

Die Underworld-Filme machen zeitweise Spaß – dieses Spiel keine Sekunde. Kate Beckinsale stakst durch kantige Ruckelkulissen, die uns selbst zu PS1-Zeiten das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen. Schnell möchte man die Vampirheldin zum Sonnenbaden schicken, damit alles ein Ende hat.

Platz 4 - Drei Engel für Charlie

  • Wertung: 16
  • Getestet: Ausgabe 10/2003
  • Systeme: PS2, GameCube
  • Hersteller: Ubisoft
  • Entwickler: Neko Entertainment

Wenn selbst Trash-König Kai sagt, dass ihm das Ganze zu viel ist, muss es richtig übel sein. Tatsächlich haben wir hier das wohl grauenhafteste Lizenzspiel aller Zeiten. Die Heldinnen und ihre Gegner liefern sich strunzdämliche und hochgradig hakelige Prügeleien. Gute Nacht, Engel!

Platz 3 - GSG9 Anti-Terror-Force

  • Wertung: 10
  • Getestet: Ausgabe 04/2006
  • System: PS2
  • Hersteller: Davilex
  • Entwickler: Atomic Planet

Entwickler Atomic Planet ist schon mit Jackie Chan in dieser Liste vertreten, unterbietet das aber nochmal locker: Der Ego-Shooter um die GSG9 versagt vom Spieldesign über die Grafik bis zum Sound in allen Bereichen. Die "Krönung" ist jedoch das Gunplay – man trifft einfach kaum etwas.

Platz 2 - Autobahn Raser: Destruction Madness

  • Wertung: 9
  • Getestet: Ausgabe 04/2006
  • System: PS2
  • Hersteller: Davilex
  • Entwickler: Davilex

Mist im Doppelpack: Das Rennspiel wird damals auf der gleichen Heftseite wie GSG9 (unser Platz drei) getestet. Publisher Davilex gibt eben immer alles und versaut auch diesen Titel. Die Steuerung ist träge und unpräzise, die nachgebauten Städte wie München papphässlich. Kurz: Totalschaden!

Platz 1 - Dirt Track Devils

  • Wertung: 9
  • Getestet: Ausgabe 09/2004
  • System: PS2
  • Hersteller: Midas Interactive
  • Entwickler: Vingt-et-un Systems

Kein Geschwindigkeitsgefühl, üble KI, matschige Grafik, Steuerung ohne Feedback, nur fünf Strecken – die Mängelliste von Dirt Track Devils ließe sich beliebig fortsetzen. Diese Karikatur eines Rennspiels hat sich den Titel des miesesten Spiels in 20 Jahren GamePro redlich verdient.

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