Diablo 4: Mit Season 1 killt Blizzard seine Open-World

Mit dem Patch für Season 1 bringt Blizzard einige spannende Änderungen in Diablo 4. Aber nicht alle Anpassungen stoßen auf Begeisterung.

Diablo 4 macht Kevin noch immer sehr viel Spaß, aber eine kommende Änderung macht ihn und Lilith traurig. Diablo 4 macht Kevin noch immer sehr viel Spaß, aber eine kommende Änderung macht ihn und Lilith traurig.

Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich ein Fan der Level-Skalierung in Diablo 4 bin. Nicht nur, weil es das Spielen im Team immens vereinfacht, da Levelunterschiede in der Gruppe keine Rolle spielen, sondern auch, weil Blizzard mit der Technik die gesamte Open-World bis zum Ende relevant hält.

Mit Start von Season 1 und dem dazugehörigen Patch bringt das Spiel aber eine Veränderung, die zumindest den zweiten Vorteil komplett ausradiert und das halte ich für einen großen Fehler.

Patch macht Open World egaler denn je

Die Open World von Diablo 4 ist eine der großen Neuerungen in der Reihe und auch wenn sie durchaus toll gestaltet ist und einige richtige tolle Gegenden, wie die roten Salzseen in Kehjistan oder die verregneten Küstengebiete Scosglens beheimatet, steht sie in der Community in der Kritik. 

Viele Fans sind der Meinung, dass sie schlicht zu leer ist und spannende Inhalte vermissen lässt, um sich ausgiebig in ihr aufzuhalten. Einzig die Nebenquests, die Lilith-Statuen, das Renown-System und die Aufträge des flüsternden Baums bringen Spielende dazu, Sanktuario auch nach Abschluss der Geschichte noch kurzzeitig weiter zu erkunden.

Ich teile diese Kritik und finde es schade, dass Blizzard mir die Abenteuer in der Open-World nicht etwas schmackhafter macht. Die Höllenfluten – ein Event, das regelmäßig in der Welt vorkommt – und auch die Kopfgeldaufträge zeigen nämlich durchaus, wie viel Spaß das Schnetzeln auch unter freiem Himmel machen kann.

Statt Sanktuario aber mit mehr spannenden Inhalten zu füllen, hat sich Blizzard nun dafür entschieden, die Bedeutung der Open-World weiter zu senken.

Der mittlerweile erschienene Patch zum Start der ersten Season bringt folgende Änderung:

“Die Stufenskalierung in Dungeons und den meisten Territorien der offenen Welt wurde für die Weltstufen III und IV angepasst. Die Stufen von Monstern beginnen ab einem bestimmten Punkt, hinter denen des Spielers zurückzubleiben (bis zu einem maximalen Unterschied von 5 Stufen).[...]

Beispiel für Weltstufe III:

  • Wenn die Stufe des Spielers unter 55 ist, hat das Monster Stufe 55.
  • Wenn die Stufe des Spielers 56–60 ist, hat das Monster Stufe 55.
  • Wenn die Stufe des Spielers 61 ist, hat das Monster Stufe 56.
  • Wenn die Stufe des Spielers 62 ist, hat das Monster Stufe 57 usw. (ab diesem Punkt haben Monster immer -5 bis zur maximalen Monsterstufe 70 auf Weltstufe III).

weitere Details zu den Patchnotes findet ihr hier.

Diese Änderungen am Level-Scaling führen dazu, dass meine Ausflüge in die offene Spielwelt nun nicht mehr nur wenig abwechslungsreich, sondern auch schlicht und ergreifend nicht mehr lohnend sind. 

Denn von Monstern, die bis zu fünf Stufen unter mir sind, erhalte ich weder vernünftigen Loot, noch eine nennenswerte Menge an Erfahrungspunkten.

Laut Jessirocks, Jules und Micha ist fehlende Abwechslung eins der Problem im Endgame:

Welches Endgame? Diablo 4 endet mit Level 70 Video starten 1:40:32 Welches Endgame? Diablo 4 endet mit Level 70

Blizzard hat die Open World gefühlt schon abgeschrieben

In einem Kommentar des Dev-Teams heißt es, dass sie uns damit ein besseres Gefühl für den Fortschritt unserer Macht geben und uns zugleich auf die Aktivitäten im Endgame lenken wollen. Und ja, vielen Hardcore-Fans, die ohnehin lieber von einem Alptraum-Dungeons zum nächsten porten, um möglichst schnell das maximal Level zu erreichen, ist diese Änderung vermutlich völlig egal.

Ich finde es aber enttäuschend, weil es mich bei der Wahl meiner Aktivitäten einschränkt. Zudem entsteht bei mir der Eindruck, als hätte Blizzard die Open-World schon vor Start der ersten Season abgeschrieben. Statt mehr Inhalte zu bringen und die Spielwelt weiter aufzuwerten, macht Blizzard sie unattraktiver für alle, die zum Beispiel gerne noch Nebenquests oder Kopfgeldaufträge erledigen wollen.

Nachdem ich aufgrund der einzelnen World-Tier-Level-Caps schon dazu gezwungen werde, die Inhalte in einer bestimmten Reihenfolge zu spielen, muss ich jetzt auch noch damit leben, dass sie nach dem Ende der Kampagne und in den höheren World-Tiers noch mehr an Bedeutung verlieren.

Das ist insbesondere deswegen so schade, weil ich auch zum Start der Season noch so unglaublich viel Spaß mit dem Spiel habe und mich total auf einen frischen Start mit einer neuen Klasse freue.

Wie steht ihr zu der Veränderung? Wünscht ihr euch auch mehr Inhalte für die Open-World oder ist sie euch total egal? Verratet es uns in den Kommentaren.

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