Blue Dragon (360)
Bis 2010 mit Final Fantasy 13 auch mal ein Teil der Spielereihe für die Xbox 360 veröffentlicht wurde, sah es auf Microsofts Konsole eher mau mit Japano-RPGs aus. Eine sehr gelungene Ausnahme stellt allerdings Blue Dragon dar. Das Spiel ist durch und durch klassisch japanisch, im Guten wie im Schlechten.
Die Namensgebenden blauen Drachen und die Tatsache, dass das Japano-RPG exklusiv auf der westlichen Xbox erschien, machen das Spiel zu einer Besonderheit.
Die beiden größten Pluspunkte hat das Spiel den beiden Japanern Akira Toriyama und Nubuo Uematsu zu verdanken. Dragon-Ball-Schöpfer Toriyama ist für den Stil und die Optik maßgeblich verantwortlich. Dank ihm laufen wir durch eine liebevolle, knallbunte und stilsichere Welt mit Figuren, die direkt aus einem Manga entsprungen sein könnten. Uematsu, der vor allem für seine Final Fantasy-Arrangements bekannt ist, hat den wundervollen Musikteppich unters Spiel gelegt.
Die typische Spielmechanik, bestehend aus Kämpfen, Leveln und Erkunden, bleibt angenehm klassisch und fesselt auch nach mehreren Stunden noch. Kleine Besonderheit bei den Gefechten: Im Spiel kämpfen nicht etwa die eigenen Figuren, sondern die titelgebenden blauen Drachen, die von den Protagonisten beschworen werden.
Das ein so gutes und stilsicheres östliches Rollenspiel exklusiv für die Xbox 360 entwickelt wird, war und ist leider immer noch die Ausnahme. Umso mehr würden wir uns einen nicht auf Handhelds wie 3DS beschränkten Next-Gen-Nachfolger wünschen, der den Stil und das Kampfsystem auf die nächste Konsolengeneration hievt. Dann könnte das Spielprinzip auch gerne dezent modernisiert werden. Blue Dragon wirkte bei Erscheinen hier und da dann doch zu klassisch.
Ein freies Speichersystem und der Verzicht auf Dialoge in Textkästen könnten bei einem zweiten Teil Wunder wirken. Wenn der Nachfolger dann noch weniger langatmig und etwas bombastischer inszeniert wäre, hätten wir keinen Grund mehr zu meckern.

Michael Obermeier: Ein neues Blue Dragon für Next-Gen, das wäre was Feines. Dann könnte ich nämlich endlich meine noch offene Rechnung mit dem J-RPG-Hit begleichen. Wie im Rausch hatte ich nämlich seinerzeit schon knapp zehn Stunden in die Xbox-360-Version versenkt, bis ich meine komplett verskillte Gruppe endgültig in eine Sackgasse gespielt habe - und schlauerweise nur diesen einen Spielstand angelegt habe. Trotz der mitreißenden Geschichte, den coolen Kämpfen und den netten Anspielungen auf altbekannte Dragon-Ball-Charaktere habe ich seitdem nie die Motivation gefunden, einen zweiten Durchlauf durch die Reise von Shu und seinem blauen Drachen zu starten. Deshalb käme mir eine durch mehr Next-Gen-Rechenpower hübschere Fortsetzung gerade recht - gerne auch wieder mit Oldschool-Elementen wie der strikten Trennung zwischen Rundenkämpfen und Dungeon-Ansicht.
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