Halo Campaign Evolved angespielt: Obwohl ich das Original wie meine Westentasche kenne, will ich unbedingt mehr vom Remake sehen

Tobi konnte bereits in eine Mission des kommenden Halo-Remakes reinschnuppern. Und ist trotz anfänglicher Skepsis und augenscheinlicher UE5-Probleme ziemlich angetan.

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Campaign Evolved ist die mittlerweile zweite Neuauflage des Shooter-Klassikers und passt neben der Optik auch noch einige Gameplay-Elemente an. Campaign Evolved ist die mittlerweile zweite Neuauflage des Shooter-Klassikers und passt neben der Optik auch noch einige Gameplay-Elemente an.

Angespielt-Eindrücke zu Halo: Campaign Evolved

Noch eine Neuauflage? Exakt das war mein Gedanke, als die ersten Gerüchte zum mittlerweile bestätigten zweiten Halo-Remake aufploppten. Als jemand, der das Original so oft durchgespielt hat, dass er irgendwann aufgehört hat, zu zählen, erschien es mir nur wenig spannend, mich erneut durch das erste Master Chief-Abenteuer zu ballern. Und dann auch noch in der Unreal Engine 5, die zwar für schicke Optik, aber auch für viele Performance-Problemchen bekannt ist? Mein Halo-Herz war alles andere als angezündet.

Als sich mir jetzt aber im Rahmen der Campaign Evolved-Enthüllung die Möglichkeit bot, eine kurze Demo des Remakes auszuprobieren, merkte ich trotz aller Skepsis, wie es dann doch in meinen Fingern zu kribbeln begann. Wie gut fügen sich die Neuerungen ein? Kann ich direkt eine der neuen Missionen spielen? Und wie gut sieht das Ganze aus? Ich hatte Fragen über Fragen und die mussten beantwortet werden!

Beeindruckende Optik – mit noch einigen Problemen

Um es direkt klarzustellen: Ich konnte lediglich eine knapp 20-minütige Demo aus der Mission "Der schweigende Kartograph" spielen, der vierten Mission aus der Halo 1-Kampagne. Es handelte sich dabei um eine sehr frühe Version des Spiels, die noch unter ein paar technischen Problemen litt und auch nicht hundertprozentig sauber lief.

Und dennoch behaupte ich nach meiner Anspielzeit: Das wird eines der hübschesten Halos aller Zeiten – wenn nicht sogar das hübscheste. Das liegt vor allem an der tollen Naturdarstellung. Zu Beginn der Mission, als der Master Chief mit einer Handvoll Marines einen Strand stürmt, kann ich mich kaum auf die angreifenden Aliens konzentrieren, weil ich vom schicken Wasser mit den realistisch wirkenden Wellen so abgelenkt bin. 

Die von mir gespielte Demo sah zwar schon ziemlich gut aus, lief aber alles andere als performant und litt noch unter zahlreichen bekannten UE5-Problemen. Die von mir gespielte Demo sah zwar schon ziemlich gut aus, lief aber alles andere als performant und litt noch unter zahlreichen bekannten UE5-Problemen.

Auch die hochgradig detaillierten, wenn auch etwas generisch aussehenden Felsen fügen sich schick ins Sci-Fi-Ambiente ein und in Kombination mit den vielen Partikel- und Lichteffekten erstrahlt einer meiner Lieblings-Shooter in einer tatsächlich noch nie dagewesenen Pracht. 

Jetzt allerdings ein großes Aber: In der Demo tauchten nämlich noch so ziemlich alle Probleme auf, die der Unreal Engine 5 derzeit oft einen sehr schlechten Ruf einbringen. Das reicht von spürbaren Detail-Pop-Ins, spät nachladenden Texturen über Schattenverläufe bis hin zu unheimlich unruhiger Beleuchtung. Dadurch wird die an sich zwar hübsche, neue Licht-Schattendarstellung bei genauerer Betrachtung deutlich abgewertet. 

Auch die Performance lief noch alles andere als rund und manche Animationen der befreundeten Marines wirken noch ziemlich steif. Hier haben die Halo Studios bis zum Release also noch eine Menge zu tun und ob ob tatsächlich alle Probleme beseitigt werden können, bleibt abzuwarten. Das Potenzial, das hübscheste Halo-Spiel überhaupt zu werden, hat Campaign Evolved aber in jedem Fall. 

