Apex Legends im Test - Keine Revolution, aber ein Fest für Teamplayer

Der Battle Royale-Hype geht weiter. Mit Apex Legends hat Respawn Entertainment sprichwörtlich über Nacht einen Überraschungshit gelandet und das beliebte Genre durch klaren Fokus auf Teamplay sinnvoll weiterentwickelt.

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Apex Legends überzeugt im Test vor allem bei der Umsetzung des Teamplays. Apex Legends überzeugt im Test vor allem bei der Umsetzung des Teamplays.

Wer hätte gedacht, dass für den aktuellen Battle Royale-Platzhirsch Fortnite so schnell ein potenzieller Konkurrent auftauchen könnte? Sozusagen von jetzt auf gleich veröffentlichten die Titanfall-Entwickler Respawn Entertainment am 4. Februar 2019 ihr neues Projekt Apex Legends.

Ein Leak, nur wenige Tage vorher, hatte es bereits angekündigt, und die Reaktionen fielen oft nicht besonders positiv aus. Free2Play, Lootboxen, Battle Royale und dann auch noch von Electronic Arts? Der Firma, die in der Vergangenheit immer wieder negative Schlagzeilen für die zweifelhafte Verwendung von Mikrotransaktionen kassiert hat?

Doch die Sorge war unbegründet, denn Apex Legends ist nicht nur ein sehr gutes Battle Royale-Spiel, sondern auch schon jetzt ein Erfolg. In der ersten Woche nach dem Start haben sich bereits 25 Millionen Spieler auf die virtuelle Insel gestürzt, um bis zum letzten Squad zu kämpfen. Kurz: Apex Legends ist eine Erfolgsgeschichte. Aber ist es auch ein gutes Spiel?

Die Map zeichnet sich durch unter anderem durch deutliche Höhenunterschiede aus, die ihr auch taktisch zu eurem Vorteil nutzen könnt. Die Map zeichnet sich durch unter anderem durch deutliche Höhenunterschiede aus, die ihr auch taktisch zu eurem Vorteil nutzen könnt.

Battle Royale trifft Overwatch

Die Eckdaten wirken vertraut: 60 Spieler springen über einer Insel ab. Auf der sind an diversen Orten Waffen und Items verteilt. Neu bei Apex Legends: Ihr kämpft nicht allein, sondern in Dreierteams.

Gemeinsam mit euren zwei Squad-Kollegen macht ihr euch in der Ego-Perspektive auf die Suche nach der besten Ausrüstung, während eine kleiner werdende Spielfeldbegrenzung die Spieler zusammentreibt und Kämpfe forciert. Das Squad, das als letztes noch steht, hat gewonnen.

Die Betonung liegt in diesem Fall auf "Squad", denn alles in Apex Legends dreht sich um Teamplay, auch wenn ihr euch allein in ein Match begebt.

Ein Grund dafür sind die "Legenden" getauften Helden. Ihr nutzt keinen selbsterstellten Avatar, sondern wählt vor jeder Runde einen von derzeit acht Charakteren. Diese funktionieren ähnlich wie in Overwatch, alle haben eine klare spielerische Ausrichtung.

Wraith Mit ihr habt ihr viele Möglichkeiten eure Gegner auszumanövrieren. Sie kann sich nicht nur für kurze Zeit schnell und unverwundbar machen, sondern auch zwei Portale platzieren, durch die auch andere Spieler reisen können.

Pathfinder Der stets optimistische Roboter kann sich selbst und andere Spieler per Zip-Line transportieren. Außerdem kann er bestimmte Sender scannen und damit sehen, wo der nächste Ring landet. Sehr praktisch!

Mirage Der Meister der Täuschung verwirrt seine Gegner, indem er Köder erschafft, die aussehen wie er selbst. Passt also auf, dass ihr auf den richtigen Mirage schießt, wenn er euch begegnet.

Lifeline Sie ist die Heilerin in Apex. Ihre DDM-Drohne füllt die Lebensbalken des Teams wieder auf. Wenn sie jemanden wiederbelebt, beschirmt sie sich und das Opfer dabei, und sie kann ein Carepaket mit nützlichen Items rufen.

Gibraltar Er ist ein klassischer Tank und kann einen Bereich mit einem Schild umschließen, der Beschuss von außen (und innen!) blockt. Sein Mörserangriff deckt zudem einen größeren Bereich mit Sprenggeschossen ein.

