Seite 2: Pokémon GO im Test - Jagd um die Welt

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Wo soll ich hin?

Pokémon Go liegt neben Google Maps das Kartenmaterial des Quasi-Vorgängerspiels Ingress zugrunde. Darin müssen die Spieler Portale erobern und können dem Entwickler Niantic selber vorschlagen, wo diese Schlüsselpunkte liegen sollen. Zugleich dürfen sie ungünstig gelegene Punkte (Autobahnkreuze, Friedhöfe, Truppenübungsplätze) melden und entfernen lassen.

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Das Ergebnis nach rund fünf Jahren Ingress ist nun relativ sauberes Kartenmaterial, das sich Pokémon Go für Pokéstops und Arenen zu Nutze macht. »Relativ« deshalb, weil es noch immer vereinzelte Locations gibt, die manchen Usern sauer aufstoßen, etwa bei Kriegerdenkmälern oder Holocaust-Gedenkstätten. Momentan gibt es auch keine Möglichkeit, solche Fehltritte zu melden, weder in der App noch auf Niantics Website. Insgesamt funktioniert die Platzierung jedoch ganz gut, sogar auf dem Land. Dort werden dann eben Wegkreuze oder Maibäume zu Pokéstops und Arenen.

Wir drehen unsere Runden

Pokémon Go ist ein Free2Play-Titel, man muss also erst mal kein Geld dafür bezahlen. Es vergehen viele Spielstunden, bevor durch zu viele Fang-Fehlversuche die Pokébälle knapp werden und man zum ersten Mal drüber nachdenkt, für echtes Geld Pokémünzen und damit neue Kugeln nachzukaufen. Preisbewusste Trainer machen sich aber ohnehin auf die Socken, um die Pokéstops in der Umgebung abzulaufen und die dort versteckten drei bis fünf Gegenstände abzugreifen. Je höher der Trainerlevel, desto besser die Items. Während es am Anfang nur normale Pokébälle gibt, spucken die Stops später Superbälle, starke Heiltränke und sogar Eier aus.

Ein »abgefarmter« Pokéstop braucht rund fünf Minuten, bis er wieder aktiviert werden kann. Schlaue Spieler denken sich deshalb eine Art Rundwanderweg zu allen Stops in der Nähe aus und klappern die Stationen ab. Das ist ein Grund dafür, wieso man so oft Gruppen von Spielern umherwandern sieht. Regelrechte Menschenaufläufe gibt es, wenn jemand in einem Pokéstop einen Köder platziert. Denn dann steigt in der Nähe nicht nur die Wahrscheinlichkeit auf Pokémon generell, sondern vor allem auch auf seltenere Exemplare. Obendrein betreibt die Latscherei Inkubatoren, in die man ebenfalls bei Pokéstops gefundene Eier stecken kann. Nach zwei, fünf oder gar zehn Kilometern schlüpft dann ein hoffentlich seltenes Pokémon aus dem Ei.

Weisheit, Instinkt und Wagemut

Ab Trainerlevel 5 steht die vielleicht wichtigste Entscheidung in der Karriere eines Pokémon-Go-Spielers an, die Wahl des Teams. Man muss nicht, aber kann sich für Weisheit (blau), Wagemut (rot) oder Instinkt (gelb) entscheiden. Spielerisch hat das keinerlei Auswirkung, wohl aber sozial. Denn die drei Teams balgen sich um die Vorherrschaft über die auf der Karte verteilten Arenen.

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Die sind momentan der einzige Ort im Spiel, wo tatsächlich Pokémon gegen Pokémon antreten. Siegreiche Trainer erobern so eine Arena für ihr Team und platzieren ein Monster als »Wächter« in der Arena. Je mehr Mitglieder es eigenen Teams dort trainieren (also kämpfen), desto höher steigt ihr Arenalevel, desto mehr Teammitglieder dürfen ebenfalls ein Pokémon drin platzieren, desto schwerer wird es für ein anderes Team, die Festung einzunehmen. Immerhin: Wenn zwei Teamkameraden gleichzeitig angreifen, steigen die Chancen auf den Sieg enorm.

Dabei geht es nicht nur um Ruhm und Ehre, sondern tatsächlich um bares Geld - also zumindest um Pokémünzen. Ein in der Arena geparktes Pokémon »verdient« 10 Münzen in 24 Stunden. Maximal lassen sich zehn Kämpfer installieren, man kassiert also maximal 100 Münzen pro Tag. Zum Vergleich: So viel kosten im Shop-Bereich der App 100 Pokébälle.

Schnellwischwettbewerb

Für ein zentrales Element des Spiels wirken die Kämpfe reichlich hektisch und unausgegoren. Sie beschränken sich im Grunde drauf, möglichst schnell auf den Bildschirm zu tippen und im richtigen Moment (gelbes Blinken!) einen Ausweich-Wischer zu landen. Und hin und wieder darf man eine Spezialattacke auslösen, die dann hoffentlich - Pokémon-Veteranen sind hier im Vorteil - effektiv ist. Absolut unverständlich: Die App selber erklärt von alledem nichts.

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Es gibt kein richtiges Tutorial, man ist auf Tipps aus dem Netz (oder die Einsteigertipps auf den nächsten Seiten) angewiesen. Auf www.gamepro.de haben wir mittlerweile eine umfassende Guide-Bibliothek für Einsteiger und Profis zusammengetragen. Wer aber einfach nur drauf los spielt, für den sind die ersten Arenakämpfe ein frustrierendes Erlebnis, zumal mittlerweile viele Standorte mit hochleveligen, seltenen Pokémon besetzt sind. Auch die kann man zwar schwächen (vor allem wenn mehrere Trainer gleichzeitig angreifen), doch das ist mühsam.

Server-Ärger

Für ein schon jetzt so unfassbar erfolgreiches Spiel ist Pokémon Go noch erstaunlich unfertig. Das fängt bei den für das Spielprinzip essenziell wichtigen Servern an, die bei jeder Lastspitze (Tagesbeginn in den USA, Feierabend in Deutschland) in die Knie gehen und einen Login unmöglich machen. Und wenn man sich doch einloggen kann, plagen Bugs und Abstürze das Spiel. Beim lästigen »Drei-Tatzen-Bug« etwa wird die Entfernung zum nächsten Pokémon konsequent falsch angezeigt. Hin und wieder verschluckt sich die App bei einem erfolgreichen Jagdvorgang und man starrt minutenlang aber vergebens auf die AR-Landschaft - Pokéball und beim Fangen eingesetzte Items sind aber natürlich futsch.

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