Seite 2: Assassin's Creed: Origins im Test - Ägypten-Trip mit Kopf im Sand

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Aus Action-Adventure mach Action-Rollenspiel

Mit Assassin's Creed: Origins bemüht sich Ubisoft aber nicht nur darum, eine spannende Geschichte zu erzählen, sondern hat auch einigen wesentlichen Gameplay-Elementen einen Neuanstrich verpasst. Wie in Assassin's Creed: Syndicate leveln wir unseren Helden auf, können nun aber auch seinen Angriffs- und Verteidigungswert verbessern. Mit jeden Levelaufstieg wird Bayek nicht nur ein wenig stärker, sondern erhält auch einen Fähigkeitenpunkt, den wir wiederum auf dem Skilltree verteilen können, um unseren Helden so nach eigenem Gusto weiterzuentwickeln.

Setzen wir lieber auf Nahkampf, dann toben wir uns im Kriegerzweig aus und schalten Fähigkeiten wie zum Beispiel einen mächtigen Spezialangriff frei. Wollen wir uns stattdessen lieber schleichend fortbewegen und unsere Gegner mit kreativen Methoden loswerden, dann entwickeln wir Bayek stattdessen auf dem Feld des Sehers weiter und bringen ihm etwa bei, Giftpfeile zu werfen. Natürlich ist es auch möglich Bayek als Allrounder meucheln zu lassen, der im Laufe des Abenteuers von jeder Klasse ein paar Fähigkeiten erlernt.

 Auf dem Skilltree schalten wir aktive wie passive Fähigkeiten für die Klassen Jäger (Fernkampf), Krieger (Nahkampf) und Seher (experimenteller, Stealth-orientierter Stil) frei. Auf dem Skilltree schalten wir aktive wie passive Fähigkeiten für die Klassen Jäger (Fernkampf), Krieger (Nahkampf) und Seher (experimenteller, Stealth-orientierter Stil) frei.

Wollen wir unseren Assassinen zusätzlich rüsten, dann können wir verschiedene Ausrüstungsgegenstände wie seinen Brustpanzer oder Armschienen via Crafting verbessern, indem wir Ressourcen wie Tierleder oder Kupfer sammeln. Unsere Gegner brüsten sich natürlich selbst mit einer Level-Anzeige, an der wir uns orientieren müssen. Ist Bayek nur auf Level zehn, ein feindlicher Soldat aber auf Stufe 13, kann es durchaus sein, dass wir im Kampf mächtig eins auf die Kapuze bekommen und folglich erst einmal aufleveln müssen, um uns später rächen zu können.

In Sachen Charakterentwicklung kann Ubisoft mit seinem neuen Assassinen-Spiel schließlich nicht ganz mit Titeln wie Dark Souls mithalten, da wir lediglich Bayeks Angriffs- und Verteidigungswert sowie seine Gesundheit hochschrauben können, nicht aber etwa seine Schnelligkeit.

Das macht aber nichts, denn den eigenen Meuchelmörder zu entwickeln und aufzupowern ist dank dieser Rollenspiel-Elemente in Assassin's Creed: Origins dennoch deutlich motivierender als in allen vorherigen Serien-Ablegern. Denn seien wir mal ehrlich: Es gibt doch nichts Schöneres, als nach dem Aufleveln, Craften oder Upgrade einer Waffe beim Schmied den Gegner plötzlich mit aufploppenden Schadensanzeige von 921 niederzuschlagen, wohingegen uns vor einigen Stunden nur eine mickrige 512 vor Augen sprang.

Senu steuern wir während der Erkundung übrigens selbst. Skillen wir unseren tierischen Begleiter entsprechend, können wir sogar Gegner ablenken. Senu steuern wir während der Erkundung übrigens selbst. Skillen wir unseren tierischen Begleiter entsprechend, können wir sogar Gegner ablenken.

Aufleveln, Craften, Individualisieren. Mit Assassin's Creed: Origins erwartet uns diesmal also kein Action-Adventure, sondern eher ein Action-Rollenspiel, bei dem sich Ubisoft noch bei etlichen anderen Vertretern dieses Genres bedient hat. Wir hangeln uns jetzt nicht mehr von Sequenz zu Sequenz, sondern nehmen beispielsweise wie in Skyrim oder The Witcher 3 mehrere Haupt- und Nebenquests gleichzeitig an. Die Minimap ist in Assassin's Creed: Origins durch einen Kompass im Stil von Fallout 4 ersetzt worden, der uns lediglich die grobe Richtung zum Ziel verrät.

