In Stardew Valley und Co. fühle ich mich auf meiner Farm oft einsam - und so kenne ich Bauernhöfe eigentlich gar nicht

Samara findet es schade, dass sie in so vielen Farm Sims die meiste Zeit ganz alleine auf ihrem Hof verbringt. Dabei würde sich das leicht ändern lassen.

In vielen Farm-Spielen leben wir auf unserem Hof ganz alleine, abseits vom Dorf. In vielen Farm-Spielen leben wir auf unserem Hof ganz alleine, abseits vom Dorf.

In Stardew Valley, Story of Seasons und Co. spiele ich eine Farmerin mit Helfersyndrom: Ich rackere mich nicht nur auf dem Feld ab, sondern liefere Lebensmittel für Aufträge, bringe den angrenzenden Ort auf Vordermann und biete sämtlichen Dorfbewohner*innen in jeder Lebenslage eine Schulter zum Ausweinen. 

Während sich deren Leben aber in kleinen Städtchen abspielt, hocke ich in der Regel ganz alleine auf meinem Hof, irgendwo ein gutes Stück abseits. Dabei fände ich es viel schöner, wenn auf meiner Farm auch was los wäre – so wie ich es eben von echten Bauernhöfen kenne.

Samara Summer
Samara Summer

Samara entspannt sich gerne mit gemütlichen Simulationen und kann sich auf ihren Handhelds stundenlang der Farmarbeit widmen. Auch im echten Leben hat sie bereits viel Zeit auf ganz unterschiedlichen Bauernhöfen verbracht – zum Beispiel im Urlaub oder weil der Proberaum ihrer Band in einer Scheune war.

Für einen Plausch muss ich immer ins Dorf rennen

In Farm Sims gehe ich jeden Tag meinen festen Routinen nach, die einerseits entspannend, aber andererseits auch relativ gleichförmig sind. Die Tomaten wässern, Eier einsammeln und den Hühnchen mal den Kopf tätscheln und so weiter.

Für Abwechslung sorgen dabei dann vor allem Dialoge und nette kleine Zwischensequenzen mit den Dorfbewohner*innen. Und in denen geht es ständig um das Miteinander und die Gemeinschaft. Um aber überhaupt mal jemanden zu treffen, muss ich in den allermeisten Fällen erst mal ins Dorf latschen oder reiten, weil sich bei mir auf dem Hof nur im Ausnahmefall mal jemand blicken lässt. 

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Erst, wenn ich jemanden heirate, zieht die Person bei mir ein. Und das passiert in der Regel relativ spät im Spiel, da ich dafür erst einmal Beziehungslevel steigern und mich entscheiden muss. Manchmal ist auch einfach gar niemand dabei, den ich mir als Love Interest für meine Farmerin vorstellen kann. Und dann bleibt sie ganz allein.

Das kenne ich aus dem echten Leben ganz anders

Wenn ich dagegen an echte Bauernhöfe denke, sehe ich sofort lebhaftes Gewusel vor meinem inneren Auge. Familie, Angestellte, Nachbarskinder, die mal die Kälbchen streicheln wollen oder Urlaubsgäste, die Landluft schnuppern: Auf Höfen ist meistens richtig was los. Kein Wunder, schließlich handelt es sich um Betriebe, in denen es extrem viel zu tun und zu sehen gibt.

Natürlich gibt es auch kleine Selbstversorgerhöfe oder Aussteiger*innen, bei denen es ruhiger zugeht, aber mir geht es auch gar nicht darum, zu erörtern, wie realistisch Stardew Valley und Co. sind. Vielmehr finde ich es schade, dass sich kaum Farm Sims von diesem lebhaften Treiben in der Realität inspirieren lassen.

Die Herzevents würden sich beispielsweise perfekt dazu eignen, ein bis zwei Charaktere als Arbeitskräfte anzuheuern. Schließlich geht es in der Regel darum, dass die NPCs ihren Platz im Leben und eine sinnvolle Aufgabe suchen.

In Story of Seasons: Grand Bazaar helfen statt Angestellten meine Haustiere mit, was auch ein süßes Feature ist. In Story of Seasons: Grand Bazaar helfen statt Angestellten meine Haustiere mit, was auch ein süßes Feature ist.

Wie cool wäre es beispielsweise, wenn ich jemanden engagieren könnte, um meine Schafe zu scheren? Und warum eröffnet nicht jemand einen Hofladen bei mir, um die Produkte vom Vortag dort direkt an die Dorfbwohner*innen zu verkaufen? 

Oder wie wäre es eigentlich, wenn ich in meinem Bauernhaus Zimmer vermieten könnte oder die Leute, die sich sonst in der Dorfkneipe treffen, abends bei mir im Bauwagen feiern?

Da liegt jede Menge Potenzial – und  manche Spiel haben’s schon vorgemacht

Ein paar wenige Farm Sims hatten tatsächlich schon richtig schöne eigene Ideen, um meine Farmerin besser zu integrieren. In Roots of Pacha etwa lebe ich anfangs im Zelt meiner Adoptiv-Großeltern, bevor ich dann meine eigene Behausung und meine Felder einfach direkt im Dorf aufbaue. 

Im Doraemon-Spin-off lebe ich in einer gemütlichen WG. Im Doraemon-Spin-off lebe ich in einer gemütlichen WG.

Einen genauso schönen und simplen Ansatz hat Doraemon Story of Seasons: Friends of the Great Kingdom. In diesem Spiel geht es hauptsächlich um Kinder und ich kann folglich auch keine Romanzen eingehen. Dafür ziehe ich direkt mit meiner Clique auf einen Hof.

Die quirlige WG trifft sich dann gemeinsam zum Essen am Küchentisch und ab und an packen meine Freund*innen auch mal beim Gießen mit an. 

An Möglichkeiten, für mehr Leben auf dem Hof zu sorgen, mangelt es also nicht und ich hoffe wirklich, dass künftige Farm Sims diesbezüglich kreativ werden – gerade weil das Sozialleben und die Gemeinschaft in diesen Spielen so eine große Rolle spielt und für Abwechslung sorgt. 

Wie geht es euch da? Würdet ihr euch auch wünschen, auf euren Höfen in diesen Spielen wäre mehr los?


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Stardew Valley

Genre: Simulation

Release: 26.02.2016 (PC, PS4, Xbox One, Switch, PSV), 24.10.2018 (iOS), 14.03.2019 (Android)