Seite 3: Minecraft - Klotzen statt Kleckern

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Die Xbox-Version

Noch steht nicht ganz fest, welche Elemente der PC/Mac-Fassung von Minecraft es auch in die Xbox 360-Version schaffen. Vor allem wie der Multiplayer-Modus mit Administratoren, Bauberechtigungen und persistenten (also auch nach dem Ausloggen beständigen) Levels funktionieren soll, steht in den Sternen. Sicher ist jedoch: Minecraft XBLA wird einen Splitscreen-Modus haben, damit zumindest zwei Abenteurer gleichzeitig losziehen können.

Größere Anpassungen gibt es lobenswerterweise bei der Bedienung: PC-Spieler müssen zum Gegenstandbauen die nötigen Zutaten von Hand richtig im 3x3 Felder großen Crafting-Gitter platzieren. Zudem sind die Crafting-Rezepte nirgends verzeichnet, Lexikon-Websites wie www.minecraftwiki.net gehören deshalb in die Bookmarks jedes Spielers.

Auf der Xbox dagegen ist das alles kein Thema: Sämtliche Gegenstände sind sauber nach Kategorien wie »Werkzeug« oder »Nahrung« aufgelistet und lassen sich einfach aufrufen. Fehlt eine nötige Zutat, so wird diese im Crafting-Gitter rot markiert und man weiß sofort, was noch zu besorgen ist. Ansonsten dürften etliche der Bedienungsverbesserungen der Smartphone-Versionen (etwa das automatische Bergauf-Klettern) auch ihren Weg auf die Konsole finden. Eine PlayStation 3-Fassung ist derzeit übrigens nicht geplant. Fest steht, dass in der finalen Xbox-360-Version von Minecraft auch Kinect unterstützt werden soll - nur wie, wissen wir noch nicht.

Indie-Wunder

Genau so erstaunlich wie das Spielprinzip ist auch die Entstehungsgeschichte von Minecraft: Im Mai 2009 beginnt Markus »Notch« Persson – damals noch Entwickler bei einer schwedischen Handyspiel-Firma – mit der Arbeit. Inspiriert vom Indie-Titel Infiniminer macht er sich daran, seine Idee einer zufällig generierten Landschaft umzusetzen. Notch entwickelt in Java, auch wenn diese Programmiersprache schon reichlich altmodisch ist. Allerdings scheint Java ideal für diese Art von Spiel, zudem soll Minecraft auch im Browser laufen, was es bis heute auch tut. Schnell bildet sich eine rege Fangemeinde, die Minecraft mit Mods und Notch mit massenhaft Verbesserungsvorschlägen unterstützt.

Revolutionär ist Perssons Geschäftsmodell: Schon in der Alpha-Phase des Projekts kann man das Spiel für zehn Euro kaufen und erwirbt damit auch das Recht auf alle künftigen Updates. Später in der Beta kostet Minecraft 15 Euro, die fertige Version ab November 2011 schließlich rund 20 Euro. Dieses so genannte »pay for beta«-Modell erweist sich als goldrichtig: Selbst wenn von den über vier Millionen Käufern die meisten nur 10 Euro bezahlt hätten, wäre Persson schon ein reicher Mann. Der Löwenanteil dürfte jedoch in der Betaphase zu 15 Euro eingestiegen sein. Man kann sich ausrechnen, wie viel Geld da nach Schweden geflossen ist.

Markus »Notch« Persson (links) ist trotz seines Erfolges locker geblieben und erzählt freimütig von seinen Zukunftsplänen. Markus »Notch« Persson (links) ist trotz seines Erfolges locker geblieben und erzählt freimütig von seinen Zukunftsplänen.

Umso erstaunlicher, wie normal der plötzliche Millionär geblieben ist: Von seinem Reichtum hat sich Notch gerade mal eine neue Wohnung gegönnt. Geld ist auch in die Gründung seiner Firma Mojang geflossen, die neben Minecraft auch das Fantasy-Rollenspiel Scrolls betreut. Zudem betätigt sich Mojang in Zukunft auch als Starthelfer für andere Independent-Projekte, etwa das Jump’n’Run Cobalt (www.playcobalt.com), das ebenfalls nach dem Minecraft-Prinzip vertrieben wird. Notch hat mittlerweile die Weiterentwicklung von Minecraft an seinen Kollegen Jens Bergensten übergeben und will sich neuen Projekten widmen.

Die Xbox-Version von Minecraft entsteht allerdings nicht in Schweden bei Mojang, sondern in Schottland bei den 4J Studios. Die haben sich auf XBLA-Spiele spezialisiert und zum Beispiel Perfect Dark oder Banjo-Kazooie auf die Download-Plattform gebracht. Woher wir das alles wissen? Von den Entwicklern selbst, denn alle Mojang-Mitarbeiter erzählen auf Twitter fleißig von ihren Vorhaben und Projekten (und Partys und Mahlzeiten). Unter www.mojang.com/about sind die Twitter-Accounts der »Mojangers« gelistet.

Minecraft-Zukunft

Obwohl Minecraft mittlerweile die Version 1.0 erreicht hat, ist das Spiel noch lange nicht fertig. Nach wie vor soll es regelmäßig Updates geben; sowohl für die »große« PC-/Mac-Version, als auch für die Smartphone-Fassungen, die bisher wenig mehr als Grafikdemos sind. Regelmäßige Verbesserungen sind auch für die XBLA-Version angekündigt, das müssen jedoch nicht unbedingt die gleichen wie für die PC-Fassung sein. Geplant sind auf jeden Fall weitere Rollenspiel-Elemente wie Quests von NPCs, ein Fertigkeitensystem und natürlich viele kleine Verbesserungen. Klar ist auf jeden Fall, dass wir vom Spiele-Phänomen Minecraft noch viel hören werden.

Minecraft - Test-Video der PC-Version 1.0 Video starten 6:01 Minecraft - Test-Video der PC-Version 1.0

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