Und die Karte der Spielwelt decken wir nicht länger auf, indem wir auf Türme klettern, sondern indem wir selbst durch die diversen Gebiete Ägyptens streifen. Unser treuer Begleiter Senu, ein Adler, der den Ursprung der sogenannten "Eagle Vision" markiert, dient dabei als Erkundungswerkzeug. Per Knopfdruck können wir Senu über die Karte gleiten lassen und damit unter anderem Ziele markieren oder Schätze in Höhlen oder Unterwasser lokalisieren.

Kämpfe mit Witz und Anspruch

Bei den Kämpfen setzt Assassin's Creed: Origins jetzt auf ein Hitbox-System, das uns mechanisch an die Spiele der Souls-Reihe erinnert. Anders als in den Vorgängern spielt es jetzt eine Rolle, in welcher Entfernung zu unserem Widersacher wir stehen, in welche Richtung die Schläge zielen und natürlich zu welcher Waffe wir greifen, von denen wiederum jede eigene Stärken und Schwächen hat.

Beispielsweise lassen sich die Doppelschwerter zwar flink führen, zwingen uns aber dazu, beim Blocken auf den Schild zu verzichten. Die Keule wiederum ist durchschlagskräftig - vor allem wenn es darum geht, die Turmschilde schwerer Gegner zu brechen - schwingt sich dafür aber so behäbig wie eine Abrissbirne.

Assassin's Creed: Origins stellt uns ein riesiges Waffenarsenal zur Verfügung. Sogar den Bogen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen: Mit dem Raubtierbogen snipern wir beispielsweise, mit dem Kriegsbogen feuern wir drei Pfeile auf einmal ab. Assassin's Creed: Origins stellt uns ein riesiges Waffenarsenal zur Verfügung. Sogar den Bogen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen: Mit dem Raubtierbogen snipern wir beispielsweise, mit dem Kriegsbogen feuern wir drei Pfeile auf einmal ab.

Waffen finden wir im Spiel entweder in Truhen, knüpfen sie von gefallenen Gegnern ab oder erhalten sie als Belohnungen für abgeschlossene Quests oder Aktivitäten. Außerdem neu: Waffen kommen in den drei Seltenheitsgraden gewöhnlich, selten und legendär. Destiny 2 lässt grüßen! Legendäre Waffen sind natürlich rar gesät, haben dafür in der Regel aber einen hohen Angriffswert und zusätzliche Attribute wie Giftschaden.

Ingame-Shop und Lootboxen
Waffen, Outfits, Reittiere und sogar Fähigkeitenpunkte für den Skilltree können in Assassin's Creed: Origins aber nicht nur im Laufe des Spiels verdient werden, sondern lassen sich auch in einem Ingame-Shop via Mikrotransaktionen erwerben. Zudem können wir Lootboxen für Ingame-Gold kaufen, die uns seltene Ausrüstung versprechen. Was genau hinter dem Ingame-Shop und den Lootboxen steckt, erfahrt ihr in einem Extra-Artikel. Aber so viel sei verraten: Es war zu keinem Zeitpunkt im Spiel nötig, Waffen mit echtem Geld zu kaufen.

Alles über Echtgeld-Shop, Lootboxen & Mikrotransaktionen erfahrt ihr in unserem Fazit.

Das neue Kampfsystem gibt uns erstens mehr spielerischen Freiraum, weil wir uns dank des großen Waffenarsenals den gewünschten Spielstil selbst zurechtlegen können, und ist zweitens wesentlich anspruchsvoller als in den vorherigen Assassin's Creed-Teilen. Bis wir das neue Kampfsystem verinnerlicht haben, sind wir auf dem normalen Schwierigkeitsgrad im Angesicht von Soldaten oder wilden Tieren wie Nilpferden unzählige Tode gestorben, weil wir entweder zum falschen Zeitpunkt ausgewichen sind oder vergeblich versucht haben, unsere Gegner mit wildem Button-Mashing zu richten.

Die Kämpfe erfordern jetzt eben immer sowohl das richtige Timing als auch viel Geduld - und sind dadurch viel aufregender als in den früheren Assassin's Creed-Spielen, bei denen Ubisoft primär darauf setzt, uns stets in die Robe eines fast schon übermächtigen Supermeuchlers zu stecken.

Assassins Creed: Origins - Trailer stellt den bösen Orden der Ältesten vor Video starten 1:40 Assassin's Creed: Origins - Trailer stellt den bösen Orden der Ältesten vor

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