"Verdammt noch mal, wir wollen niemanden ersetzen" - CEO vom Baldur's Gate 3-Macher reagiert auf Vorwürfe aufgrund von KI-Nutzung bei Divinity

Nach Kritik aus der Community stellt das Baldur’s-Gate-3-Studio klar, wofür KI genutzt wird – und wofür nicht.

Das Internet darf den Scheiterhaufen und die Mistgabeln wieder einpacken. Divinity besteht nicht nur aus KI. Das Internet darf den Scheiterhaufen und die Mistgabeln wieder einpacken. Divinity besteht nicht nur aus KI.

Larians Ankündigung eines neuen Divinity-Spiels bei den Game Awards sorgte für viel Euphorie. Kurz danach folgte jedoch eine hitzige Debatte: Studio-Chef Swen Vincke bestätigte, dass bei der Entwicklung generative KI eingesetzt wird. Für einige Fans klang das nach einem Tabubruch – nun reagiert Larian mit deutlichen Klarstellungen.

Wofür Larian KI nutzt – und wofür nicht

In einem Interview mit Bloomberg erklärte Vincke, dass generative KI bei Larian ausschließlich unterstützend eingesetzt wird. Konkret geht es um frühe Idee-Phasen, wo KI etwa für Präsentationen, grobe Konzeptskizzen oder Platzhaltertexte eingesetzt wird. Alles, was am Ende im Spiel landet, stammt laut Vincke weiterhin von echten Entwickler*innen.

Video starten 3:22 Divinity: Larian enthüllt neues Rollenspiel mit einem Trailer, der für Entsetzen und sehr viel Hype sorgt

Wichtig ist dabei eine klare Abgrenzung: Texte, Dialoge, Story, Musik und finale Artworks werden nicht von KI erzeugt. "Wir schreiben alles selbst", betont Vincke. KI solle Prozesse beschleunigen, nicht kreative Arbeit ersetzen.

Studio reagiert auf Kritik aus der Community

Nach Veröffentlichung des Bloomberg-Artikels gab es teils scharfe Reaktionen – nicht nur von Fans, sondern auch von ehemaligen Mitarbeitenden. Larian reagierte darauf mit einem ausführlichen Statement, in dem Vincke unter anderem betont, dass das Studio aktuell sogar weiter Personal aufstockt.

Allein im Bereich Concept Art beschäftigt Larian derzeit 23 Artists und sucht aktiv nach weiteren. Auch Autor*innen, Sprecher*innen und Übersetzer*innen werden weiter eingestellt. Von Stellenabbau oder dem Ersetzen von Menschen durch KI könne keine Rede sein.

"Werkzeug, kein Ersatz"

Auf X wurde Vincke noch deutlicher. Larian nutze KI ähnlich wie Suchmaschinen oder Artbooks – als Inspirationsquelle in frühen Phasen. Diese Entwürfe würden anschließend komplett durch eigene Arbeiten ersetzt. Kreative seien nicht eingestellt worden, um Maschinen zu bedienen, sondern wegen ihres Talents.

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Vincke machte außerdem klar: Larian plant weder ein Spiel mit KI-generierten Inhalten noch eine Reduzierung der Teams durch Automatisierung. Ziel sei es, Arbeitsabläufe zu erleichtern und mehr Zeit für echte kreative Arbeit zu schaffen.

In der Community gibt es aber auch nach dem Statement noch weiter Kritik. Während einige Leute beruhigt sind, bleiben andere bei ihrer kritischen Meinung. Unter dem Post von Vincke schreibt ein User beispielsweise: "Wenn ihr KI nutzt, um Ideen zu generieren, die dann weiterverfolgt werden, dann setzt ihr KI in eurem Spiel ein."

Andere weisen darauf hin, dass auch die Frage nach den Tools spannend ist, immerhin stehen einige Modelle stark in der Kritik, weil sie unrechtmäßig mit dem Material von Künstler*innen und Autor*innen trainiert wurden.

Die Diskussion zeigt einmal mehr, wie sensibel das Thema KI in der Spieleentwicklung aktuell ist. Gerade bei Studios, die für starke Geschichten und Handarbeit stehen.

Wie seht ihr das: Ist KI als Werkzeug in frühen Entwicklungsphasen für euch akzeptabel?


Kommentare(1)
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