Final Fantasy 7 Rebirth: Alle ärgern sich über den unscharfen Leistungsmodus - das sind die Gründe für die Probleme

Square Enix hat nach den Fan-Beschwerden zum verwaschenen 60 fps-Modus in der Demo einen Fix für das fertige Spiel versprochen. Das ist zum Teil aber sogar noch unschärfer.

Bei der Unschärfe vom Leistungsmodus in Final Fantasy 7 Rebirth wäre Cloud auch ratlos. Bei der Unschärfe vom Leistungsmodus in Final Fantasy 7 Rebirth wäre Cloud auch ratlos.

Der zweite Teil der Final Fantasy 7-Remake-Trilogie ist ein richtig schickes Spiel geworden. Zwar sind einige Areale ein bisschen schwach schattiert und flach ausgeleuchtet, ein Großteil der Spielwelt ist aber hochgradig detailliert gestaltet und ausmodelliert.

Zumindest im Grafikmodus kommt die volle Grafikpracht dann auch zur Geltung, mit dem Leistungsmodus sind die Fans aber durch die Bank unzufrieden. Und das, obwohl Square Enix versprochen hat, die 60 fps-Option zu verbessern!

Skalierung ist eine der zentralen Unschärfeursachen

Als wir die finale Version von Final Fantasy 7 Rebirth erhalten haben, waren auch wir ganz schön enttäuscht vom Leistungsmodus.

Zwar läuft er weitgehend flüssig, es wirkt aber fast so, als hätte das Entwickler-Team einen Eimer Vaseline über unseren Bildschirm gekippt, so unscharf ist die Bildausgabe.

Hier findet ihr unsere technische Analyse:

Unserem Eindruck nach ist das fertige Spiel sogar noch eine Spur unschärfer als die von Square Enix im PSN-Store veröffentlichte Vorabversion.

An der Auflösung kann es eigentlich nicht liegen: Mit durchschnittlich 1200p liegt die dynamisch anhand des Render-Aufwands angepasste Auflösung des Spiels in einem Bereich, in dem zeitgemäße Skalierungsverfahren wie FidelityFX Super Resolution (FSR) gute Ergebnisse liefern.

Darauf verzichtet Square Enix aber offenbar und verwendet klassische Skalierungsalgorithmen – in der Demo einen bilinearen Filter, im fertigen Spiel dann eine 'Nearest Neighbor'-Einstellung.

Die Skalierungsalgorithmen knapp aufgedröselt:

  • Bilineare Skalierung: Hier werden die fehlenden Pixel mit den durchschnittlichen Farbwerten angrenzender Pixel aufgefüllt. Dadurch ist die Bildausgabe ein gutes Stückchen unschärfer als bei einer nativen 4K-Auflösung, aber Bildartefakte werden somit weitgehend vermieden.
  • Nearest Neighbor-Skalierung: Hier werden ausgewählte Pixel gedoppelt, um fehlende Pixel aufzufüllen. Dadurch entsteht auch der blockige Eindruck, den wir in Screenshot-Untersuchungen gewonnen haben.
Grafik-Optimierung Leistung-Optimierung Grafik-Optimierung Leistung-Optimierung

Die Nearest Neighbor-Skalierung ist arg blockig und raubt sämtliche Texturdetails.

'Nearest Neighbor' ist bei 2D-Bildern praktisch, um schärfere Kanten zu erzeugen, bei 3D-Grafik wird es jedoch kompliziert.

Dort funktioniert der Algorithmus vor allem bei klaren Kontrasten und detailarmen Umgebungen, bei zahlreichen, feingliedrigen Bildelementen entstehen jedoch reichlich Skalierungsartefakte, die ineinandergreifen und so für massig Unschärfe sorgen.

Letzteres ist auch beim zweiten FF7-Remake der Fall: In vielen Szenen ist Final Fantasy 7 Rebirth vollgestopft mit Details, weshalb die 'Nearest Neighbor'-Skalierung so schlechte Ergebnisse liefert.

Final Fantasy 7 Rebirth zeigt häufig sehr kleine Mikrostrukturen, die jeweils nur ein paar Pixel breit sind. Wenn die sich dann noch ineinanderschieben, wird es matschig. Final Fantasy 7 Rebirth zeigt häufig sehr kleine Mikrostrukturen, die jeweils nur ein paar Pixel breit sind. Wenn die sich dann noch ineinanderschieben, wird es matschig.

Es kommt wohl zusätzlich zu einem Unschärfe-Bug

Square Enix verwendet offenbar in beiden Bildmodi einen Nachbearbeitungseffekt, der die gesamte Bildausgabe weichzeichnet – so zumindest die Interpretation der Technikexperten von Digital Foundry.

Mit dem Weichzeichner könnten die Entwickler*innen einen soften CGI-Look erzeugen, der Kantenflimmern und aufgrund einer hohen Detailflut rauschige Bildausschnitte eliminiert.

Final Fantasy 7 Rebirth wirkt von den vorgerenderten Cutscenes bis hin zu den Ingame-Übergängen wie aus einem Guss, auch dank eines leichten Weichzeichners. Final Fantasy 7 Rebirth wirkt von den vorgerenderten Cutscenes bis hin zu den Ingame-Übergängen wie aus einem Guss, auch dank eines leichten Weichzeichners.

Ist das tatsächlich der Fall, dann agiert der Effekt im Leistungsmodus viel zu stark oder harmoniert nicht gut mit den verwendeten Skalierungsmethoden. Denn für eine 1200p-Bildausgabe ist Final Fantasy 7 Rebirth wirklich ungewöhnlich verwaschen.

Was kann Square Enix jetzt tun?

Da auch der bilineare Skalierungs-Filter in der Demo keine für die Fans zufriedenstellenden Resultate lieferte, rückt eine Nachjustierung des vermuteten Weichzeichners in den Fokus. Den müssten die Entwickler*innen scheinbar im Leistungsmodus lockern, um mehr Bildschärfe zu erhalten.

Zudem wäre eine Implementierung von FSR eine Option, denn AMDs Skalierungsmethode sollte bei 1200p deutlich besser abliefern als beispielsweise bei Final Fantasy 16, das von 720p hochskaliert werden musste:

Die Kommentare von euch sprechen aktuell zumindest eine deutliche Sprache. Viele GamePro-User sind vom Leistungsmodus massiv enttäuscht und direkt in den Grafikmodus gewechselt, obwohl 60 fps die eigentliche Wahl wäre.

Wir hoffen also, dass Square Enix bald einen Patch mit einem echten Fix nachreichen kann.

Stört ihr euch auch so am Leistungsmodus oder kommt ihr ohnehin gut mit 30 fps klar?

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