Caustic Bei ihm dreht sich alles um Gift. Er kann Fallen platzieren, die durch Beschuss oder durch nahe Gegner ausgelöst werden. Zudem kann er einen ganzen Bereich in schädlichen Nebel hüllen, den nur er selbst durchblicken kann.

Bloodhound Der maskierte Späher kann die Fußspuren von Gegnern verfolgen. Durch seine zwei Fähigkeiten kann er Gegner und Fallen für kurze Zeit auch durch Hindernisse hindurch sehen.

Bangalore Die flinke Soldatin sprintet unter Beschuss schneller. Ihr Rauchwerfer nimmt euren Gegner die Sicht, und sie kann einen Artillerieschlag anfordern, der eine große Fläche abdeckt.

Der Späher Bloodhound etwa erkennt Gegner auch durch Hindernisse hindurch, Heilerin Lifeline füllt leere Lebensbalken mit ihrer Drohne wieder auf und Tank Gibraltar hält mit unterschiedlichen Schilden für sich selbst und das gesamte Team besonders lange durch.

Die Helden haben jeweils drei Fertigkeiten: einen passiven, einen normalen und einen ultimativen Skill. Das mag auf den ersten Blick wenig wirken und das ist es auf den zweiten Blick auch. Allerdings bietet die übersichtliche Auswahl trotzdem genug kreativen Raum, um die Fähigkeiten miteinander zu kombinieren.

Beispielsweise kann die Soldatin Bangalore eine Rauchgranate verschießen, die einen großen Bereich in Dunkelheit hüllt. Wenn Fährtenleser Bloodhound nun seine "Ulti" aktiviert und damit Feinde auch durch den Rauch hindurch sehen kann, sieht es für das eingenebelte und damit blinde Gegnerteam eng aus.

Die vergleichsweise simplen Charaktere sorgen dafür, dass Kombinationen wie diese recht leicht zu entdecken und vor allem auch auszuführen sind, und das zahlt sich aus. Wenige Tage nach dem Release haben wir selbst mit zufälligen Mitspielern richtig taktische Spielzüge erlebt. Sehr gut!

Teamplay aus dem Bilderbuch

Doch Respawn hat noch einige Kniffe mehr parat, die das Zusammenspiel mit eurem Squad sehr angenehm und einfach machen. Das Ping-System bietet auch ohne Voicechat eine gute Möglichkeit, um erstaunlich komplexe Anweisungen oder Hinweise zu geben.

Mit der rechten Schultertaste könnt ihr irgendwo in die Landschaft klicken, um an der entsprechenden Stelle eine Markierung für euer Team zu setzen. Tippt ihr zweimal, signalisiert ihr stattdessen, dass ihr dort einen Feind gesehen habt.

Wenn ihr die rechte Schultertaste gedrückt haltet, öffnet sich ein Kreismenü mit verschiedenen Meldungen für euer Team. Wenn ihr die rechte Schultertaste gedrückt haltet, öffnet sich ein Kreismenü mit verschiedenen Meldungen für euer Team.

Dabei funktioniert die Taste kontextsensitiv: Findet ihr eine Waffe, die ihr nicht nutzen wollt, genügt es, sie zu anzupingen. Euer Charakter sagt dann die Entdeckung im Funk an, doch dazu später mehr. Außerdem sieht das Squad nun eine entsprechende Markierung auf der Map und in der Spielwelt.

Das ist besonders dann hilfreich, wenn der Ort an dem ihr landet, mit Gewehren und Flinten geizt. Es passiert nämlich einen Tick zu oft, dass Waffen sehr rar gesät sind. Hier sollte Respawn noch einmal die Wahrscheinlichkeiten der Item-Spawns etwas anpassen.

Wenn ihr den Button gedrückt haltet, öffnet sich ein Kreismenü mit noch mehr möglichen Hinweisen, die sich auch wiederum dynamisch daran anpassen, auf wen oder was ihr euer Fadenkreuz richtet.

Dank dieses Features lassen sich mit einer einzigen Taste komplexe Nachrichten weitergeben, sodass eure Kollegen jederzeit wissen, welches Item ihre gerade sucht, wo ihr als nächstes hingehen wollt, oder mit welcher Gefahr in der nächsten Siedlung zu rechnen ist.

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