Seite 2: PS5: Wie Spiele sich dank SSD radikal verändern könnten, ohne dass wir es merken

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3. Warum merken wir von den Änderungen möglicherweise gar nicht so viel?

Wenn es um die Unterschiede geht, die die SSDs der PlayStation 5 und auch der Xbox Series X für Spiele machen können, müssen wir zwei Sichtweisen unterscheiden:

  • die Sichtweite von Sony und von den Entwicklern
  • die Sichtweise der Spieler

Es ist zwar auch als Laie gut vorstellbar, dass die Arbeit mit vergleichsweise hohen Datenraten Entwicklern ihre Arbeit deutlich erleichtern kann. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass sich diese Vorteile auch in einer deutlichen Veränderung unseres Spielerlebnisses äußern.

Gut getrickst ist halb gewonnen

Vielleicht merken wir es gar nicht, wenn in Spielen auf einmal weniger auf die Bremse getreten wird, um das Nachladen von Elementen zu ermöglichen, weil die entsprechenden Tricks in der Vergangenheit häufig so unauffällig in das Spielgeschehen eingebettet waren, dass wir sie gar nicht als störend empfunden haben.

Um weiterzukommen, muss erst eine Kiste in die passende Position geschoben werden? Was wie ein kleines Mini-Rätsel aussieht, könnte von den Entwicklern auch nur deshalb eingebaut worden sein, um den Spieler auszubremsen. Um weiterzukommen, muss erst eine Kiste in die passende Position geschoben werden? Was wie ein kleines Mini-Rätsel aussieht, könnte von den Entwicklern auch nur deshalb eingebaut worden sein, um den Spieler auszubremsen.

Auch der geschickte Umgang mit Level-of-Detail-Systemen und effizient, aber nicht zu auffällig eingesetzten Elementen, die sich wiederholen, könnte dazu beigetragen haben, dass uns die Möglichkeiten, die sich in Sachen Detailreichtum und Abwechslung durch die neuen SSDs ergeben nicht direkt ins Auge springen.

Sollte beim tatsächlichen Gameplay ein Qualitäts-Level erreichbar sein, wie ihn der folgende In-Engine-Trailer zu Hellblade 2 für die Xbox Series X zeigt, wäre aber wohl nicht zu befürchten, dass uns das beim Spielen nicht auffällt.

Erster Trailer zu Hellblade 2 sieht aus wie ein Render-Video, ist aber In-Engine Video starten 2:07 Erster Trailer zu Hellblade 2 sieht aus wie ein Render-Video, ist aber In-Engine

Die Zeitfrage und der kleinste gemeinsame Nenner

Es ist zu begrüßen, wenn durch die SSDs auch auf sehr detaillierte und einzigartige Objekte, die sich noch nicht im Videospeicher befinde schnell (genug) zugegriffen werden kann. Die Erstellung solcher Objekte kostet allerdings viel Zeit.

Oder anders ausgedrückt: Die schnellen SSDs mögen den Entwicklern zwar zusätzlichen Spielraum geben, es ist aber immer noch die Frage, inwiefern sie ihn auch tatsächlich nutzen können.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor sind zu guter Letzt andere Plattformen wie die aktuellen Konsolen und der PC. Sobald man nicht exklusiv für eine der neuen Konsolen entwickelt, müssen sie samt ihrer teils deutlich langsameren Datenraten als kleinster gemeinsamer Nenner mitgedacht werden.

4. Hat die SSD der PlayStation 5 entscheidende Vorteile gegenüber der SSD der Xbox Series X?

Wie schnell eine Konsole ist, hängt nicht nur von einer einzigen Komponente, sondern von dem Zusammenspiel aller Hard- und Software-Elemente ab - und davon, wie gut Entwickler das vorhandene Potenzial ausschöpfen (können). Wie schnell eine Konsole ist, hängt nicht nur von einer einzigen Komponente, sondern von dem Zusammenspiel aller Hard- und Software-Elemente ab - und davon, wie gut Entwickler das vorhandene Potenzial ausschöpfen (können).

Sowohl die SSD der PlayStation 5 als auch die SSD der Xbox Series X sind deutlich schneller als die HDDs der aktuellen Konsolen und die in PCs weit verbreiteten SATA3-SSDs. Ob die auf dem Papier etwa doppelt so hohe Datenrate der PlayStation 5 im Vergleich zur Xbox Series X in der Spiele-Praxis zusätzlich einen relevanten Unterschied machen kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber kaum zu beantworten.

Die Werte im Bereich von 5,0 GByte pro Sekunde, die Sony bei der Entwicklung der PS5 laut eigener Aussagen anvisiert hat, dürften nicht aus der Luft gegriffen sein. Datenraten sind bei der Entwicklung von Spielen aber dennoch nur ein Aspekt von vielen.

Das könnte auch der Grund dafür sein, dass der ehemals für Studios wie Crytek, Insomniac und Naughty Dog tätige Entwickler James Cooper im folgenden Twitter-Beitrag die Vorteile durch die schnelle SSD der PlayStation 5 mit einem vorsichtigen »In der Theorie« einleitet:

Link zum Twitter-Inhalt

Keine klare Aussage möglich

Vielleicht kann Microsoft den Nachteil bei den reinen Datenraten durch Techniken wie das Sampler Feedback Streaming (SFS), bei dem nur die Teile einer Textur in den Speicher geladen werden, die grade wirklich nötig sind, weitgehend ausgleichen.

Außerdem könnte es sich sogar als Vorteil statt als Nachteil erweisen, dass Microsoft als Macher von Windows den PC immer ein Stück weit mitdenken muss. Denn falls bestimmte Techniken der Xbox Series X wie bereits offiziell angekündigt auch auf dem PC kommen, erleichtert das Entwicklern von Titeln für beide Plattformen die Arbeit potenziell deutlich.

Wie Spiele in Zukunft aussehen werden, hängt aber nicht nur von dem Hard- und Software-Potenzial der neuen Konsolen ab, sondern auch davon, wie gut Entwickler dieses Potenzial ausschöpfen können.

Das gelingt ihnen erfahrungsgemäß immer besser, je länger sie mit einer bestimmten Plattform arbeiten. Insofern dürften noch einige Jahre vergehen, bis sich ein klares Bild davon ergibt, wie stark die SSDs der PlayStation 5 und der Xbox Series X unser Spielerlebnis wirklich verändern.

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