Seite 2: Call of Duty: Modern Warfare im Test – Fast wie früher

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Konzentration aufs Wesentliche

Die Solo-Kampagne ist aber nur ein Element des Shooters, den Löwenanteil macht auch in diesem Jahr wieder der Multiplayer-Modus aus. Und wenig überraschend orientiert sich Infinity Ward hier ebenfalls an den Modern Warfare-Urvätern und scheut sich dabei nicht, in den letzten Jahren eingeführte Features komplett wegzulassen.

Das Pick-10-System fehlt beispielsweise ebenso wie Exo-Suits, Specialist-Klassen oder übertriebene Wallruns. Stattdessen wählt ihr eins von mehreren fast schon traditionell wirkenden Loadouts, bestehend aus zwei Waffen, mehreren Gadgets und Perks. Wer in den letzten Jahren bei CoD eingestiegen ist, wundert sich vermutlich über diese Reduzierung, wir finden sie allerdings sehr angenehm, da sie den Fokus wieder auf das Wesentliche lenkt.

Das Multiplayer-Gameplay von Call of Duty: Modern Warfare ist flott und befriedigend. Das Multiplayer-Gameplay von Call of Duty: Modern Warfare ist flott und befriedigend.

Und das sind - in diesem Jahr mehr als deutlich spürbar - die Gefechte auf den Maps. Mehr denn je zählt in Modern Warfare der Umgang und Skill mit dem jeweiligen Schießeisen. Da spielt dann auch mit hinein, dass das grundlegende Spieltempo in diesem Jahr etwas reduzierter und weniger hektisch ist als in den vergangenen Jahren.

Und da wir Feindfeuer nicht standardmäßig auf unserem Radar sehen können und die Time-To-Kill weiterhin CoD-typisch sehr kurz ist, lohnt vorsichtiges Vorgehen meist mehr als Run&Gun. Das wird zusätzlich durch die wiedereingeführten Killstreaks begünstigt, wer also genügend Abschüsse landet, kann Extras wie ein verbessertes Radar, einen Helikopter oder sogar einen Juggernaut mit Minigun zu Hilfe holen. Zu Modern Warfare passt das wie die Faust aufs Auge und insgesamt resultiert das alles in einem sehr schönen Spielfluss, der bei unseren Testmatches für etliche spannende Partien sorgte.

Waffen haben sich selten so gut angefühlt

Ein Highlight zudem: die Waffen. Das Herumbasteln an den Knarren beim Waffenschmied gehört zu den essentiellen und motivierenden Bestandteilen des Multiplayers, nahezu jedes Schießeisen lässt sich mit etlichen Extras wie größeren Magazinen, verbesserten Aufsätzen oder Schalldämpfern ausstatten, die aber durch Benutzung der jeweiligen Waffe erst einmal freigeschaltet werden müssen, was auch in Modern Warfare wieder richtig süchtig machen kann.

Aber Vorsicht: Jede Anpassung hat Auswirkungen auf Parameter wie Handling oder Durchschlagskraft, die dann auf dem Schlachtfeld auch wirklich spürbar sind. Apropos spürbar: Selten fühlten sich die Knarren in einem Call of Duty derart wuchtig und "schwer" an, das fantastische Sounddesign tut sein Übriges dazu. Letzteres ist übrigens auch dafür verantwortlich, dass ihr Gegner sehr gut anhand ihrer Schrittgeräusche orten könnt - stellenweise kamen die uns sogar fast ein bisschen zu laut vor.

Beim Waffenschmied statten wir unsere Wummen mit allerlei Extras aus. Beim Waffenschmied statten wir unsere Wummen mit allerlei Extras aus.

Infinity Ward liefert bei den zehn Standard-Maps genügend Abwechslung, es geht zum Beispiel über den Piccadilly Circus, durch zerbombte Städte oder eine Siedlung rund um einen Palast in Urzikstan. Da sich die meisten Karten vom klassischen 3-Wege-Prinzip verabschiedet haben, es also keine Standardwege mehr über die Karten gibt, müssen die Maps in Modern Warfare wieder mehr "gelernt" werden.

Und das ist nicht immer ganz einfach, insbesondere die etwas größeren Gebiete sind ziemlich verwinkelt und bieten viel Raum für Flankenangriffe oder Heckenschützen. Uns gefällt das Map-Design aber vor allem deswegen, weil die meisten Karten neben horizontaler auch eine große vertikale Qualität mitbringen. Wir können uns an vielen Stellen hochziehen, durch Fenster größere Passagen überblicken oder Gegner aus höheren Ebenen unter Beschuss nehmen.

