Epic-Chef Tim Sweeney ist gegen die Kennzeichnung von KI-Inhalten in Game Stores: "Als nächstes müssen Entwickler angeben, welches Shampoo sie benutzen"

Auf Steam müssen Spiele mit einem Tag gekennzeichnet werden, wenn bei ihrer Entwicklung sogenannte KI zum Einsatz kam. Der Boss des großen Konkurrenten Epic findet das überflüssig.

In Fortnite finden ständig Crossover-Events mit allerlei Marken statt und es kommt immer wieder zu KI-Experimenten. In Fortnite finden ständig Crossover-Events mit allerlei Marken statt und es kommt immer wieder zu KI-Experimenten.

Das stärkste Pferd im Epic Games Store-Stall heißt Fortnite und setzt massiv auf den Einsatz sogenannter KI. Der größte PC-Konkurrent ist Steam und verpflichtet alle Spiele-Hersteller, ihre Titel mit einem entsprechenden Tag zu kennzeichnen, wenn sie mit Hilfe dieser Sprachmodelle entwickelt wurden. Epic- und Fortnite-Chef Tim Sweeney findet das überflüssig und stellt kuriose Vergleiche zu Shampoo an.

Wieso bei KI aufhören? Tim Sweeney meint, ein Hinweis auf Shampoo wäre ähnlich sinnvoll

Viele Spiele stehen in der Kritik, weil sie KI nutzen – egal, wie offen sie das kommunizieren: The Alters, die letzten Call of Duty-Teile, Anno 117 oder Arc Raiders. Viele Fans haben offensichtlich keine Lust auf den Einsatz sogenannter KI in der Spiele-Entwicklung. Vor allem deshalb, weil das Raubkunst-Ergebnis zu Wünschen übrig lässt und die Studios es sich damit so einfach machen. Künstler*innen werden nicht mehr bezahlt, sie verlieren ihre Jobs, während CEOs sparen, aber die Titel trotzdem nicht günstiger machen.

Video starten 1:00:20 Wird die nächste Steam Machine wieder zum Desaster für Valve?

Tim Sweeney findet hingegen, dass eine Kennzeichnung dieser fragwürdigen Praxis (immerhin werden die meisten LLMs (Large Language Models) mit geklauten Daten und ohne Erlaubnis mit den Kunstwerken anderer Menschen gefüttert) auf Steam überflüssig sei. Weil bald ja sowieso alle Spiele so entwickelt würden. Dabei gibt es durchaus Studios, die ganz bewusst, offen und erfolgreich auf den Einsatz großer Sprachmodelle verzichten.

Als Antwort auf einen Tweet schreibt der Epic-Boss, ein KI-Tag würde bei Kunstausstellungen Sinn ergeben, um deutlich zu machen, von wem die Kunst stammt. Auch bei Marktplätzen, auf denen Lizenzen für digitale Inhalte verkauft werden, sei das sinnvoll, damit Käufer*innen die "Rechte-Situation" verstehen. Aber:

"Es macht keinen Sinn für Spiele-Stores, wo KI in Zukunft in fast allen Produktionen involviert sein wird."

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Das wirkt gleich doppelt bemerkenswert: Offensichtlich hält Tim Sweeney Videospiele nicht für Kunst. Außerdem scheint ihm nicht klar zu sein, dass in vielen Online-Spiele-Stores wie zum Beispiel Steam oder bald womöglich auch im PSN eigentlich nur noch Lizenzen für digitale Spiele-Inhalte verkauft werden. Wir kaufen nicht mehr das Spiel, wir erstehen nur eine Lizenz, um darauf zuzugreifen.

Aber Tim Sweeney setzt noch einen unpassenden Vergleich obendrauf und schreibt als Antwort auf einen anderen Tweet:

"Wieso bei KI-Nutzung aufhören? Wir könnten verpflichtende Kennzeichnungen dafür haben, welche Shampoo-Marke Entwickler*innen benutzen. Kund*innen verdienen es, das zu wissen, lol."

Das kommt bei vielen Leuten im Netz nicht besonders gut an. Ein Mensch schreibt beispielsweise:

"Deine Analogie ergibt keinen Sinn, die Shampoo-Marke, die ein Dev nutzt, hat 0 Einfluss auf die Qualität oder Inhalte des Spiels."

Der Epic-CEO wird auch immer wieder danach gefragt, was er denn gegen so ein Mindestmaß an Transparenz einzuwenden habe:

"Der einzige Grund, dagegen zu sein, ist, weil man weiß, dass viele Konsument*innen Spiele meiden, die mit KI gekennzeichnet sind. Wenn es wirklich keinen Unterschied machen würde, dann hätte das Kennzeichnen als solches keinen Einfluss, wie die Information, welches Shampoo sie nutzen. Aber du weißt genau, dass es für viele Konsument*innen wichtig ist. Was es auch sein sollte, weil KI 100 % ausbeuterisch ist und die Kunstwerke von Leuten stiehlt, jedes Mal, wenn sie genutzt wird. Roboter können nie so 'inspiriert' sein, wie Menschen. KI stiehlt und kopiert. Sie hat keinen Platz in der Schöpfung von Kunst."

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Mehr GamePro-Beiträge haben wir euch hier verlinkt:

Tim Sweeney hat schon vor einigen Monaten gegenüber IGN denkwürdige Prognosen zur Nutzung sogenannter KI in der Spiele-Entwicklung angestellt. Ihm zufolge könnten selbst kleine Teams schon bald Spiele entwickeln, die es mit Zelda: Breath of the Wild aufnehmen können. In den nächsten Jahren wäre es schon so weit und dann würden KI-Charaktere in riesigen, interaktiven Welten unendliche Dialoge bieten. Wir sind gespannt, wie schnell und gut das wirklich klappt.

Was haltet ihr von Tim Sweeneys Shampoo-Vergleich? Glaubt ihr auch, dass bald in allen Spielen KI genutzt wird?

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Fortnite

Genre: Shooter

Release: 29.06.2020 (PC, PS4, PS5, Xbox Series X/S, Xbox One, Switch 2, Switch, iOS, Android)