Detective Pikachu ist ein toller Film, der weiß, was Pokémon besonders macht

Hannes hat Detective Pikachu bereits im Kino gesehen und verrät euch, wie es die Kino-Umsetzung geschafft hat, endlich einen guten Videospielfilm abzuliefern.

Detective Pikachu ist nicht nur ein toller Film, sondern vor allem auch ein tolle Pokémon-Erfahrung. Detective Pikachu ist nicht nur ein toller Film, sondern vor allem auch ein tolle Pokémon-Erfahrung.

Eine Frage kann ich sofort beantworten: Ja, Detective Pikachu ist ein guter Film. Der Videospiel-Fluch scheint endlich gebrochen zu sein und gibt es eine Kino-Adaption, die dem Charme und dem Reiz der Gaming-Vorlage wirklich gerecht wird. Wer auch nur ein kleines bisschen Faszination für die Welt der Pokémon mitbringt, wird eine tolle Zeit im Kino haben. Puh, da haben wir Glück gehabt.

Ein Pokémon-Film für's Herz, nicht für den Kopf

Das wirklich Besondere an Detective Pikachu ist aber nicht einfach nur die Tatsache, dass der Film kein Flop ist. Sondern es ist die Art und Weise, wie das Pokémon-Franchise in die Welt des Kinos übertragen wird. Nämlich mit viel Herz, Witz und einem Gespür für die wirklich wichtigen Aspekte der Taschenmonster.

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Keine Sorge, ich werde euch hier nicht mit Spoilern überfallen. Wenn ihr den Film noch schauen wollt, werdet ihr hier keine Details zur Geschichte oder Auflösungen zu irgendwelchen Twists finden. Allerdings werde ich euch etwas darüber sagen, wie sich Detective Pikachu anfühlt. Denn wer eine 1:1-Umsetzung der Pokémon-Spiele erwartet, wird im Kino etwas ganz anderes geboten bekommen.

Wenn Kämpfe keine Rolle spielen

In Detective Pikachu gibt es nur eine einzige Szene, in der ein Pokéball zum Einsatz kommt. Überhaupt gehen nur ganz wenige Momente des Films auf das Kern-Gameplay ein, für das die Pokémon-Reihe bekannt ist: Fangen, Sammeln und Kämpfen. Stattdessen geht es um Freundschaft, Loyalität, Vertrauen und die ganz besondere Verbindung von Mensch und Pokémon.

Tim und Pikachu sind ein ungleiches Team und das ist auch gut so. Tim und Pikachu sind ein ungleiches Team und das ist auch gut so.

Tim Goodman, der 21-jährige Protagonist des Films, ist kein aufstrebender Pokémon-Trainer, der alles dafür gibt, der Beste zu sein. Es gibt kaum Kämpfe zwischen Pokémon zu sehen, auch Arenen, Orden oder Pokémon-Ligen finden in Detective Pikachu kaum Erwähnung. Und das war genau der richtige Weg, denn die Essenz von Pokémon ist nicht der Sport dahinter.

Viel wichtiger ist und war schon immer - zumindest für mich - das Zusammenleben in einer Pokémon-Gesellschaft. Und genau das ist das Grundkonzept von Ryme City, wo ein Großteil des Films spielt. Zwar leben die Pokémon auch in der Wildnis, doch in der Stadt existieren Pokémon und Menschen nebeneinander. Shiggys helfen beispielsweise bei der Feuerwehr und Maschock regelt den Berufsverkehr, wenn Relaxo mal wieder auf der Kreuzung eingeschlafen ist.

Pokémon als Begleiter, nicht als Sammelobjekte

Das gab es übrigens auch schon in den Pokémon-Spielen, aber technische Limitierungen und der Fokus auf die Kämpfe rückten diese Momente immer ein bisschen in den Hintergrund. Schon auf dem Game Boy konnten wir Häuser betreten, in denen ein Pokémon beim Umzug geholfen hat, oder eben eine Miltank-Farm aufsuchen. Es gibt eben mehr als Pokémon-Kämpfe. Viel mehr sogar.

Natürlich geht es in Detective Pikachu manchmal auch ordentlich her, aber es bleibt am Ende dann doch familienfreundlich. Natürlich geht es in Detective Pikachu manchmal auch ordentlich her, aber es bleibt am Ende dann doch familienfreundlich.

In Detective Pikachu steht das alles im Vordergrund, der Held des Films hat nicht einmal besonders viel für die Taschenmonster übrig. Erst langsam gewöhnt er sich an das sprechende Pikachu auf seiner Schulter. Und so können sich die einzelnen Pokémon, die etwas mehr Screentime bekommen, in ihrer ganz eigenen Persönlichkeit entfalten, ohne auf ihre Attacken und Kampffertigkeiten reduziert zu werden.

Detective Pikachu macht Lust auf mehr

Zugegeben, was den reinen Plot von Detective Pikachu angeht, wird euch kein erzählerisches Meisterwerk erwarten, das die Grundfeste der Pokémon-Welt erschüttert. Die Geschichte ist zwar spannend, aber für Fans der Vorlage auch recht vorhersehbar, schließlich weiß man ja, dass es keine (wirklich) bösen Pokémon gibt.

Wirklich wichtig ist aber ohnehin nur das Zusammenspiel der Taschenmonster mit ihren menschlichen Partnern. Ryan Reynolds als flapsiges Pikachu passt perfekt zum leichtherzigen Grundtenor des Films. Aber er trifft auch dann den Ton, wenn es im Laufe der Geschichte etwas schwermütiger wird - eine kleine Träne in den Augen wird euch mit ziemlicher Sicherheit nicht erspart bleiben.

War ich bis gestern Abend noch nicht davon überzeugt, ob mich Pokémon Schwert & Schild überhaupt interessiert, kann ich es jetzt kaum erwarten, die Galar-Region zu erkunden und mich mit allen Pokémon anzufreunden. Schade aber, dass ich dann wohl auch kämpfen muss.

Habt ihr den Film auch schon gesehen? Wie gefällt euch Detective Pikachu?

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