Eigentlich standen die Sterne für das neue MMO von ZeniMax Online ziemlich gut. Nicht nur hat sich das Studio mit dem erfolgreichen The Elder Scrolls Online seine Sporen mehr als verdient, sondern das neue Projekt schien auch spielerisch vielversprechend. Nun ist es – nach sieben Jahren Entwicklung – plötzlich Geschichte.
7 Jahre für die Katz
Microsoft hat in dieser Woche 9.000 Mitarbeitende entlassen. Ein großer Teil der Kündigungen betrifft auch den Xbox-Bereich. In diesem Zuge wurden gleich mehrere noch in der Entwicklung befindliche Projekte eingestellt.
Eines der betroffenen Studios ist ZeniMax, dessen MMO-Projekt mit dem Codenamen “Blackbird” nun in der Versenkung verschwindet. Die Entscheidung kam wohl recht plötzlich und ohne öffentliche Erklärung von Microsoft. Dabei war das Spiel bereits seit sieben Jahren in Arbeit – und offenbar in einem spielbaren Zustand.
Angeblich handelte es sich bei Blackbird um einen MMO-Shooter im Stil von Destiny, mit starkem Fokus auf vertikale Erkundung und einer Blade-Runner-artigen Sci-Fi-Noir-Atmosphäre. Und das Wichtigste: Es soll auch schon richtig Spaß gemacht haben.
Xbox ist beeindruckt – und macht die Bude trotzdem dicht
Laut Bloomberg-Reporter Jason Schreier kam Blackbird intern sehr gut an. Besonders bei der Xbox-Führung soll das Spiel Eindruck hinterlassen haben – inklusive Xbox-Chef Phil Spencer. Der war so begeistert vom Gameplay, dass ihm Matt Booty, Leiter der Xbox Game Studios, angeblich den Controller aus der Hand nehmen musste.
Das war vor gerade einmal vier Monaten.
Umso erstaunlicher ist jetzt die Entscheidung, das Projekt endgültig zu beenden – nach all den Jahren Entwicklung. Aber manchmal reicht gutes Gameplay allein nicht aus, um ein Projekt am Leben zu halten.
MMOs sind immer ein Risiko
Von außen betrachtet wirkt die Entscheidung von Microsoft wenig nachvollziehbar. Immerhin sind bereits sieben Jahre Arbeit in das Projekt geflossen.
Doch neue MMOs sind grundsätzlich ein großes Risiko. Sie benötigen nicht nur eine extrem lange Entwicklungszeit, sondern verschlingen in der Regel deutlich mehr Budget als ein durchschnittliches Singleplayer-Spiel.
Und die eigentliche Herausforderung beginnt meist erst nach dem Release – wenn das Spiel auch dauerhaft eine große Spielerschaft halten muss. Andernfalls wird es selbst nach Veröffentlichung zum finanziellen Risiko. Da kann ein Abbruch selbst nach sieben Jahren unter dem Strich günstiger sein als eine teure Fortsetzung mit unsicherem Ausgang.
Wie Blackbird wirklich ausgesehen hat, werden wir wohl nie erfahren – geschweige denn spielen.
Hättet ihr gerne gesehen, wie Blackbird aussieht?
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