Fazit der Redaktion

Kevin Itzinger
@aldred.bsky.social
Clair Obscur ist eine echte Überraschung, denn auch wenn das Spiel in seinen Trailern durchaus schon richtig gut aussah, ist es der erste Titel, den das erst 2020 gegründete Studio Sandfall Interactive mit seinen knapp 40 Mitarbeitenden nun abliefert.
Und was ist das für eine Premiere. Ja, Clair Obscur hat kleine Macken und hier und da merken wir dem Spiel auch an, dass es nicht auf ein dickes AAA-Budget zurückgreifen konnte, aber was uns das Team mit seinem Erstlingswerk präsentiert, ist mehr als bemerkenswert.
Die Story hat mich von Anfang bis Ende gefesselt, ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und bis zum Schluss die ein oder andere Träne verdrückt. Dazu kommt ein Kampfsystem, das für mich zum besten und spaßigsten gehört, was das Genre aktuell zu bieten hat und das in puncto Style sogar das saucoole Persona 5 hinter sich lässt.
Auch ihr solltet euch den Titel nicht entgehen lassen, wenn Rollenspiele dieser Art auch nur im Entferntesten etwas für euch sind. Habt ihr ein aktives Game Pass-Abo, könnt ihr das Abenteuer von Expedition 33 sogar ohne weitere Kosten erleben. Alternativ gibt es das Spiel schon für vergleichsweise geringe 50 Euro.
Ich habe selbst nach dem Ende noch große Lust, in die Welt von Clair Obscur zurückzukehren und freue mich schon jetzt auf das nächste Spiel aus dem Hause Sandfall Interactive. Für mich ist das Spiel auch ohne J das beste JRPG der letzten Jahre und ganz sicher ein großer Favorit auf mein persönliches Game of the Year.

Hannes Rossow
@treibhauskonfekt.bsky.social
Das Versprechen von Clair Obscur: Expedition 33 hatte mich sofort überzeugt – ein rundenbasiertes RPG im Stile der modernen ATLUS- und der alten Final Fantasy-Titel, hoher Produktionswert und dann noch eine vielversprechende Story mit einer melancholischen Grundstimmung der Belle Époque.
Die Vorfreude war groß, die Skepsis aber ebenso. Nach 20 Stunden mit Clair Obscur kann ich sagen, dass die Vorfreude gerechtfertigt war.
Ein grandioses Kampfsystem, das enorm viele Freiheiten für spezifische Builds zulässt, steht hier im Mittelpunkt. Gepaart mit einer philosophischen Geschichte, die ständig Fragen zu Zeit, Verlust, Wille und Widerstand aufwirft, backt Clair Obscur einen Kuchen, der nach Nostalgie und Moderne schmeckt.
Für mich persönlich war aber abseits dieser beiden Zutaten nicht viel mehr auf dem Rezept. Interessante Nebenplots? Ereignisse, die nicht direkt mit der Malerin oder den Expeditionen zu tun haben? Fehlanzeige.
Auch spielmechanisch gibt es wenig Abwechslung. Die Expedition 33 hat ein Ziel und nicht viel Zeit. Also wird gekämpft und gekämpft. Wem das über die volle Spielzeit nicht ausreicht und wer mehr möchte als Pictos und Skill-Loadouts zu optimieren, der wird hier vielleicht enttäuscht.
Aber trotzdem zeigt das Debüt von Sandfall Interactive, dass es eine Zukunft für Spiele a la Final Fantasy 10 gibt. Und wenn im zweiten Versuch noch mehr Flair von einst in das Heute gerettet werden kann, werde ich mich wieder voll am Start sein.

Samara Summer
@gamepro.bsky.social
Bevor ich zum ersten Mal von diesem Titel gehört habe, wusste ich nicht, dass ich ein JRPG mit Belle Époche-Setting brauche – aber doch, verdammt, ich brauchte es ganz dringend! Clair Obscur ist so eigenständig, dass ich nicht wüsste, welche anderen Spiele ich jemandem empfehlen würde, der oder die mehr davon will.
Das fängt bei der geheimnisvollen, düsteren Welt mit ihren surrealen Anmutungen, fantasievollen Monstern und sehr speziellen Regeln an. Aber auch die melancholische Story und die gekonnte Inszenierung, sind absolute Highlights.
Clair Obscur hat mich definitiv mit genug Melodrama für ein paar Wochen versorgt, war dabei aber insgesamt nicht zu erdrückend. Mich haben nämlich vor allem die Sarkasmus-gespickten und richtig gut geschriebenen Dialoge und witzigen Details begeistert.
Und dann wäre da noch das Kampfsystem! Mit einem Mix aus rundenbasierten Gefechten und Echtzeitmechaniken kam ja schon so manches RPG um die Ecke. Bei Clair Obscur greifen aber meiner Meinung nach beide Systeme perfekt ineinander. Es ist einfach unglaublich befriedigend, eine Fünferkombo zu parieren und danach die Zeit zu nutzen, die eigenen Attacken bestmöglich zu kombinieren, um von Synergien zu profitieren.
Dem langen Loblied habe ich nur kleine Kritikpunkte nachzuschieben: In den Gebieten habe ich eine Karte oder einen Kompass vermisst (gerade nach Kämpfen habe ich gerne mal vergessen, wo ich herkam und mich verlaufen), die Menüs waren mir teilweise zu unübersichtlich und der ein oder andere Abschnitt oder eine Nebenaktivität ist dann doch mal abgefallen. Insgesamt will ich aber einfach mehr davon!
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