In Innenräumen wie diesem Blutsväter-Konstrukt kommen Licht- und Partikeleffekte besonders gut zur Geltung. In Innenräumen wie diesem Blutsväter-Konstrukt kommen Licht- und Partikeleffekte besonders gut zur Geltung.

Übrigens: Es gibt keine Umschaltfunktion wie in der ersten Neuauflage, in der ich noch auf Knopfdruck zwischen alter und neuer Optik hin- und herwechseln konnte. Das funktioniert vermutlich aufgrund technischer Hürden nun nicht mehr, schade ist es aber allermal.

Spielgefühl: So rund wie ein Halo-Ring

Gut hingegen, für mich aber auch wenig überraschend: Campaign Evolved fühlt sich direkt in den ersten Minuten so an, wie ich das Original in Erinnerung habe. Der zeitlose Kampf-Dreiklang aus Feuerwaffen, Granaten und Nahkampf packt auch hier wieder vom Fleck weg – Halo war, ist und bleibt einfach ein hervorragend spielbarer Shooter. 

Die modernen Elemente wie die Sprintfunktion und das Zielen über Kimme und Korn fügen sich meinen ersten Eindrücken nach ziemlich natürlich ein. Vor allem der Sprint ist ja mittlerweile ein derartiger Shooter-Standard, dass es seltsam anmuten würde, im Jogging-Tempo durch die doch recht weitläufigen Areale zu juckeln.

Das Gameplay wurde nur in Nuancen angepasst und modernisiert, weswegen sich das Remake anfühlt wie das Original. Das Gameplay wurde nur in Nuancen angepasst und modernisiert, weswegen sich das Remake anfühlt wie das Original.

Apropos: Das heimelige "Nach-Hause-kommen"-Gefühl hatte ich auch beim Steuern des Warthog-Jeeps, der jetzt anders als im Original auch komplett zerstört werden kann. Außerdem entdecke ich immer wieder neue nette Details wie kleine Krebse, die ins Wasser flitzen, oder den rot glühenden Lauf des mächtigen MGs auf dem Warthog-Heck.

Auch die atmosphärisch beleuchteten Gänge der Covenant-Bauten machen bereits eine Menge her und wecken in mir das dringende Bedürfnis, noch mehr von diesem schicken Remake zu sehen. Schließlich bietet das Original ja einige sehenswerte und abwechslungsreiche Settings, etwa ein Schneeareal oder einen finsteren Sumpf. Zwar endet meine Anspielzeit nach 20 Minuten jäh – aber das hat gereicht, um mein Halo-Herz wieder zu entzünden.

Einschätzung der Redaktion

Tobias Veltin

Joa, welche Einschätzung wird man von einem Halo-Fan schon erwarten können? Ich liebe Halo und das hat mir auch die knappe Anspielzeit mit dem Remake wieder gezeigt. Die Schießereien spielen sich wunderbar, die Waffensounds sind wuchtig, was auch die Kämpfe in Campaign Evolved wieder zu einem Genuss macht.

Und das alles sieht im Remake so gut aus wie noch nie – zumindest ist das mein erster Eindruck. Trotz einiger Probleme in der Demo lässt die Unreal Engine 5 hier schon ordentlich die Muskeln spielen und gleichzeitig ist das Gameplay zwar angepasst, aber so dosiert, dass Halo nicht seine spielerische Identität verliert. Gerade für Neueinsteiger*innen – und die wird es gerade auf der PS5 ja zuhauf geben – könnte das Remake also ein ziemlich guter Einstiegspunkt in die Reihe sein, auch wenn ich das Weglassen des Multiplayer-Modus nicht wirklich nachvollziehen kann.

Und auch für die Veteranen wie mich scheint ja etwas geboten zu sein. Zwar konnte ich noch keine der neuen Missionen sehen, aber die sind für mich schon jetzt Grund genug, auch das Remake zu spielen – neben der schicken Optik natürlich. Einige Fragen bleiben natürlich noch offen, vor allem auf technischer Seite. Denn die Demo litt noch unter vielen US5-Problemen und ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass die Halo Studios alle davon bis zum Launch in den Griff bekommen werden. 

Nichtsdestotrotz bin ich sehr gespannt auf das fertige Spiel, das irgendwann im Jahr 2026 erscheinen wird. 

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