Halo Infinite-Entwickler verraten mehr über die Entwicklung der Multiplayer-Bots

In einem Interview mit GamePro.de hat 343 Industries Einblicke in die Entwicklung der Bots für den Mehrspieler-Modus gegeben. Ein berühmter Shooter war dafür Referenzpunkt.

Wer mag, kann im Multiplayer von Halo Infinite auch gegen Bots antreten. Wer mag, kann im Multiplayer von Halo Infinite auch gegen Bots antreten.

Halo Infinite wird der erste Serienteil mit Computergegnern (Bots) im Multiplayer-Modus. Einen ersten Eindruck von den KI-Widersachern konnte man sich vor ein paar Wochen in der Tech Preview machen und der fiel grundsätzlich ziemlich positiv aus. GamePro.de konnte Entwickler 343 Industries einige Fragen zur Entwicklung der Multiplayer-Bots stellen und fand dabei unter anderem heraus, dass ein weiterer berühmter Shooter Referenz für die Bots war.

Die Entscheidung, Bots in Halo Infinite einzuführen, hing laut 343 Industries vor allem mit der Verfügbarkeit zum Start zusammen. Dadurch, dass der Titel Free2Play ist und zeitgleich auf Xbox-Konsolen, PCs und in der Cloud veröffentlicht wird, rechnet das Studio mit vielen neuen aber natürlich auch alteingesessenen Halo-Spieler*innen. Die Bots sollen einen lockeren Einstieg ermöglichen, der Übung dienen und allgemein stressfreiere Runden erlauben als im Matchmaking, das beizeiten ziemlich frustrierend sein kann.

Erst Kampagnen-, dann "menschliche" KI

Wie 343 Industries im Interview erklärt, basierten die ersten Bot-Prototypen auf der KI von Kampagnen-Gegnern. Dort wurde aber schnell festgestellt, dass es viele Parameter gab, die mit einer "halb-vorhersehbaren" KI-Routine nur schwer darstellbar waren und man musste dementsprechend einen anderen Prozess bauen. Deswegen wurden komplett neue Verhaltensmuster gebaut, bei denen man sich an echtem Spielerverhalten orientierte:

"Wir nutzten interne Playtests, Gameplay-Material und Erfahrung aus vorherigen Halo-Spielen als Referenz, wie sich die Bots bewegen und verhalten sollten. Bots sollen dich annähernd darauf vorbereiten gegen echte Spieler anzutreten. Bewegungen und Entscheidungen im Kampf sollen daher menschliches Verhalten so gut es geht imitieren. "

Ein großer Durchbruch sei laut 343 der Moment gewesen, an dem man die Bots dazu gebracht habe, ähnlich wie menschliche Spieler*innen zu strafen, also seitlich zu laufen. Genügend zu tun gebe es allerdings noch. Gerade die Bewegungen auf den Maps sei eines der größten Probleme, die gelöst werden mussten. In der Tech Preview war das unter anderem zu beobachten, als die Bots zu Beginn eines Matches fast immer einen identischen Weg nahmen und so leichte Abschüsse ermöglichten. Daran soll aber noch gearbeitet werden.

Ihr braucht einen Überblick über den Infinite-Multiplayer? Schaut euch unser Video an!

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Vierter Schwierigkeitsgrad geplant

Auch zu den Unterschieden der einzelnen Schwierigkeitsgrade konnte 343 Industries uns etwas verraten. Drei davon waren in der Tech Preview bereits enthalten, nämlich

  • Marine
  • ODST
  • Spartan

Dabei gebe es laut 343 recht selbsterklärende Unterschiede wie eine geringere Genauigkeit beim Schießen und weniger Strafe-Bewegungen bei Marine-Bots, es gebe aber auch spezifischere Differenzen:

"Marine Bots können zum Beispiel den Motion Tracker (Mini-Radar, der Gegneraktivität in der Umgebung anzeigt) nicht lesen, man muss also keine Angst haben, dass sie dich jagen. ODST und Spartan Bots können den Motion Tracker dagegen lesen, sind besser mit Waffen und Granaten und setzen auch Equipment regelmäßiger ein. "

Es wird aber offenbar nicht bei drei Stufen bleiben. Denn wie das Studio uns gegenüber mitteilte, plant man, noch einen vierten Schwierigkeitsgrad mit der Bezeichnung Recruit einzuführen. Dieser soll vom Aggressivitätslevel noch unter dem der Marine-Bots liegen. So habe man dann alle Spieler-Erfahrungsstufen abgebildet.

Die Bots machten in der Tech Preview bereits einen guten Eindruck. Die Bots machten in der Tech Preview bereits einen guten Eindruck.

Vorbild Perfect Dark

Die Bots eines besonders legendären Shooters, nämlich Perfect Dark, waren laut 343 Industries ein Referenzpunkt für die Entwicklung der KI-Kontrahenten. Beim N64-Shooter war es möglich, unterschiedliche Persönlichkeiten und damit auch Spielstile für jeden einzelnen Bot festzulegen. 343 Industries dachte am Anfang der Entwicklung über eine ähnliche Funktion in Halo Infinite nach, baute sie dann aber nicht ein:

"Wir hatten nicht die Kapazitäten, um dieses Feature in einer Qualität zu implementieren, mit der wir glücklich gewesen wären, und haben stattdessen andere Features priorisiert."

Wie 343 Industries zum Abschluss des Interviews aber noch einmal betont, habe man aber auch über den Launch hinaus Ambitionen bezüglich der Bots und wolle hören, was die Community haben möchte. Halo Infinite sei ein Live Service und daher habe man die "großartige Gelegenheit", auf das Feedback der Spieler*innen zu reagieren und den Titel damit über die Zeit immer besser zu machen.

Halo Infinite erscheint Ende 2021 für die Xbox Series X/S, Xbox One und den PC, ein konkretes Release-Datum gibt es noch nicht.

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