Bodenkrieg pfui, Feuergefecht hui

Die Modi-Auswahl bietet neben etlichen alten Bekannten wie "Team Deathmatch" und "Suchen und Zerstören" auch ein paar Neuzugänge. Der im wahrsten Sinne des Wortes größte ist "Bodenkrieg", in dem sich bis zu 64 Spieler auf zwei gigantischen Maps bekriegen.

Was jetzt nach potenziellem Battlefield-Konkurrenten klingt, gerät in der Praxis allerdings zu einem ziemlich chaotischen Tohuwabohu, in dem wir meist aus zig unterschiedlichen Richtungen beschossen werden und schnell die Orientierung verlieren. Das liegt unter anderem an den im Vergleich zu Battlefield deutlich schwerer auszumachenden "Hotspots", klar erkennbare umkämpfte Gebiete gibt es wenig bis gar nicht.

Die Feuergefecht-Runden sind teilweise schon nach wenigen Sekunden vorbei. Die Feuergefecht-Runden sind teilweise schon nach wenigen Sekunden vorbei.

Deutlich besser gefällt uns das "Feuergefecht". Hier gilt es, auf sieben sehr kompakten Karten das andere Zweier-Team zu erledigen oder nach Ablauf der Zeit eine Flagge zu erobern. Die Runden sind kurz, knackig und intensiv - eine sehr schöne Ergänzung im Multiplayer-Portfolio.

Weniger gut gelungen sind - zumindest bis dato - noch die Spawns. Während unserer Testpartien kam es mehrfach vor, dass neben uns Gegner spawnten und wir sie direkt erledigen konnten, gleichermaßen wurden aber auch wir in vielen anderen Partien wiederholt gespawnkillt. Manche Maps wie der Londoner Piccadilly Circus fielen uns dabei negativer auf als andere, hier sollte Infinity Ward unbedingt noch nachbessern. Ansonsten konnten wir bei unseren Online-Partien auf der Xbox One X keine größeren Probleme feststellen. Matches liefen flüssig und wurden schnell gefunden, größere Probleme bei der Treffererkennung fielen uns ebenfalls nicht auf. Lobenswert zudem: Es gibt auch einen Offline-Modus, in dem ihr entweder über eine LAN-Verbindung oder sogar mit Bots spielen könnte.

Spec Ops - das geht besser!

Während der Multiplayer-Modus also das eindeutige Highlight in Modern Warfare ist, können wir das über den Koop-Modus (Spec Ops) nicht gerade behaupten. Generell ist der als Anknüpfungspunkt für die Kampagne gedacht und teilt sich in zwei Bereiche.

In den an Modern Warfare 2 und Modern Warfare 3 angelehnten Missionen haben wir eine feste Aufgabe (zum Beispiel anstürmende Gegner abwehren) und bekommen dafür vom Spiel ein vorgegebenes Loadout gestellt. Hier geht es um möglichst schnelles Erledigen des Missionsziels, was durch Sterne belohnt wird.

Die Gegner in Spec Ops fallen mehr durch Masse als durch Klasse auf. Die Gegner in Spec Ops fallen mehr durch Masse als durch Klasse auf.

Wesentlich umfangreicher ist der Operations-Teil: Hier werden wir zusammen mit unseren Teamkollegen in der Stadt Verdansk abgesetzt und müssen dort nacheinander unterschiedliche Ziele abklappern. Die entpuppen sich allerdings als recht generisch: Mal müssen wir Geiseln befreien, dann wieder ein Terminal hacken.

Das ist auf Dauer etwas ermüdend, aber immerhin anspruchsvoll. Denn durch die Koop-Klassen (sechs unterschiedliche wie Assault oder Medic) werden wir hier tatsächlich zum Zusammenspiel gezwungen, da jede Klasse einzigartige Boni mitbringt, Teamkollegen also zum Beispiel mit Munition versorgen oder heilen kann. Inszenierung und vor allem das Missionsdesign hätten allerdings noch etwas Feinschliff vertragen können, generell fehlt es Spec Ops schlicht an Highlights. Eine nette Dreingabe ist der Koop-Modus aber allemal.

Koop-Trailer zu CoD Modern Warfare stellt den SpecOps-Modus vor Video starten 1:45 Koop-Trailer zu CoD Modern Warfare stellt den SpecOps-Modus vor

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