Mikrotransaktionen in CTR - Nicht das "dass" nervt, sondern das "wie"

Dass es in Crash Team Racing Mikrotransaktionen gibt, wundert Tobi eigentlich nicht wirklich. Die Art und Weise, wie Activision sie ins Spiel gebracht hat, macht ihn trotzdem fuchsig.

Crash Team Racing Nitro-Fueled hat seit Anfang August Mikrotransaktionen. Crash Team Racing Nitro-Fueled hat seit Anfang August Mikrotransaktionen.

Eigentlich habe ich kein wirkliches Problem mit Mikrotransaktionen. Zumindest nicht mit den meisten. Denn oftmals sind es nur kosmetische Items in Spielen, die man für echtes Geld kaufen kann. Oder beschleunigter Fortschritt, also Spielzeit, die ich mir spare, um beispielsweise einen bestimmten Gegenstand oder Bonus zu bekommen. Das interessiert mich in den meisten Fällen sowieso nicht, weil ich es schlicht nicht brauche.

Und eigentlich fallen die Mikrotransaktionen von Crash Team Racing Nitro-Fueled in genau diese Kategorien. Um es nochmal zu rekapitulieren: Im Pit-Stop von CTR könnt ihr mit Echtgeld eure im Spiel gesammelten Wumpa-Coins erhöhen und damit dann kosmetische Verbesserungen oder weitere Charaktere kaufen. Das ist kein klassisches Pay-to-Win, und für "Normalspieler" ändert sich glücklicherweise auch nichts. Also etwa die Zeit, die es braucht, um Wumpa Coins freizuschalten.

Bewusst gewartet?

Trotzdem ärgert mich die Mikrotransaktionspolitik von Activision im Fall von CTR ziemlich. Warum? Wegen der Art und Weise, wie die Echtgeldkäufe hier ins Spiel gekommen sind. Nämlich nachträglich durch den Patch 1.08. Nicht irgendwann ein oder zwei Jahre nach dem Release, sondern gerade mal einen Monat nach dem Launch des Fun-Racers.

Das Problem: Davor gab es nie die Rede von Mikrotransaktionen. Im Gegenteil, die Fans hatten sich gefreut. Überall war von "kostenlosen Post-Launch-Inhalten" die Rede. Und ja, die gibt es auch, trotzdem fühlt sich die nachträgliche Implementierung wie ein Schlag ins Gesicht all derer an, die dachten, dass man hier mal ein "reines" Remake bekommen würde, ohne Echtgeld-Komponente, die viele so sehr verachten.

Crash Team Racing Remaster - Der Ankündigungs-Trailer zum PS1-Klassikers Video starten 1:13 Crash Team Racing Remaster - Der Ankündigungs-Trailer zum PS1-Klassikers

Pustekuchen. Es wirkt fast so, als hätte Activision bewusst einen Monat gewartet, die guten Verkäufe und hohen Wertungen mitgenommen, nur um dann die Mikrotransaktions-Geldmühle anzuwerfen, ganz nach dem Motto "Ist ja rein optional".

Ich vermute einfach mal: Mit Mikrotransaktionen zum Start wären Wertungen und Verkäufe für den Fun-Racer nicht so hoch gewesen. Und Abwertungen bzw. Nachtests nach einer solchen Änderungen sind selten, einige Aggregations-Seiten wie Open Critic nehmen Nachtests erst gar nicht an.

Kommunikations-Problem

An diesem Beispiel sieht man übrigens auch sehr schön, wie viel Kredit man durch schlechte - oder in diesem Fall fehlende - Kommunikation verspielen kann. Möglich, dass es Gegenwind gegeben hätte, wenn Publisher und Entwickler von Anfang an klar kommuniziert hätten, dass es mal Mikrotransaktionen geben wird. Vielleicht wäre es bei der ohnehin vorhandenen Absicht sogar das Beste gewesen, sie sofort ins Spiel zu packen. So hätte die Tatsache zumindest im Raum gestanden.

Stattdessen wurde geschwiegen. Und das ist das eigentlich ärgerliche - und in meinen Augen auch perfide - an dieser ganzen Sache.

Crash Team Racing Nitro-Fueled mag nicht das erste Spiel sein, in das nachträglich Mikrotransaktionen hineingepatcht wurden. Aber es ein weiteres Musterbeispiel dafür, wie man Echtgeld-Einsatz NICHT machen bzw. kommunizieren sollte. Ich hoffe inständig, dass diese Methode in der Branche keine Schule macht. Denn sonst könnte es sein, dass Mikrotransaktionen und ich in Zukunft ein richtiges Problem miteinander bekommen.

Dritter Platz auf dem Siegertreppchen
Crash Team Racing Nitro-Fueled im GamePro-Test

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