In den letzten Jahren habe ich meine Liebe zu LEGO endlich entdeckt. Nachdem ich innerhalb von drei Jahren über 100 Sets aufgebaut hatte, habe ich mich endlich an einem Technic-Modell versucht. Dabei bin ich so sehr gescheitert, dass mir die komplette Technic-Reihe in Zukunft gestohlen bleiben kann.
Mein erstes und vielleicht einziges Technic-Set: Der NASA Perseverance Rover
Normalerweise habe ich wenig Interesse an Technik abseits von Videospielen. Aber mit dem Mars-Rover Perseverance (auch Percy genannt) hatte ich endlich meine Chance gesehen, es mit einem der Technic-Sets von LEGO zu versuchen.
Das waren meine Erwartungen: Mit 1.132 Teilen, einer Bauzeit von maximal drei Stunden und einer Altersfreigabe ab 10+ Jahren sollte bei dem Set doch eigentlich nichts schief gehen, dachte ich mir.
Zumal ich auch vorher schon Sets aus der Mario-Reihe gebaut hatte, wie den großen Bowser oder den Fragezeichen-Block – beide sind eine Mischung aus System-Steinen und Technic-Teilen. Da der Rover auch keine Motorisierung oder ähnliche Programmierung beinhaltete, war ich mir sicher, dass das ein spaßiger, wenn auch relativ einfacher Aufbau wird.
Bei den ersten Teilen machte ich noch ganz gute Fortschritte. Aber mit Schritt 96 passierte mir mein erster fataler Fehler. Dort wurde mir bewusst, dass Technic ein ganz anderes Biest ist und ich nicht einfach gemütlich eckige Blöcke wie bei einem LEGO-Haus aufeinander stapeln kann.
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Trailer zeigt den LEGO Mars Rover Perseverance (42158) in Aktion
Wie ein kleines Teil mich gebrochen hat
Hand of God-Steuerung: Das Modell beinhaltet eine sogenannte Hand of God-Steuerung. Diese soll dafür sorgen, dass ich den Roboter und seine Räder am Ende drehen und bewegen kann.
Eben diese Steuerung muss bei Schritt 96 in der richtigen Position und Ausrichtung am Korpus befestigt werden. Für jemanden, der wie ich kein räumliches Vorstellungsvermögen hat, wirkt eine Abbildung wie die folgende, als müsste ich Hieroglyphen entziffern:
Nachdem ich nach viel Rätseln endlich die Hand of God-Steuerung angebracht hatte, folgten noch 200 weitere Arbeitsschritte, ehe ich endlich testen konnte, ob auch alles funktioniert. Jetzt sollten sich die Räder drehen, wenn ich die Steuerung betätige.
Doch der Schock war groß: Nichts bewegte sich und die Hand of God-Steuerung drehte sich nur schwerfällig. Bei der Fehlersuche stellte sich heraus: Ich hatte Schritt 96 komplett falsch herum umgesetzt.
Damit ich nicht wieder alles neu machen muss, habe ich versucht, mit einer Pinzette das falsche Teil zu lösen und andersherum einzusetzen. Doch es kam, wie es kommen musste und ich hatte nicht nur das eine Teil, sondern gleich mehrere Zahnräder und die komplette Hand of God-Steuerung in der Hand.
Zu dem Zeitpunkt betrug meine Bauzeit schon weit mehr als die angegebenen drei Stunden und ich hatte gerade einmal 75 Prozent des Modells gebaut. Nachdem ich es erst einmal ein paar Tage gedemütigt liegen ließ, habe ich den Rover letztlich doch so weit abgebaut, dass ich meinen vorherigen Fehler beheben konnte. Und siehe da, der Rover lief und auch die Räder bewegten sich. Doch damit war mein Leiden noch nicht vorbei.
Ein Zahnrad, das alles zerstört hat
Nach dem finalen Schritt des Zusammenbaus stand noch der Test der zweiten Funktion an: der ausfahrbare Arm, an dem sich der Bohrer des Rovers befindet.
Genau wie bei der Hand of God-Steuerung hatte ich die ersten Zahnräder hierfür bereits in vorherigen Schritten angebracht. Und wie hätte es auch anders sein sollen: Nichts funktionierte, als ich an den Reglern drehte. Wieder einmal durfte ich den gesamten Schritt zurückbauen. Am Ende war der Fehler ein Zahnrad, das ich an der Oberseite statt der Unterseite angebracht hatte und das sich so falsch drehte.
Insgesamt kostete mich der Aufbau mit meinen zwei fatalen Fehlern so mindestens 10 Stunden und eine Menge Nerven. Zumindest eine Sache habe ich daraus gelernt: Falls ich wider Erwarten doch noch einmal vor Technic sitzen sollte, nutze ich lieber die digitalen Anleitungen mit einer 3D-Ansicht von LEGO. Die helfen nämlich deutlich bei der räumlichen Vorstellung. Bis dahin bleibe ich lieber bei meinen entspannenden LEGO-Häusern.
Hattet ihr schon einmal ein Erlebnis mit LEGO, das euch gebrochen hat?
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