Need for Speed - The Movie - Totalschaden auf der Kinoleinwand

Am 20. März startet Need for Speed in den deutschen Kinos. Wir haben die Rennspiel-Verfilmung bereits gesehen und würden uns lieber Benzin in die Augen schütten lassen, als diesen Schrott zu empfehlen.

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Der Entstehung dieser Kritik ging eine gewisse Findungsphase voraus. »Was schreibe ich denn nun zu diesem Schrott?«, dachte ich, so ganz verträumt vor einem frischen, weißen Dokument sitzend, das nur darauf zu warten schien, von mir mit den schillerndsten Stilblüten, den eloquentesten Verballhornungen und abgefucktesten Alliterationen beschmiert zu werden. Doch immer dann, wenn ich gerade zu tippen beginnen wollte, fiel mir wieder auf, dass ich eigentlich gar keinen Bock habe, etwas zu sagen.

Need for Speed, das kann man mal gleich ganz pragmatisch festhalten, gehört zu jener Sorte Film, über die jedes gesprochene Wort schon viel zu viel gesagt ist. Ein Film, der nicht einfach nur unnötig und seiner Zeit hinterher ist, sondern auch ausladend dumm und unspektakulär. Eine echte Spielverfilmung also, die es einem doppelt schwer macht: formal eigentlich gar nicht schlecht, weil mit schicken Bildern und noch schickeren Autos ausgeschmückt, ist inhaltlich wirklich kompletter Totalschaden angesagt. Da ist, wie gesagt, lange Rede sinnlos… aber ich muss ja.

Nun hätte ich es mir einfach machen, den Film vorverurteilen können, weil er ja schließlich eine Spiele-Verfilmung ist. Aber ich mochte den Trailer. Ich mochte, dass sich die Macher scheinbar bewusst von der Fast & Furious-Reihe abgrenzen und eine erwachsenere, geerdetere Story erzählen wollten. Was blieb ihnen sonst auch übrig. Schließlich haben Vin Diesel und Co. das Feld der Autofilmchen schon sechs Mal beackert.

Wenn schon klauen, dann doch richtig

Andersherum könnte man auch fragen, warum das produzierende Studio Dreamworks sechs Filme gebraucht hat, um zu begreifen, dass man denen jetzt mal so langsam die Idee klauen oder zumindest an der Ihren mit verdienen könnte. Sei's drum: nun ist er ja da, der dreiste und nicht einmal wirklich gut getarnte Versuch, auch noch ein paar Cent in jener Nische abzugreifen, in der sich The Fast & Furious mittlerweile zum Millionenseller gemausert hat.

Immerhin: Es gibt jede Menge schicke Schlitten zu sehen. Immerhin: Es gibt jede Menge schicke Schlitten zu sehen.

Da wäre dann natürlich noch die Frage: Warum denn nun unbedingt Need for Speed? Klar, aus Hollywood käme jetzt die Antwort, dass eine bekannte Lizenz die Erfolgsaussichten exorbitant steigert, aber als Spieler wird man sich ja wohl noch wundern dürfen, warum dieses »The Movie« so rein gar nichts mit »The Videogame« zu tun hat. Jetzt mal abgesehen von der Tatsache, dass hier Autos von A nach B fahren, gibt es praktisch keine Überschneidungen.

Wobei man der Fairness halber sagen muss, dass die Need for Speed-Spiele abgesehen von ein paar Ausnahmen ohnehin nie eine Story vorgelegt haben. Es geht halt ums Autofahren. Manchmal auch ums Tunen. Was soll's… Morgen bringen wir dann einen Film mit Fußballern, da schreiben wir »FIFA - The Movie« drauf. Oder wir stellen die Kamera einfach auf die nächste Baustelle und klatschen hinterher »Minecraft - The Movie« auf die Plakate. Nein, ich hab's - ein Wort: »Landwirtschaftssimulator-Film«… ich höre das Geld schon klimpern.

Action von der Stoßstange

Nichtsdestotrotz bemühen sich zumindest die Kameramänner redlich, ein starkes Stück Actionfilm in den Kasten zu bekommen. Die Bilder sind schick, die Kamerafahrten dynamisch. Schnitt auf die Außenkamera. Schnitt Heckstange. Schnitt auf den Fahrersitz. Wow. Wahnsinn. Wirklich? Naja, für Leute, die bisher noch nie einen Film gesehen haben, in denen Autorennen oder eine Verfolgungsjagd inszeniert wurden, mag das irgendwie schon halbwegs »hui« sein, aber wer hier bewusst die Fast-&-Furious-Fans angraben will, der sollte denen schon etwas bieten.

Brachiale Geschwindigkeit und Stunts können die schon lange, obendrein fährt die Kamera dort auch schon mal gerne durch den Motorblock, hinein in die Zylinderköpfe zur NOS-Einspritzung und wieder heraus. Die letzten beiden Teile haben auf derlei Firlefanz zwar verzichtet, dafür gibt es dort aber Panzer auf der Autobahn, endlose Flughafenbahnen und »The Rock«. Ernst nehmen kann man das nicht, aber für sich genommen, funktioniert das bei Fast & Furious exzellent.

Need for Speed hat von den genannten Dingen nichts. Es fehlen die spektakulären Stunts, zumindest solche die eine weitere Filmreihe neben den Furious-Filmen rechtfertigen würden. Und wenn man schon nicht in Punkto »echte« Action mithalten kann, warum dann nicht den Blödel-Level auf Maximum und völlig abgefahrene Dinger abziehen? Zugegeben: einfach zu toppen ist ein fliegender Vin Diesel auf der Autobahnbrücke nicht, aber so steht Need for Speed zwischen den Stühlen.

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